Habt ihr alle eure Kindheitsträume erfüllen können?

Ich las kürzlich, dass Arnold Schwarzenegger sich vor kurzem einen Kindheitstraum erfüllt haben soll. So war er in Deutschland unterwegs und hat in Passau einem Orgelkonzert gelauscht. Später durfte er im St. Stephans Dom in Passau selbst die Orgel spielen. Ich finde es gut, dass er das noch umgesetzt hat. Ich bin der Ansicht, man ist nie zu alt, um sich Kindheitsträume zu erfüllen.

Habt ihr noch Kindheitsträume, die ihr noch erfüllen müsst bzw. erfüllen wollt? Welche sind das und wann habt ihr euch vorgenommen, diese mal umzusetzen? Ich gebe ehrlich zu, dass ich aktuell zwar einzelne Träume noch habe, aber die Kindheitsträume sind alle erfüllt worden, da habe ich keine unerfüllten Wünsche. Wie sieht es bei euch aus?

Ich kann es nie so wirklich nachvollziehen wenn erwachsene Menschen irgendwelchen Kindheitsträumen nachhängen, weil ich das von mir gar nicht kenne. Ich war als Kind ein ganz anderer Mensch und das, was ich damals wichtig und relevant fand, interessiert mich heute vielleicht überhaupt nicht mehr oder meine Prioritäten haben sich geändert.

Als Kind fand ich dieses romantische Hochzeitsklischee mit weißem Sahne-Baiser Kleid sicher toll und habe mir vorstellt selber mal so auszusehen, aber heute könnte ich mir überhaupt nicht vorstellen so eine Art von Hochzeit zu feiern.

Klassisches Beispiel für irrelevant gewordene Kindheitsträume sind sicher auch Berufswünsche, die sich ändern, oder wenn man als Kind irgendeinen Star toll findet und der Traum dann darin besteht den kennen zu lernen. Viele Erwachsene interessieren sich überhaupt nicht mehr für ihre Schwärmereien aus den Kindertagen, einige finden das sogar ziemlich peinlich.

Ehrlich gesagt kann ich mich an meine Kindheitsträume gar nicht mehr erinnern, weil sich meine Träume und Wünsche genauso entwickelt haben wie der Rest meiner Persönlichkeit. Ich hatte als Kind zwar eine blühende Fantasie, konnte sie aber schon recht früh von der Realität trennen. Sprich, ich habe mir zwar alle möglichen tollen Abenteuer vorgestellt, aber ich wusste schon relativ sicher, dass diese nie Wirklichkeit werden können, was für mich aber auch in Ordnung war. Und die Sorte Mensch, die sich mit sechs Jahren sagt: "Ich werde mal Tänzer/Zirkusartistin/berühmt" und die nächsten 20 Jahre konsequent an ihrem Traum arbeitet, war ich sowieso nie.

Meine Kindheitsträume sind also im Großen und Ganzen im Nebel der Vergangenheit versumpft, und stattdessen versuche ich eher, meine Träume als Erwachsene zu erfüllen. Die sind zwar eher banal und beziehen sich auf Reiseziele, Hobbys etc., aber ich kann auch nicht behaupten, dass ich darunter leide, beispielsweise nicht den Job und das Haus zu haben, welches ich mir mit 10 Jahren vorgestellt habe. Damals wusste ich ja noch nicht mal, ob ich heterosexuell bin, geschweige denn, ob meine Abiturnote für mein Traumstudium ausreichen würde.

Viele meiner Kindheitsträume würden sich gar nicht realisieren lassen, weil ich dafür ganz andere Voraussetzungen bräuchte. Beispielsweise war es einer meiner Kindheitsträume, Komponist zu werden. Da ich aber keine fundierte musikalische Ausbildung bekommen hatte, fehlt mir dafür bis heute das handwerkliche Rüstzeug, sodass ich diesen Traum nicht ohne ausgiebige Ausbildung in die Tat umsetzen könnte.

Andere Kindheitsträume haben sich inzwischen als weniger reizvoll entpuppt, als sie mir damals als Kind bzw. Jugendlicher erschienen waren. Beispielsweise wollte ich früher sehr gern nach Amerika oder Australien auswandern, doch heutzutage wäre ich mir nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich erstrebenswert finden sollte.

