Preisgeld mit Sozialbezügen vom Amt verrechnen?
Bei uns in der Stadtzeitung stand, dass eine Person einen Kulturförderpreis erhalten und den Betrag an eine Organisation gespendet hat. Die Person bekommt aber Bezüge vom Amt und sie wollen das Preisgeld mit ihren Bezügen verrechnen, was ich auch gut verstehen kann, weil jeder der vom Amt lebt die zusätzlichen Bezüge melden muss. Die Person hat es aber einem Verein gespendet und hat das Geld nicht mehr. Laut Sozialhilferecht sind Preisgelder als Einkommen zu werten. Der Verein würde das Geld auch wieder zurückgeben, damit die Person in der Kürzungszeit der Bezüge um die Runden kommt.
Wie seht ihr den Fall, sollte man sich erstmal im Vorfeld informieren, dass wenn man vom Amt lebt, es sich wie mit Preisgeldern verhält? Ich bin der Meinung, wenn man Sozialleistungen bekommt, sollte man dem Amt, auch wenn es sich um solche Preisgelder oder irgendwelche Zusatzeinnahmen handelt, melden und auch mit einer Kürzung der Bezüge rechnen, denn das Geld, dass diese Menschen bekommen, zahlen ja die ehrlichen Steuerzahler. Wärt ihr da großzügiger oder findet ihr solche Kürzungen auch gerechtfertigt?
Der ehrliche Steuerzahler zahlt keine Steuern. Die wird nämlich von seinem Einkommen abgeführt. Man sollte schon mal die Kirche im Dorf lassen. Dass der Preisträger nun das gesamte Preisgeld für seinen Lebensunterhalt verwenden soll, halte ich für unangemessen. Mindestens 30 Prozent des Geldes sollte er meiner Meinung nach behalten können. Wäre das nicht möglich, würde ich mir einen Anwalt nehmen. Sozialhilfeempfänger können Prozesskostenhilfe beantragen.
Die Spende an einen Verein funktioniert natürlich nicht. Sonst könnte man ja zum Beispiel auch Geld aus einer Erbschaft seinen Kindern schenken und vom Amt leben. Da muss natürlich ein Riegel vorgeschoben werden. Ob eine Kürzung gerechtfertigt ist, aus moralischer Sicht, hängt sicher vom Preisgeld ab. Eine Summe von 300 Euro darf man schon mal als Auszeichnung behalten. Aber das ist nur meine bescheidene Meinung.
Im ersten Moment scheint es vielleicht etwas unfair zu klingen, aber dennoch gibt es feste Regeln und so etwas weiß man doch auch. Für den Verein ist es natürlich blöd gelaufen und dennoch ist es ein zusätzliches Einkommen gewesen und das ist dann bei einem Sozialhilfeempfänger auch geregelt. Man sollte sich vor solchen Sachen immer vorher informieren. Vielleicht wollte man ja auch ein bisschen Geld am Amt vorbeispielen, wenn der Verein auch dazu bereit ist das Geld wiederzugeben. Es kann ja sein, dass da eine Freundschaft besteht.
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