Wurdet ihr im Alltag schon mal von jemandem erniedrigt?

vom 10.01.2019, 15:28 Uhr

Menschen, die häusliche Gewalt mitmachen, werden erniedrigt oder auch, wenn man ein Kind klein macht und immer sagt, dass es das doch nicht kann. Wenn man einfach nicht ernst genommen wird, fühlt man sich auch erniedrigt. Es ist im Prinzip sehr oft, dass ein Mensch von einem anderen Menschen erniedrigt wird.

Wurdet ihr im Alltag schon mal erniedrigt? Hat euer Gegenüber das völlig bewusst gemacht oder es als Spaß angesehen. Wie habt ihr da reagiert und welche Erniedrigung würdet ihr niemals hinnehmen und wo würdet ihr drüber weg sehen?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mir ist das auch schon öfter passiert. Ich denke aber, dass es keine böse Absicht war und nicht mutmaßlich passiert ist. Für mich kam es eher so rüber, als wenn sich die Person nichts dabei gedacht hat oder eben etwas ganz anderes dahinter steckte. Ich glaube, dass es fast jedem mal passiert, dass er im Alltag schon erniedrigt wurde, in dem eben jemand sagte, dass er dieses oder jenes nicht schaffen kann oder ähnliches. Oftmals macht man sich dann sicherlich keine Gedanken darüber, wie das bei der Person angekommen ist.

In einem Fall war die Person sehr gestresst und hatte noch dazu einen schwer kranken Angehörigen. Ich denke, dass daher auch eher die vielen Komponenten waren, die da zusammenkamen und die Erniedrigung nicht wirklich beabsichtigt war. Dennoch war das für mich damals durchaus schlimm.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ja, und zwar nicht gerade "aus Versehen", weil man gerade viel Stress hat. Mobbing am Arbeitsplatz basiert bekanntlich darauf, MitarbeiterInnen zu demütigen, zu demoralisieren und sie früher oder später loszuwerden. Bzw. selber den Hut nehmen zu müssen, weil sich herumgesprochen hat, wie der Hase läuft.

Die Beispiele waren bei mir wie aus dem Lehrbuch. Jeder Flüchtigkeitsfehler wird vor versammelter Mannschaft kommentiert, Nebensächlichkeiten wie die Wortwahl werden herablassend verbessert, man bekommt die drögsten Deppenjobs zugeschoben, für die sich sonst abwechselnd jemand meldet und so weiter. Dazu noch die zwischenmenschlichen Aspekte wie pointiert nicht zu grüßen, Informationen absichtlich falsch weiterzugeben und Lügen zu verbreiten.

Wenn das nicht als "Erniedrigung" zählt, wenn einem selber als Alternative nur bleibt, den Job zu verlieren, weiß ich auch nicht. Aber seitdem bin ich gewappnet und auf der Hut und generell nicht mehr so schnell zu erniedrigen, weil ich jetzt auch die harten Bandagen auspacke.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Mir ist das schon ganz häufig passiert, allerdings ist das alles schon viele Jahre her. Meine Eltern waren da richtige Meister darin, mich zu erniedrigen und machten mich richtig fertig, wenn ich etwas falsch machte oder wenn ich auch nicht die Note nach Hause brachte, die sie sich gewünscht hätten - gerne auch vor meinen Freunden oder Verwandten. Ganz oft meinten sie auch, ich solle mir ein Beispiel am Nachbarskind nehmen - und dass sie sich so ein Mädchen wie sie wünschen würden.

Als die ach so tolle Nachbarstochter dann recht früh geschwängert wurde und dann ohne Schulabschluss dastand und auf Kosten des Staates lebte, konnten meine Eltern sich ganz plötzlich nicht mehr daran erinnern, was sie damals immer gesagt hatten.

In meinem ersten Nebenjob hatte ich auch richtig eklige Vorgesetzte und Mitarbeiter, die mich in jeder erdenklichen Situation bloßstellten. Auch wenn es hart war, habe ich mich da durchgekämpft, da es mir um das Geld ging und ich dieses brauchte. Glücklicherweise sind solche Situationen nun aber schon lange nicht mehr vorgekommen.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte mal für einige Monate eine Kollegin, die mir das Leben zur Hölle gemacht hat und die mich rausekeln wollte. Die hat mich richtig fertig gemacht, bis ich mit den Nerven völlig am Ende war und gekündigt habe. Die hat jedenfalls auch ständig versucht, mich zu erniedrigen und hat ziemlich fiese Sachen gesagt und getan. Sie hat auch die Kollegen gegen mich aufgestachelt und der Chef hatte kein Rückgrat und hat nichts gesagt. Da hatte ich keine andere Wahl als zu verschwinden.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^