Es kommt ja darauf an, ob sich die Kindheitsträume bis ins Erwachsenenalter halten. Ich habe mir sicherlich nicht alle Kindheitsträume erfüllen können und manche davon sind auch einfach gar nicht umsetzbar. Als Kind hat man ja durchaus schon mal Träume und Wünsche, die einfach nicht der Realität entsprechen.

Aber ich finde es gut und auch schön, wenn man sich an manche Kindheitsträume erinnert und sich diese irgendwann noch erfüllt. Dabei ist es ja auch dann egal, wie alt man ist. Ein gutes und befriedigendes Gefühl gibt das mit Sicherheit.

Ich habe mir nicht alle Kindheitsträume erfüllt und möchte sie mir auch gar nicht mehr erfüllen. Mein Berufswunsch war Baggerfahrerin, was mich jetzt gar nicht mehr so reizen würde. Wenn mir jemand einen Gutschein von Jochen Schweizer für einen Tag Baggerfahren schenken würde, würde ich ihn weitergeben beziehungsweise verfallen lassen.

Auch wollte ich immer mindestens zehn Kinder haben, einen Wunsch, den ich mir aus biologischen Gründen Gott sei Dank nicht mehr erfüllen kann. Zur Opernsängerin, auch ein Wunsch aus meiner Kindheit, reicht mein Talent nicht, abgesehen davon, dass mich Opernarien wahrscheinlich nur einziges Mal in meiner Kindheit fasziniert haben und dann nie wieder.

Einen Kindheitstraum erfülle ich mir allerdings immer mal wieder, nämlich so viel Schokolade zu essen, wie ich möchte. Als Kind gab es bei uns nur sehr selten Süßigkeiten wie Eis, Bonbons oder Schokolade.

Ich habe mir nicht alle meine Kindheitsträume erfüllen können, wobei ich das mittlerweile aber gar nicht mehr schlimm finde, da ich nun einfach kein Interesse mehr daran habe. So habe ich mir als Kleinkind sehr lange ein Schaukelpferd gewünscht, dieses aber nie bekommen. Später war eine E-Gitarre mein großer Traum und ich habe mir vorgenommen, mir eine zu kaufen, sobald ich das entsprechende Geld hätte.

Mit einem Schaukelpferd könnte ich nun natürlich nichts mehr anfangen und eine E-Gitarre will ich nicht, da ich absolut kein Interesse mehr daran habe, völlig unmusikalisch bin und daher auch nicht so viel Geld für so etwas ausgeben möchte, womit ich keine Freude mehr hätte.

Ehrlich kann ich mich gar nicht an Kindheitsträume erinnern. Aber wenn, dann gehörten sie eben alle in die Kindheit und zählten eher zu den Wünschen. So wünschte ich mir, ein Einzelkind zu sein, um nichts mehr teilen zu müssen. Auch wünsche ich mir, dass meine Mutter mehr Zeit für mich hätte. Also eher Dinge, mit denen mal als Erwachsener abgeschlossen hat.

Meine Kindheitsträume beliefen sich oft auf erstaunlich profane Dinge, die aber in der Kindheit nicht in Erfüllung gingen und später entweder nicht mehr möglich oder von mir selbst nicht mehr gewünscht waren. Mein größter Wunsch waren immer Geschwister, aber das hat leider nicht sein sollen und wäre natürlich jetzt nicht mehr möglich. Ein anderer großer Wunsch war ein eigener Hund, aber den wollten meine Eltern mir nicht erfüllen, aus diversen Gründen.

Aus dieser Zeit ist nur ein theoretisches Wissen über verschiedene Hunderassen übrig geblieben, später hat sich eine dezente Angst vor großen Hunden entwickelt, schon ziemlich ironisch. Als Teenager bin ich dann auch mehr zu einem Katzen-Menschen geworden. Ein letzter großer Wunsch aus meiner Kindheit war immer ein Haus mit Garten. Nicht wegen des Hauses, sondern wegen des Gartens. In der jetzigen Realität würde mir ein Garten aber eher eine Last sein, mir reicht es schon, wenn ich die Blumen auf dem Balkon und die Pflanzen in der Wohnung gießen muss.

Auch der Wunsch nach teuren Reitstunden wäre zwar jetzt erfüllbar, ich fühle mich nur Pferden nicht mehr sonderlich zugetan. Schon interessant, wie sich unsere Wünsche im Lauf der Zeit ändern. Einen total ausgefallenen Wunsch, wie dem Zirkus beizutreten oder Astronautin zu werden oder einen Star zu treffen habe ich nie gehabt.