Abschied trauriger, wenn man selbst nicht zu Wort kommt?

Eine Online-Bekanntschaft hat sich heute von mir verabschiedet, da er sich aufs echte Leben konzentrieren möchte. Mich stört aber sehr, dass er sich verabschiedete und dabei sehr schnell offline gegangen ist. So hatte ich nicht mehr die Möglichkeit mich bei ihm zu verabschieden und mich für die gemeinsamen Runden zu bedanken.

Irgendwie belastet mich das schon ein wenig, da ich ihm nicht einmal viel Glück für die Zukunft wünschen konnte. Wahrscheinlich war das aber so geplant gewesen, damit er weiteren Fragen aus dem Weg gehen kann oder nicht überredet wird. Ich weiß es nicht und das werde ich auch nie herausfinden.

Ist es für euch schlimm, wenn ein Abschied nur einseitig verläuft? Habt ihr auch das Bedürfnis bei einem Abschied noch ein paar nette Worte zu sagen oder ist es euch egal, wenn ihr bei einem Abschied nicht mehr zu Wort kommt?

Ich denke mir in so einem Fall einfach nur, dass derjenige dann Pech gehabt hat. Es kann zudem keine große Bekanntschaft gewesen sein, wenn der Gegenüber so handelt. Es gibt ja z.b. bei Onlinespielen oft Mitspieler wo man einfach so immer Viel Glück, Hallo oder auch Guten Nacht wünscht, wenn man kommt bzw. geht. Das hat was mit der persönlichen Erziehung zu tun, nicht wie der Gegenüber so ist.

Da man den Bekannten nur online kennt (im Übrigen geht das gleiche auch im wahren Leben!), ist die Beziehung zueinander auch nicht sehr tief und fest. Sonst wäre man ja auch befreundet. Mach dir also keinen Kopf um solche Menschen wie deinen Online-Bekannten und streich ihn einfach aus dem Kopf. Wenn er es so gewollt hat, kannst du ja sowieso nichts daran ändern.

Ich finde, dass man diese Frage nicht pauschal beantworten kann. Ich würde jetzt nicht so pauschal sagen können, dass es mir egal wäre, wenn ich bei einem Abschied nicht mehr zu Wort komme. Ich denke, dass es darauf ankommt, um welche Person es sich dort handelt, von der man sich verabschieden muss oder eben möchte. Ich würde sagen, wenn man diese Person eben nicht so gut kennt, weil man sich zum Beispiel im realen Leben noch nie gesehen hat, man kaum miteinander geschrieben hat und man eben von der Person auch nicht viel Privates weiß. Dann würde ich persönlich es nicht so schlimm finden, wenn diese Person sich von mir verabschiedet und ich der Person keine netten Worte mehr sagen kann, weil diese eben nicht mehr da ist.

Wenn ich die Person aber sehr gut kenne, die sich gerade von mir verabschieden möchte, dann wäre ich schon etwas traurig, wenn ich keine Gelegenheit mehr hätte, einige Worte zu sagen. Bei Personen, die einem sehr Nahe stehen und, die man eben sehr gut kennt. Oder, wenn die Personen eben sehr nett waren und man eben eine gute Freundschaft aufgebaut hat, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass man traurig ist, wenn diese Person sich verabschiedet und man eben kein Wort mehr zu der Person sagen kann. Wobei ich denke, dass solch eine Situation bei Personen, die man gut kennt, nicht vorkommen würde.

Immer hin ist es ja meist so, dass man von Personen, die man eben schon länger kennt, die man auch etwas besser oder eben sehr gut kennt und, mit denen man vielleicht schon sehr lange ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, die Kontaktdaten besitzt. Man besitzt entweder den vollständigen Namen, worüber man dann einiges herausfinden kann, wenn die Person sich im Internet verabschiedet, sodass man noch Kontakt aufnehmen kann. Oder man besitzt sogar eine Adresse oder eine Telefonnummer, sodass man auch außerhalb vom Internet kommunizieren kann.

Bei Personen, die man gut kennt, da gibt es sicherlich noch das eine oder andere Wort zu sagen, was man unbedingt sagen möchte. Immer hin wird dieser Abschied auch nicht so schmerzlos an einem vorübergehen. Mich persönlich würde es dann auch sehr stören, wenn ich mich von einer guten Bekanntschaft oder desgleichen nicht verabschieden kann, obwohl ich der Person doch noch so viel gerne gesagt hätte oder desgleichen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die Person einfach nicht stark genug für das Gespräch war. Vielleicht wollte sie nicht überredet werden weiterzumachen und online zu bleiben und so musst du nun damit leben, dass du nichts mehr schreiben konntest. Letztendlich ist es schade, aber du wirst wohl darüber hinweg kommen. Ich finde aber, dass du da Recht hast und man schlechter damit abschließen kann, wenn man selber nicht mehr zu Wort kam beim Abschied.

Ich vermute, dass er deswegen so schnell offline gegangen sein wird, weil er vielleicht befürchtet hat, dass du ihm ansonsten versuchst den Abschied auszureden. In so einem Fall geht man dann schneller offline und bringt es hinter sich, weil man keine Einmischung in eigene Angelegenheiten wünscht.

Mich würde das überhaupt nicht stören. Die Person wird ihre Gründe gehabt haben, schnell abzuhauen und ich bin kein Mensch, der das dann auf sich bezieht und sich selbst dann deswegen fertig macht. Das Leben geht weiter und ich habe kein Problem damit, abzuschließen und nach vorne zu schauen. Es bringt schließlich nichts, dieser Situation hinterher zu trauern und dabei die Aspekte aus dem Blick zu verlieren, die wirklich wichtig sind im Leben.

Ich kenne das auch so, da ich schon mal etwas Ähnliches erlebt habe. Jemand hat sich auch auf ähnliche Weise per WhatsApp bei mir verabschiedet und mich gleich danach blockiert. Das fand ich dann auch blöd, da ich tatsächlich auch noch einiges zu sagen gehabt hätte. Ehrlich gesagt hat mich das sehr geärgert und genervt, da ich einfach unbedingt noch etwas loswerden wollte, was aber nicht ging.

Ich weiß gar nicht, ob ich dann noch versucht hatte, die Person auf andere Art und Weise zu kontaktieren, wobei das aber im Endeffekt eh nichts gebracht hätte - der Abschied war endgültig. So etwas ist einfach schon merkwürdig, wenn der Abschied einseitig geschieht, aber wenn jemand es so will, kann man ja schlecht etwas dagegen tun. Das muss man leider so akzeptieren, auch wenn man es gerne anders hätte.