Woran habt ihr gemerkt, dass ihr euren Partner liebt?

Bei mir hat es nun keine spezielle Situation gegeben, in der ich zum ersten Mal gemerkt habe, dass ich meinen Partner liebe. Es hat sich einfach so mit der Zeit von selbst entwickelt - wir haben immer mehr Zeit miteinander verbracht und das Verhältnis wurde immer inniger.

Woran habt ihr gemerkt, dass ihr euren Partner liebt? Ist das auch einfach so mit der Zeit von selbst gekommen oder gab es eine spezielle Situation oder einen bestimmten Anlass, in der ihr das gemerkt habt? Es kann ja sein, dass euer Partner vielleicht etwas Besonderes gemacht oder gesagt hat, so dass es dann dadurch kam.

Ich habe meinen Partner gesehen und wusste irgendwie, dass das der Mann fürs Leben ist. Gemerkt, dass ich ihn wirklich liebe habe ich dann als ihn eine andere Frau in meinem Beisein angeflirtet hat als wir noch als Freunde wegwaren. Natürlich ist das auch nur verliebt sein gewesen und nicht die gefestigte Liebe die wir heute haben, aber dennoch habe ich es in dem Moment ganz deutlich gespürt. In unserer Beziehung habe ich dann schnell gemerkt, dass man sich auf ihn verlassen kann.

Ein richtiges starkes Gefühl von Liebe hatte ich da, als ich eine Stütze gebraucht habe und er für mich da war. Ein Verwandter von mir starb und ich konnte ihn vorher nicht nochmal sehen, das hat mir wirklich sehr zugesetzt und er war für mich da, einfach für mich da und hat bedingungslos gezeigt wie sehr er mich liebt, das war sehr schön im Nachhinein betrachtet.

Liebe ist meiner Ansicht nach eine sich entwickelnde Pflanze, ein schleichender und langsamger Prozess, wenn man so will. Jedenfalls kann ich mich an keinen Moment in meiner langen Beziehung erinnern, wo es auf einmal "Bähm" gemacht hat und auf einmal war Liebe da. Das ist unrealistisch und in meinen Augen eine Illusion und Einbildung, wenn man das denkt.

Ich weiß nicht, woran man es wirklich merkt. Ich denke auch, dass es sehr variabel von Mensch zu Mensch ist, was man fühlt, was es in einem auslöst und mehr. Ich habe es durchaus daran gemerkt, dass ich ihn vermisst habe, wenn er nicht da war. Ich aber auch die Gespräche mit ihm sehr genossen habe und das Zusammensein. Anders als man es mit einem Kumpel fühlt oder mit einer besten Freundin.

Es war zudem ein ganz anderes Gefühl als bei meiner Ex-Freundin oder bei meinem Ex-Freund. Irgendwie anders. Das berüchtigte Kribbeln im Bauch habe ich nicht einfach so gehabt, sondern wirklich beim ersten Kuss und bis heute anhaltend. Trotzdem möchte ich das Wort „Liebe“ immer vorsichtig nehmen. Es kann sich eben alles, das habe ich früher schon lernen dürfen, schneller ändern, als man es im Augenblick annimmt.

Nur weil ich jetzt liebe, bedeutet das nicht, dass dies endlos sein muss. Ich bin niemand, der von Partner zu Partner hoppelt, aber ich gehe wenige Kompromisse ein. Wenn etwas mir missfällt, dann mache ich das klar, wenn sich etwas mit meiner Zukunft nicht vereinbaren lässt, bin ich raus, auch trotz Gefühle. Das können viele aber nicht, wenn sie offenbar starke Gefühle empfinden.

Ich liebe, aber ich habe auch noch einen Kopf für mich und vergesse mich dabei nicht. In meiner Umgebung sind alles Liebende, die immer alles aufgeben, sich selbst für den Partner zurücknehmen oder unterordnen. Da bin ich eben anders.