Einen Menschen als Fluch betrachten?

Manchmal meint man ja, dass ein Fluch einem anlasten muss, wenn ständig etwas schief geht. Allerdings ist das meist eher daher gesagt und die Wenigsten werden wirklich daran glauben. Aber man kann auch einen Menschen als Fluch betrachten.

Mir ist es noch nicht so gegangen, dass ich einen anderen Menschen wirklich als einen Fluch betrachtet habe. Ich denke, dass da schon einiges passiert sein muss, dass man so denkt oder empfindet. Vielleicht ist diese Person dann besondere Nervensäge oder sehr aufdringlich. Es wäre ja auch möglich, dass es sich um eine verflossene Liebe handelt, die zum Fluch wird, weil man nicht von der Person los kommt.

Habt ihr schon mal einen Menschen als Fluch empfunden? Wann war das so und was ist da vorgefallen? Findet ihr es übertrieben einen Menschen als Fluch zu bezeichnen? Wäre das für euch klar eine Beleidigung?

Ich denke, dass das eher bei religiös angehauchten Menschen der Fall ist, wenn man zu solchen Ausdrücken und Redewendungen neigt. Ich habe auch schon die Redewendung gehört, dass ein Mensch ja auch ein Segen sei. Das wird meistens dann gesagt, wenn der besagte Mensch etwas sehr positives gemacht hat und man davon profitiert hat. Warum sollte dann die Bezeichnung "Fluch" nicht ebenfalls bei manchen Menschen geläufig und gebräuchlich sein?

Ich persönlich bin nicht religiös angehaucht und dementsprechend nutze ich weder das Wort "Segen" noch das Wort "Fluch" im Alltag und komme gut ohne diese Bezeichnung aus. Stattdessen bezeichne ich einen Menschen durchaus als "Pest", wenn ich sie als besonders schlimm empfinde.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man einen Menschen auch schon mal als Fluch wahrnehmen kann, wenn man immer wieder mit ihm zu tun hat, aber denjenigen eigentlich nicht mag oder eben nichts mit der Person zu tun haben möchte. Aber ich sehe das eigentlich nicht so, weil ich auch nicht zu solchen Aussagen neige, Situationen oder Menschen als Fluch oder verflucht wahrzunehmen. Wenn man das aber tut, dann denke ich auch, dass das schon auch auf Menschen angewendet werden kann.

Ich denke, dass man das eher so aus Spaß daher sagt oder es zumindest nicht ganz ernst meint. Dann beispielsweise, wenn man eine Person gar nicht mag und nicht mit ihr auskommt, sie aber trotzdem immer wieder sieht und sie einem zufälligerweise immer wieder begegnet - in den unmöglichsten Situationen - dann kann es schon den Anschein machen.

Gerade dann, wenn man sich vielleicht auch wirklich darum bemüht, die Person nicht mehr sehen zu müssen und vielleicht auch eigene Sportkurse verschiebt und später zur Arbeit geht als sonst und man sie durch irgendwelche blöden Zufälle trotzdem immer wieder trifft, kann es einem schon so vorkommen, dass man quasi von der Person verfolgt wird, wie von einem Fluch. So wortwörtlich wird das aber sicher kaum jemand nehmen.

Darunter kann ich mir gar nichts vorstellen, und ich kenne auch "religiös angehauchte" Menschen, die Nervensägen einfach als Nervensägen ansehen, weil sie auch nicht mehr im finsteren Mittelalter leben. Ein "Fluch" impliziert ja zudem, dass irgendwelche höheren Mächte im Spiel sind und man selber als sterblicher Mensch nicht viel dagegen tun kann, und das finde ich erst recht absurd.

Im gängigen Aberglauben kannst du ja zudem von anderen "verflucht" werden und hast dann sieben Jahre Unglück oder ähnliches. Aber wer heutzutage immer noch in diesen Kategorien denkt, wäre mir sowieso suspekt und ich würde mir eher Gedanken zu dessen Weltbild machen, als darüber, ob man einen Menschen zu Recht als "Fluch" bezeichnen kann.