Sind Männer weniger gut in der Betreuung des Kindes?

vom 07.05.2019, 17:06 Uhr

Aktuell zeigt ein Werbespot, dass Väter mit ihren Kindern nicht so klar kommen sollen wie Mütter. In dem Video passieren den Vätern jede Menge Missgeschicke und es stellt sie eben so da, als wenn sie schnell mit der Betreuung des Kindes überfordert wären. Einige finden das Video lustig und meinen, dass es durchaus bei ihren Männern auch so vorkommen könnte und andere finden das diskriminierend und einfach unpassend den Vätern gegenüber. Das Video soll passend zum Muttertag sein, um den Müttern eben mal Danke zu sagen.

Was haltet ihr davon? Meint ihr das Männer meist weniger gut in der Betreuung des Kindes sind? Würdet ihr sagen, dass eure Männer das gut hinbekommen? Oder passieren da auch häufiger mal Missgeschicke? Könnt ihr über die Art Video lachen oder findet ihr das diskriminierend?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Vielleicht solltest du, wenn du sowas in den Raum wirfst auch den Werbespot mit posten. Denn nicht alle schauen Privatfernsehen und lesen Focus-Berichte.

Bei der Diskussion wird eigentlich nur der letzte Satz sehr kritisiert "Danke Mama, dass du nicht Papa bist" und Edeka hat sich geäußert, dass sie einfach nur humorvoll allen Müttern zum Muttertag "Danke" sagen wollten. Ich denke, dass man sich auch anstellen kann und wer sich den Schuh anziehen will, der soll es machen.

Ich kann weder über sowas lachen, noch finde ich es diskriminierend, weil man sonst alles diskriminierend finden muss. Da muss man auch Werbung, wo Frauen als "Heimchen am Herd" gesehen werden, Männer nur in die Handwerkerschublade gesteckt werden usw. diskriminierend finden. Auch Hornbach Werbung ist nicht immer männerfreundlich oder frauenfreundlich. Ich sehe Werbung ohne groß drüber nachzudenken und kann auch herrlich abschalten und gar nicht den Inhalt mitbekommen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Seit wann widerspiegeln Werbespots das wahre Leben? Der geschiedene und inzwischen verstorbene Ehegatte nahm vor vielen Jahren nach meinem Mutterschutz das damals so genannte Erziehungsjahr in Anspruch. Ich konnte mich absolut auf ihn verlassen und musste mir niemals Sorgen um unser Baby machen. Auch war er sehr häuslich und die Wohnung war stets blitzblank und aufgeräumt.

Er ging völlig in der Paparolle auf und nahm alles in Anspruch, was man so unternehmen konnte mit einem Baby. So war er zwei Durchgänge beim Babyschwimmen mit der Kleinen. Auch in zwei Krabbelgruppen war er mit der Kleinen und es gefiel ihm dort sehr. Selbstverständlich wurde er dort auch ein bisschen gehypt.

Vor zwanzig Jahren gab es ja noch recht wenige Väter im Erziehungsjahr. Auch die Vordrucke zur Beantragung des Erziehungsgeldes waren rein weiblich. So wurde er nach der Zeit des Mutterschutzes gefragt. Wir nahmen diese Hürde aber erfolgreich und erhielten dann auch das Erziehungsgeld. Auch die älteren Damen in der Nachbarschaft meiner Mutter, waren stets begeistert, Papa und Baby zusammen zu sehen.

Sie bewunderten ihn geradezu. Naja, sollten sie halt, ich freute mich für sie, dass sie sich freuten. Ob Versorgung des Babys, regelmäßige Spaziergänge oder die U-Untersuchungen, er machte einfach alles gut und richtig. Ich kann mich darüber heute noch freuen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Quasselfee hat geschrieben:Seit wann widerspiegeln Werbespots das wahre Leben?

Das tun sie nie. Werbung provoziert nur und hat den Sinn und Zweck, im Gedächtnis zu bleiben und unter Umständen Kontroversen auszulösen, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt aber leider (meiner Ansicht nach viel zu viele) Menschen, die in dieser Hinsicht ziemlich bildungsfern und unterbelichtet sind und jedes Wort für bare Münze nehmen, was im Fernsehen gesagt wird, egal ob Werbung oder nicht.

Meiner Ansicht nach können Väter genauso gut für ihre Kinder sorgen wie Mütter. Nur leider sind manche Mütter sehr kontrollsüchtig und trauen ihren Männern nichts zu und würden alles komplett anders machen. Solange das Kind aber nicht verdreckt und nicht verhungert und die Grundbedürfnisse erfüllt werden, ist doch alles in Ordnung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich musste eher schmunzeln über diesen Werbespot, einfach weil ich ihn so weit weg von dem empfinde, was ich so in meinem Alltag erlebe und eigentlich keinen Mann kenne, der sich so dermaßen dämlich mit seinem Kind anstellt. Natürlich gibt es auch heute noch Leute, die gerne in den alten Rollen leben, also Frau zu Hause und Mann arbeitet alleine und macht sonst nichts, aber das heißt ja nicht dass alle Menschen so leben und so leben müssen.

Ich persönlich finde es extrem verwerflich, wenn man zu seinem eigenen Kind kaum eine Bindung hat und es nicht mal betreuen kann, wenn die Mutter mal ausfällt. So schwer ist das ja nun alles auch nicht und wenn man sich selber versorgen kann, kann man das auch mit einem Kind.

Das scheint aber heutzutage immer noch nicht normal zu sein. Mein Mann, der wirklich sehr liebevoll mit unseren Kindern umgeht, wird dafür auch immer mal komisch angeschaut, ein bisschen so als wäre er ein Außerirdischer, nur weil er sich um die beiden Kinder gut kümmern kann. Wobei ja heutzutage sogar Väter in Elternzeit gehen und so weiter, was ich auch wirklich begrüße.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Solange immer noch positiv hervorgehoben wird, dass "sogar Väter" in Elternzeit gehen oder dass "mein Mann sich immer liebevoll..." :roll:, ist es mit der Gleichberechtigung der Eltern wohl noch nicht so weit her. Dann wäre das nämlich kein Grund, sich vor Glück zu bepinkeln, weil Männe auch Windeln wechselt und eine positive Beziehung zu den Früchten seiner Lenden aufbaut, sondern genauso selbstverständlich wie wenn Mama mit dem Kinderwagen um den Block gurkt, weil Sohnemann nicht schlafen kann.

Von daher finde ich derlei provokante Werbespots durchaus zeitgemäß und berechtigt. Sexistisch? Natürlich, schließlich werden hier Leute aufgrund ihres biologischen Geschlechts negativ dargestellt. Aber wenn sich Frauen darüber aufregen, das sie (oder Teile von ihnen) in den Medien geschlechtsbedingt als minderwertig oder am besten gleich als reine Objekte dargestellt werden, heißt es ja auch immer, die hysterischen Emanzen und Feministinnen verstünden nur keinen Spaß oder würden die Wahrheit nicht aushalten. Also Männer, lacht doch mal! Ist doch nicht ernst gemeint! Versteht ihr etwa keinen Spaß?

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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