Bundeswehr Werbung kriegsverherrlichend?
Punktedieb, Was meinst du mit Katastrophenfall? Seuchen (Nahrung, Trinkwasser), Krieg, atomare Unfälle oder Angriffe, Erdbeben, Vulkanausbruch, Hochwasser, starke Stürme und Gewitter? Ich denke, jeder halbwegs interessierte Mensch sollte sich damit auskennen! Gut, ich sehe ein, am "interessiert" scheint es hierzulande leider bei vielen Menschen zu scheitern.
Aber wenn man sich, wie auch ich, interessiert, dann kann man all das nachlesen. Also, mal angenommen, man würde einiges davon nicht sowieso in der Schule lernen (nicht als "Wehrunterricht" oder Ähnliches, sondern als "Verhalten im Katastrophenfall), dann könnte man sich doch auch privat informieren. Wir haben ein eigenes Bundesministerium dafür, die haben etliche Broschüren zu solchen Themen. Verhalten bei Unglücken, Vorratshaltung, und so weiter. Die Broschüren kann man sich bestellen, in jedem Bürgeramt holen, und auch komplett online lesen. Also wer sich informieren will (Vulkanausbrüche mal ausgenommen, die stehen hier nicht in den Broschüren, soweit ich weiß, weil man sie nicht als große Bedrohung sieht, wenngleich wir in Deutschland streng genommen auch Vulkane haben), muss dazu nicht zum Militär.
Dass sie so etwas beim Militär lernen sollten und das dann auch die jungen Männer und Frauen lernen, die sich privat nicht damit befassen würden, das finde ich schon praktisch. Da hast du Recht. Aber wird so etwas denn überhaupt noch bei der Bundeswehr gelernt, also zumindest, wenn man nur der Wehrpflicht nachgeht, und nicht zum Berufssoldaten werden möchte? Ich kenne nämlich einige Leute, die ihren Wehrdienst gemacht haben, einer steckt im Moment mitten drin, aber die haben Katastrophenschutz interessanterweise alle nicht behandelt.
Dann sollte man vielleicht auch noch daran denken, so traurig es ist: Selbst, wenn Menschen wissen, was sie im Falle einer Katastrophe tun sollen, wie viele würden es dann tatsächlich tun? Der Schock wird einen großen Teil schon einmal völlig aus dem Konzept bringen, sodass sie die Hinweise vergessen, obwohl sie sie vorher gelernt haben, und dann sind viele einfach nicht gewappnet. Also, auch materiell gesehen. Wie viele Menschen haben Trinkwasser- und Nahrungsmittelvorräte für mindestens einen halben Monat zuhause? Wie viele kontrollieren die Vorräte regelmäßig, sodass sie im Ernstfall alle nutzbar wären? Also, nur zu lernen, was man tun sollte, das ist nicht alles. Wobei das natürlich nicht dafür spricht, es nicht zu lernen!
Dasselbe gilt übrigens für das Schießenlernen. Das bringt einem auch nichts, wenn man keine Waffe zuhause hat. Ich war auch einige Jahre im Schützenverein. Gut, da schießt man mit Luftdruckwaffen und mit so einer Luftdruckpistole oder einem Luftgewehr kann man jemandem allerhöchstens das Auge verletzen, aber keinen damit töten. Und das Zielen ist natürlich auch ganz anders, ob man nun so eine Waffe benutzt, oder eine, die beim Schießen viel mehr verwackelt. Also wenn, dann muss man das schon direkt mit der Waffe lernen, den Umgang damit, die man dann auch nutzen könnte, wenn man sich tatsächlich verteidigen müsste. Aber wer hat so eine Waffe zuhause? Außer bestimmten Berufsgruppen doch legalerweise kaum jemand. Selbst "harmlosere" Luftdruckwaffen müssen doch mittlerweile zumeist beim Verein gelagert werden und dürfen nicht mit nach Hause genommen werden. Dann werden "stärkere" Waffen doch erst recht nicht in den Durchschnittshaushalten vorhanden sein.
Wawa666 hat geschrieben:Gut, ich sehe ein, am "interessiert" scheint es hierzulande leider bei vielen Menschen zu scheitern.
Deswegen gibt`s die "Zwangserziehung" dazu beim Militär und Zivildienst damit man eben im Bedarfsfall (theoretisch) auf ausreichend ausgebildete Kräfte zurückgreifen kann. Zivis können dann ja genauso eingezogen werden, wenn auch nicht zum Frontdienst, sondern eben dahinter. Fehlt die Einsicht, hilft der Staat hier nach.
Wawa666 hat geschrieben:Dann sollte man vielleicht auch noch daran denken, so traurig es ist: Selbst, wenn Menschen wissen, was sie im Falle einer Katastrophe tun sollen, wie viele würden es dann tatsächlich tun? Der Schock wird einen großen Teil schon einmal völlig aus dem Konzept bringen, sodass sie die Hinweise vergessen, obwohl sie sie vorher gelernt haben, und dann sind viele einfach nicht gewappnet.
