Für welche Menschen ist eine Psychotherapie hilfreich?

vom 07.05.2019, 14:38 Uhr

Bei psychischen Problemen wird ja oft eine Therapie empfohlen, aber soweit ich weiß, soll eine Therapie nicht bei jedem Menschen helfen. Ich kenne einige Beispiele, bei denen die Patienten Jahre lang eine Therapie gemacht haben, die aber laut ihrer Aussage gar nichts gebracht hätte, auch wenn man die Therapie gewollt hätte und an sich arbeiten wollte. Wovon ist das abhängig? Für welche Menschen ist eine Psychotherapie besonders hilfreich und warum? Wo zieht ihr persönlich die Grenze und wie sind eure Erfahrungen zu diesem Thema?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Psychische Probleme und Erkrankungen sind nun mal kein Armbruch, dessen Heilung man quasi mit verfolgen kann und dessen Heilung sichtbar ist. Ich würde nicht gleich so krass an die Sache herangehen und sagen, dass die Therapie nichts brachte. Nun sie sind am Leben und haben vielleicht auch nicht vor, sich morgen das Leben zu nehmen. Das klingt krass, aber Depressionen zum Beispiel können ganz schlimm enden.

Nun leidet ja nicht jeder der eine Therapie macht, an Depressionen. Aber was ist mit einem Manischen, der bestimmte Gefahren gar nicht mehr einschätzen kann und sich und seine Mitmenschen daher stark gefährdet? Bekommt der vielleicht wieder einen Rückfall und denkt dann, die Therapie hat nichts gebracht. So allgemein geschrieben, kann man nicht beurteilen, warum die jahrelange Therapie bei den Patienten nichts brachte.

Es kann an ganz vielen Faktoren liegen. So kann es auch daran liegen, dass die äußeren Reize vielleicht nicht abzustellen sind. Dass die Arbeitsstelle nicht gewechselt werden kann, dass Familienmitglieder nicht mehr gesund werden, dass der Wohnort nicht gewechselt werden kann und vieles mehr.

Und das wirkt eben immer wieder auf den Menschen ein und der denkt letztlich: "Nichts ändert sich, die ganze Therapie bringt nichts." Ich denke eine Psychotherapie ist immer für den nützlich, der sie benötigt und der auch an seiner derzeitigen Lage etwas ändern will und vielleicht nicht nur Medikamente einnehmen will.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke, dass es zum einen auf die Art der Erkrankung ankommt. Außerdem wie viel der Patient bereit ist, dafür zu tun und daran zu arbeiten. Aber auch das Verhältnis zwischen Therapeut und Patient spielt eine große Rolle. Wenn man sich direkt unsympathisch ist, kann man sich bestimmt nicht gut auf die Behandlung einlassen. Auch spielt das Ambiente sicher eine Rolle, wenn es sich um klinische Praxisräume handelt, kann sich ein Patient sicherlich nicht so gut entspannen und wohlfühlen, als wenn es sich eben um eine Art Wohnzimmer handelt.

Natürlich kann es auch sein, das manche Krankheiten in Schüben kommen und dann eben auch keine Therapie dauerhaft anschlägt. Auch habe ich schon erlebt, dass jemand einfach zu lange krank war, um da komplett wieder heraus zu kommen. Da war es sozusagen schon chronisch und es konnte höchstens versucht werden, eine Besserung zu erzielen. Manche psychischen Erkrankungen sind ja auch einfach nicht heilbar. Der Patient lernt dann eher, irgendwie damit zu leben und zurecht zukommen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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