Wie hilfsbereit anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber sein?

In einem anderen Beitrag Ist wertvoller Schmuck auch als solcher zu erkennen? schrieb ich bereits von einer neuen Betrugsmasche, die sich "Autobahngold" nennt. Ich habe mich gefragt, wie viele Menschen auf diese Betrugsmasche hereinfallen, sodass diese anhalten und sich als Helfer anbieten.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nie in eine Situation gekommen bin, wo ich aktiv angehalten und meine Hilfe angeboten habe, wenn ich gesehen habe, dass jemand da eine Panne hatte. Ich bin nicht technisch versiert, also wenn der Motor streikt könnte ich eh nicht helfen und heutzutage hat ja eh jeder ein Smartphone oder Handy, um die Pannenhilfe anzurufen.

Besonders, wenn ich alleine reise, würde ich niemandem helfen, weil ich praktisch wehrlos bin und ich meinen Egoismus in dem Sinne als Selbstschutzmaßnahme betrachte. Wie hilfsbereit seid ihr gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern und warum? Würdet ihr so einer Betrugsmasche zum Opfer fallen oder nicht?

Ich würde das auch ganz klar von dem Umständen abhängig machen. Wenn ich als Frau alleine unterwegs wäre, wäre ich auch eher vorsichtig und würde im Zweifelsfall auch lieber nicht abhalten. Bei einem Unfall ist das natürlich was anderes. Wobei ich auch meine, dass da mal gesagt wurde, dass man nur dazu verpflichtet wäre Hilfe zu rufen und auch nicht aussteigen müsste, wenn man unsicher wäre, dass mit dem Unfall etwas nicht stimmt. Oftmals wurden Unfälle ja auch schon inszeniert, um dann jemanden der helfen wollte, zu überfallen.

Bisher habe ich meist kurz angehalten und durch Scheibe herunter lassen gefragt, ob ich irgendwie helfen kann. Allerdings wurde mir dann meistens gesagt, dass schon der Pannendienst oder sonstige Hilfe gerufen wurde. Ich denke, dass es nicht falsch ist, wenn man da gerade als Frau etwas vorsichtig ist.

Ich habe auch schon einiges von solchen inszenierten Unfällen oder Pannen gelesen und muss sagen, dass das schon einen Einfluss auf meine Hilfsbereitschaft hat. Da ich meistens alleine unterwegs bin, traue ich mich dann ehrlich gesagt nicht, anzuhalten und meine Hilfe anzubieten.

An sich bin ich schon ein hilfsbereiter Mensch, aber das ist mir selber dann zu unsicher und so denke ich dann auch, dass sicher jemand ein Smartphone hat und den Pannendienst rufen kann, zumal ich mich sowieso nicht auskenne und wirklich helfen könnte.

Prinzipiell halte ich immer an, wenn jemand mit einer Panne am Straßenrand steht, solange es die Umstände zulassen, also solange es gefahrlos möglich ist und nicht gerade auf der Autobahn oder auf einer mehrspurigen Schnellstraße.

Neben vielen Fällen in denen ich helfen konnte wie bei einer Reifenpanne oder einem kleinen technischen Defekt, hatte ich bereits einen Fall, der mir komisch vorkam und mir Anlass gegeben hat die Polizei zu rufen. Es war auf einer eher wenig befahrenen Straße außerorts, als ich am Straßenrand ein weißes Auto mit eingeschalteter Warnblinkanlage gesehen habe. Ich habe angehalten und dabei gesehen, dass das Auto Bulgarische Kennzeichen hat und habe mir dabei nichts weiter gedacht. Als ich fragte was los war, hat der Fahrer, der in Begleitung einer Frau war, in gebrochenem Deutsch gesagt, dass er keinen Sprit mehr hat.

Ich habe ihm angeboten ihn bis zur nächsten Tankstelle mitzunehmen, damit er sich Benzin holen kann um weiterzukommen. Dies lehnte er aber ab und hat direkt nach Geld gefragt. Weil mir das doch ziemlich komisch vorkam, habe ich die Polizei verständigt. Als ich etwa eine Stunde später erneut an der Stelle vorbeigefahren bin, war das Auto noch da gestanden, aber es waren keine Personen in der nähe. Trotz dieses Vorfalls halte ich weiterhin an, wenn jemand eine Panne hat und versuche zu helfen, ohne dabei Angst zu haben auf irgendeine Betrugsmasche hereinzufallen.