Deswegen, siehe davor, gibt es die "Zwangsausbildung" um die Reserven einzuberufen, die dann herumkommandiert werden um den Rest der "unter Schock steht" zu versorgen. Rekruten werden dann zu "Hilfspolizisten", Zivis zu technischen und medizinischen Helfern.
Wawa666 hat geschrieben:Und das Zielen ist natürlich auch ganz anders, ob man nun so eine Waffe benutzt, oder eine, die beim Schießen viel mehr verwackelt.
Man sollte prinzipiell wissen wie man eine Waffe nutzt, dazu braucht es, bis auf schwere Waffen, auch keine große Einweisung und es sollen auch keine Scharfschützen ausgebildet werden sondern Wehrkräfte! Abgesehen davon braucht es keine monatelange Ausbildung um auf 50 -100 Meter Entfernung jemanden abzuschießen, das schafft auch noch jemand, der das vor 20 Jahren mal beim Bund gemacht hat.
Wawa666 hat geschrieben:Außer bestimmten Berufsgruppen doch legalerweise kaum jemand. Selbst "harmlosere" Luftdruckwaffen müssen doch mittlerweile zumeist beim Verein gelagert werden und dürfen nicht mit nach Hause genommen werden. Dann werden "stärkere" Waffen doch erst recht nicht in den Durchschnittshaushalten vorhanden sein.
Dafür dass Du im Schützenverein warst hast Du aber verdammt wenig Ahnung! Erlaubnisfreie Luftdruckwaffen müssen im Verein gelagert werden? Seit wann dass denn! Sie müssen nur vor dem Zugriff unbefugter Dritter ausreichend gesichert werden, das geht auch zuhause im Schrank. Und legal kann man genug Waffen zuhause lagern wenn man diese legal besitzen darf - dafür braucht es nur eine WBK / Waffenbesitzkarte.
Abgesehen davon dürfen in Schützenvereinen längst nicht alle Waffen gelagert werden, sondern hinter Stufe I Tresoren z. B. nur maximal 3 (erlaubnispflichtige), mehr nur mit besonderer Erlaubnis - eben deswegen weil ein Schützenheim nicht dauerhaft bewohnt ist und man sich hier ansonsten leicht ein kleines Arsenal für den Schwarzmarkt zusammenklauen kann.
Und was verstehst Du unter stärkeren Waffen? Eine Panzerfaust? Man darf selbst halbautomatische Waffen besitzen wie z. B. diese hier und hier vorausgesetzt man hat eine WBK oder nimmt an den gezeigten Waffen aus der Schweiz entsprechende Umbauten vor (Magazingröße!)! Und die sowie ähnliche sind schon ausreichend um damit mehr als genug Schaden anzurichten!
@Wawa666
Ich würde gern mal austesten, ob du bei einer Katastrophenübung mit deinem angelesenen Wissen mehr zustande bringst wie jemand, der es praktisch gelernt hat. Denn das ist ein himmelweiter Unterschied, ob man es nur weiss oder ob man es auch schon selbst gemacht hat.
Und allein aus dem Grund, das ich selbst bei einem grösseren Verkehrschaos noch organisieren könnte, bis eben die Polizei und andere Helfer eintreffen, bin ich doch froh, das ich vor 20 Jahren diese Ausbildung hatte. Geschadet hat sie mir mit Sicherheit nicht.
Und ja, man müsste im Katastrophenfall erstmal eine Waffe in die Hand bekommen. Nur was nutzt diese, wenn man damit nicht umgehen kann? Es wurde ja schon erwähnt das es in anderen Ländern in den letzten Jahren Ausnahmezustände durch Naturkatastrophen gegeben hat.
Nun stell dir mal vor, als das Hochwasser an der Oder und der Elbe war, wenn da keine Soldaten da gewesen wären, um mit Sandsäcken die Orte zu schützen. Die Schäden wären weitaus grösser gewesen. Und auch vor 30 Jahren wurden im Winter, zumindest in der DDR, die Soldaten zur Bahn geschickt. Weil diese alleine damals gar nicht mit den Schneemassen klar kam.
Glaubst du denn wirklich, das man für solche Fälle genug Freiwillige finden würde, die dann in diese Region fahren, um zu helfen? Allein der Transport dorthin wäre eine logistische Organisationsfrage, wenn man die Bundeswehr nicht hätte, welche ja einen entsprechenden Fuhrpark von jetzt auf gleich mobil machen kann.
Es ist eigentlich ein Witz, dass unsere erste demokratische Armee so schlecht gemacht wird. Die preußische Armee und die Wehrmacht mussten keine solche Kritik ertragen. Die Bundeswehr hat sicher ihre Tücken, aber sie erfüllt ihre Pflicht im Dienst für einen demokratischen Staat!
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