Geschenke zurückkaufen, weil Beschenkter lieber Geld möchte
Die Frage bezieht sich natürlich nur auf sehr nahe Familienangehörige. Ein weniger Nahestehender würde bei einem Geschenk natürlich nicht sagen, dass er lieber das entsprechende Geld dafür hätte.
Aber bei mir trat dieser Fall wirklich zu Weihnachten einmal auf. Ich hatte meinen Kindern vor Jahren einmal jeweils fünf Gramm Gold zu Weihnachten gekauft, gut verpackt und in unserer Stadtsparkasse zu einem fairen Preis wiederverkaufbar. Mein jüngster Sohn hatte das Goldstück, das nach seinem Auszug immer noch bei mir lag, völlig vergessen. Als ich ihn fragte, ob er es nicht mit nach Berlin nehmen möchte, fragte er mich, ob ich es ihm nicht abkaufen möchte, was ich dann auch zu dem Preis, den die Sparkasse aktuell geboten hätte, gerne tat.
Auch mit ein paar Whiskygläsern, die ich für eine gute Idee hielt, konnte ein anderer Sohn offensichtlich so gar nichts anfangen. Er meinte, dass er gar keinen Platz mehr dafür habe. Auch er bekam den Gegenwert und ich habe die Gläser dann umgetauscht.
Habt ihr auch schon einmal Geschenke zurückgekauft? Oder geht das in euren Augen selbst bei den eigenen Kindern gar nicht?
Dafür fehlt mir ehrlich gesagt jede Form von Verständnis. Warum fragt man nicht vorher, was der Beschenkte haben möchte? Warum muss immer alles eine Überraschung sein? So kann man sich doch die ganzen Umstände ersparen und erreicht direkt das gewünschte Ziel - der Beschenkte bekommt genau das, was er sich wünscht und was er haben will. Ich habe diese Mentalität, dass das Geschenk vorher bloß nicht bekannt sein darf, nie verstanden und finde das extrem befremdlich.
Ich habe noch nie Geschenke zurückgekauft und würde das auch ziemlich komisch finden, wenn mir das jemand anbieten würde. Wenn ich mir bei einem Geschenk unsicher bin, dann kaufe ich es eher kurz vorher und hebe dann den Kassenbon auf, damit es im Notfall umgetauscht werden kann. Bisher hat sich aber noch niemand bei mir beschwert, das wäre ja auch etwas unhöflich. Beim eigenen Kind mag das noch gehen, aber bei anderen Leuten würde ich das schon unschön finden, wenn die verlangen würden dass ich es zurück kaufe.
Ich hatte so etwas noch nicht und ich würde es auch schon etwas komisch finden, wenn mich jemand darum bitten würde, die Geschenke zurück zu kaufen und das Geld der beschenkten Person auszuhändigen. Sicher kommt nicht jedes Geschenk gut an, aber zum Beispiel das Gold hätte doch dein Sohn auch selber verkaufen können, da verstehe ich es nicht recht, dass es über dich laufen musste. Bei den Gläsern verstehe ich es eher, da du ja noch die Quittung hattest.
Ich finde, das geht gar nicht. Genauso gut könnte man mir das Geschenk vor die Füße schmeißen, weil es ja offensichtlich unerwünscht ist. Wenn ich jemandem etwas schenke, mache ich mir vorher Gedanken und versuche, demjenigen eine Freude zu bereiten. Wenn man mir als Gegenleistung unmissverständlich klarmacht, dass es der Person eigentlich nur um Profit geht, wäre das das letzte Geschenk, materiell oder in bar, gewesen.
Natürlich kommt es vor, dass man Geschenke bekommt, mit denen man nicht so viel anfangen kann, und ich bin der Meinung, dass man als Empfänger keine Verpflichtung eingeht, ein Geschenk auch tatsächlich zu behalten und/oder zu benutzen. Aber dann mache ich mir wenigstens die Mühe, den ungeliebten Krempel selber weiter zu verticken oder sonstwie zu barer Münze zu machen. In meinen Augen zeugt es nicht nur von Arroganz, sondern auch von Faulheit, wenn ich Mutti mein Weihnachtsgeschenk mit den Worten: "Bitte lieber Bargeld" wieder in die Hand drücken würde.
Ich finde so ein Verhalten nicht schön und sogar eher verletzend. Es passiert ja nun einmal, dass nicht jedes Geschenk gut ankommt, wobei ich das aber nie so offensichtlich zeigen würde. Wenn man jemandem anbietet, das Geschenk zurückzukaufen, dann sagt man der Person doch quasi direkt, dass man damit rein gar nichts anfangen kann. Das finde ich schon sehr schade.
Es ist ja auch etwas anderes, ob man die entsprechende Person fragt, ob sie das Geschenk umtauschen kann. Das finde ich nämlich in Ordnung. Wenn man der Person anbietet, das Geschenk zurückzukaufen, dann gibt sie im Endeffekt ja zweimal Geld dafür aus und bezahlt doppelt so viel, wie notwendig. Das finde ich einfach unschön und ich würde das nicht wollen, dass das eine Person tun würde. Eher würde ich die Sache dann zurückverschenken, als noch Geld dafür haben zu wollen.
Meine Tochter wuchs als Einzelkind auf. Da ich es mir leisten konnte, habe ich sie materiell ziemlich verwöhnt. So besaß sie immer den neuesten Nintendo DS und letzten Endes waren es drei. Im Urlaub einmal war mit das ziemlich peinlich, weil zwei Kinder dort, nie nur einen einzigen hatten. Aber so konnten sie prima damit alle zusammen spielen. Auch kaufte ich ihr mehrere Spielekonsolen und zahlreiche Spielen für die jeweilige Konsole.
Niemals wäre sie im Leben darauf gekommen, auch nur eine einzige von denen oder ihren Nintendo DS zu verkaufen. Auch forderte sie niemals Bargeld als Geschenk und schon gar nicht, hinterher, wenn sie das Geschenk schon in den Händen hielt. Ehrlich, sie hätte auch ein tüchtiges Minus gemacht, hätte ich ihr nur Geld geschenkt.
Denn die Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke summierten sich doch ganz schön, auch wurden sie liebevoll zusammen getragen. Und den Gegenwert in Geld hätte ich ihr keineswegs geschenkt. Selbst würde ich auch niemals ein Geschenk für meine Tochter von ihr zurück kaufen. So etwas finde ich ganz und gar nicht gut und würde es daher auch nie fördern.
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