Eigenen Geschmack bei Geschenk einbringen nicht verhindern?
Ich habe es oft, dass ich bei Geschenken meist auch ein bisschen meinen eigenen Geschmack einfließen lasse. Wenn es Bücher, CDs oder solche Dinge sind, geht das natürlich nicht. Aber bei Kleidungswünschen und ähnlichen Sachen ist das ja durchaus machbar.
Ich versuche dann zwar immer daran zu denken, was eben der Person gefallen könnte, die ich beschenken möchte, aber ich denke, dass man ein bisschen Einfluss von seinem eigenen Geschmack nicht ganz verhindern kann. Eine Freundin ist jedoch der Meinung, dass es ganz klar geht, dass man seinen eigenen Geschmack da nicht einbringt. Sie meint, dass sie dann eher etwas aussucht, was sie eben für sich nie aussuchen würde.
Ist es nicht normal, dass bei vielen Geschenken auch ein bisschen der eigene Geschmack mit einfließt? Ist das wirklich zu verhindern? Sollte man dann etwas schenken, was man eigentlich gar nicht mag, nur damit es nicht dem eigenen Geschmack entspricht?
Ich habe zwei Menschen in meinem Leben, die wirklich sehr einfach zu beschenken sind. Die eine mag alles, was mit Kühen zu tun hat oder Kuhfellmuster aufweist. Die andere mag alles, was mit Totenköpfen, Spinnen und ähnlich düsteren Dingen zu tun hat. Da kann man also wahllos zugreifen und die freuen sich.
Letztere hat mir vor kurzem eine sehr nette Geschichte erzählt. Sie hat eine Patientin, der das mit den Totenköpfen überhaupt nicht gefällt, weil sie das morbide findet. Die beiden haben sich gegenseitig ein Geschenk gemacht. Meine Freundin hat ganz klar ihren eigenen Geschmack einfließen lassen und hat der Frau ein kleines tanzendes Skelett geschenkt. Die Frau hat all ihre Bedenken über Bord geworfen und hat meiner Freundin genau das gleiche kleine tanzende Skelett geschenkt. Also gleichzeitig, ohne zu wissen, was sie bekommt.
Wenn es allerdings nicht so eindeutig ist, was die andere Person mag, finde ich es schon schwieriger, den eigenen Geschmack außen vor zu lassen. Denn dann kann man sich bei vielen Dingen gar nicht vorstellen, dass die Person das schön finden könnte, weil man es ja selber überhaupt nicht mag.
Ich glaube es geht schlecht bis gar nicht ohne an den eigenen Geschmack zu denken, wenn man für jemanden ein Geschenk kauft. Selbst wenn man den zu Beschenkenden kennt, fließt ja dennoch die eigene Meinung mit hinein, was man glaube ich auch nicht unbedingt verhindern kann. Bisher habe ich immer noch ein bisschen meinen Geschmack einfließen lassen, wobei auch bisher alles gut ankam.
Das geht doch problemlos - wenn man die Person direkt fragt, was sie haben möchte. Ich habe nie verstanden, warum Geschenke in diesem Land unbedingt immer eine Überraschung sein müssen und warum man das nicht vorher einfach absprechen kann und der Person dann einfach das kauft, was sie auch haben möchte und mit dem sie was anfängt. Wenn das jeder so handhaben würde, dann würden nicht so viele Menschen ihre ungeliebten Geschenke nicht umtauschen oder im Internet verticken (wollen).
Wenn ich konkret weiß, was sich die Person wünscht, dann habe ich natürlich keine Chance, meinen eigenen Geschmack beim Geschenk mit einzubringen. Mir geht es aber oft so,dass ich eben nicht nach Wunschliste schenke, sondern mir eigene Gedanken dazu mache, was sich diese Person wünscht und was ihr gefallen könnte.
Natürlich kann ich dann nicht verhindern, dass mein Geschmack mit in meine Entscheidung mit einfließt. Ich möchte nämlich nichts verschenken, was ich selber grässlich finde. Ein bisschen muss ich es schon mögen.
Ich versuche zumindest, dass mein eigener Geschmack bei der Auswahl von Geschenken keine Rolle spielt. Ob mir das immer gelingt, weiß ich nicht. Neulich habe ich eine Zusammenstellung von Ingwerprodukten verschenkt, wie Ingwertee, Ingwerplätzchen und Ingweröl. Da hat mein Geschmack garantiert keine Rolle gespielt, da ich Ingwer nicht mag. Ich weiß aber, dass der Beschenkte ein Liebhaber von Ingwer ist.
Ich mache das durchaus so, dass ich gerne meinen eigenen Geschmack mit einbringe, auch wenn ich in erster Linie danach etwas aussuche, worüber sich die andere Person freuen könnte. Immerhin suche ich dann ja nicht etwa ein Geschenk für mich selbst aus, sondern für jemand anderen und da ist es natürlich am Wichtigsten, dass der anderen Person das Geschenk gefällt.
Mein Freund und ich haben kürzlich ein Buch für seine Mutter ausgesucht. Natürlich habe ich mich über den Geschmack der Mutter informiert, dann aber ein Buch empfohlen, das ich selbst auch schon gelesen habe und liebe. Mir gefällt das Buch so gut, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es ihr nicht gefallen könnte, zudem liest sie das entsprechende Genre eben auch gerne.
Ich versuche also öfter den Geschmack von jemandem mit meinem zu kombinieren, wenn es geht. Ich würde daher nur ungern etwas verschenken, das mir selbst so gar nicht gefällt, zumindest dann wenn ich das Geschenk komplett selbst aussuchen müsste. Bei expliziten Geschenkwünschen ist es aber etwas anderes und da kaufe ich dann einfach immer genau das, was auch erwünscht ist.
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