Geldstrafe einführen, um Impfungen zu gewährleisten?

Es steht wohl der Vorschlag im Raum, eine Geldstrafe einzuführen, die Impfgegner treffen soll. Es war die Rede von bis zu 2.500 Euro Strafe, wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte oder eben sein Kind. Dadurch soll verhindert werden, dass Kinder nicht geimpft werden.

Meint ihr, dass eine Geldstrafe durchaus hilfreich ist, damit mehr Menschen ihre Kinder impfen lassen? Glaubt ihr, dass da eine Strafe die richtige Methode ist? Würdet Uhr das durchaus begrüßen? Was meint ihr, wie das genau kontrolliert und geahndet werden könnte?

Generell hast du bei jeder Geldstrafe, die einen festen Betrag vorsieht, das Problem, dass es Menschen gibt, die das aus der Portokasse bezahlen und Menschen, die nicht in der Lage sind den Betrag aufzubringen und unter Umständen sogar im Gefängnis landen. Von daher finde ich Tagessätze, die sich am Einkommen und Vermögen orientieren immer besser und fairer.

Warum sollte man das nicht kontrollieren können? Jeder hat doch einen Impfpass, in dem die Impfungen eingetragen sind und bei Verlust wird man die nötigen Daten beim Kinderarzt erfragen und sich einen Ersatz ausstellen lassen können.

Eine Geldstrafe wird bei den radikalen Verschwörungstheoretikern natürlich nichts bringen, aber bei den Leuten, die einfach nur nachlässig sind, wahrscheinlich schon. Aber die größte Strafe wird für viele doch eh sein, dass sie dann keinen KITA Platz mehr bekommen oder nicht mehr in ihrem Job arbeiten dürfen. Die Geldstrafe ist ja nur für Schulkinder relevant.

Ich glaube auch nicht, dass Geldstrafen da helfen, weil viele vielleicht die Strafen nicht bezahlen können oder wollen. Da kann man darauf warten bis die ersten bei Gericht klagen, was am Ende wieder die Allgemeinheit zahlen muss, nur weil manche Eltern uneinsichtig sind oder der Egoismus durch kommt.

Mir tat es auch leid, wo meine Kinder gepikst würden sind aber es war damals auch Pflicht bestimmte Impfungen zu haben, bevor sie in den Kindergarten dürften. Ich würde eher sagen, dass wer diese Impfung nicht nachweisen kann, bekommt keinen der begehrten Kindergartenplätze.

schlappmaul hat geschrieben:Ich würde eher sagen, dass wer diese Impfung nicht nachweisen kann, bekommt keinen der begehrten Kindergartenplätze.

Ich kenne auch jemanden, der dann sagt, dass sie nicht arbeiten geht und dass das Geld vom Mann eben reichen muss. Denn impfen lassen will sie ihre Kinder nicht und wenn sie dann nicht mehr in den Kindergarten gehen dürfen, dann bleiben sie eben zu hause.

Aber ich frage mich was dann in der Schule ist. Diese Familie hat 8 Kinder. Sie wollen noch mehr Kinder haben, wenn ich das so richtig verstanden habe. Keines der Kinder ist bisher geimpft. Ich denke, dass bei der Familie eine Geldstrafe schon weh tun würde. Ob sie diese bezahlen würden ist zwar fraglich, aber sie könnten sich auch nicht leisten, dass ein Elternteil dann eine Ersatzfreiheitsstrafe antritt.

Ich denke, dass dies nur rigoros möglich ist wenn eine Impfpflicht gesetzlich vorgeschrieben ist, dass dann das Jugendamt eingreift und die Kinder einem Arzt vorstellt. Also dass dem Jugendamt in diesen Fällen das Gesundheitsrecht oder wie sich das schimpft übertragen wird. Aber da hat das Jugendamt viel zu tun bei den Impfgegnern, die es zur Zeit wohl gibt.

Wir sind hier ein freies und demokratisches Land wo jeder selber entscheiden kann ob er sich impfen lassen möchte oder nicht. Generell denke ich, dass es in Deutschland für Kinder und Erwachsene größere Gefahren gibt als eine fehlende Impfung. Es gibt ja auch keine Geldstrafe, wenn Eltern ihren Kinder das Schwimmen nicht beibringen. Es ertrinken aber mehr Kinder als das welche an Tollwut oder Polio sterben/erkranken.

Sternenbande hat geschrieben:Wir sind hier ein freies und demokratisches Land wo jeder selber entscheiden kann ob er sich impfen lassen möchte oder nicht. Generell denke ich, dass es in Deutschland für Kinder und Erwachsene größere Gefahren gibt als eine fehlende Impfung.

Da bin ich anderer Meinung. Im Allgemeinen ist es in Deutschland so, dass die Rechte des Einzelnen beschnitten werden können bzw. dürfen, sobald klar ist, dass es zum Wohle der Gemeinschaft ist. Meiner Ansicht nach ist es zum Wohle der Gemeinschaft, wenn eine Impfpflicht eingeführt werden würde, da es eben leider auch Menschen gibt, die zu jung sind, um geimpft werden zu können oder aber die Impfversager sind und bei denen das Zeug nicht wirkt. Diese Menschen müssen durch eine intakte Herdenimmunität geschützt werden, was durch Impfverweigerer sabotiert wird. Meiner Ansicht nach ist es schon lange überfällig, dass der Gesetzgeber hier eingreift.

Ich persönlich wäre für eine allgemeine Impfpflicht und dass man dann spätestens zum Schuleintritt zwangsgeimpft wird, wenn die Eltern sich verweigert haben. Man könnte auch schon vorher eine Geldstrafe einführen, wenn es darum geht, einen Kindergartenplatz zu erhalten. Aber da haben wir wieder das Problem, dass die Kita bzw. der Kindergarten keine Pflicht ist und Eltern das dann umgehen können.

Sternenbande hat geschrieben:Wir sind hier ein freies und demokratisches Land wo jeder selber entscheiden kann ob er sich impfen lassen möchte oder nicht.

Falsch. Deine Freiheit endet da, wo die Freiheit von anderen anfängt. Impfen dient nicht nur dem Schutz der Personen, die geimpft sind, es werden auch die Personen geschützt, die nicht geimpft sind. Zum Beispiel die Kinder in der KITA, die für eine Impfung noch zu jung sind.

Es ertrinken aber mehr Kinder als das welche an Tollwut oder Polio sterben/erkranken.

Klassischer Whataboutism. Es geht hier nicht um ertrinkende Kinder und auch nicht um Tollwut oder Polio sondern um die Masernimpfung. Was haben Kinder, die nicht schwimmen können, mit Masern zu tun? Rein gar nichts.

Geldstrafe einführen, um Impfungen zu gewährleisten?

Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

Neue aber noch unbeantwortete Themen