Wann und weshalb habt ihr schon eure Arbeit verweigert?
Soweit ich weiß, habe ich noch nie meine Arbeit verweigert. Es gab bei mir im Job einfach noch nie den Grund dafür - ich bin zufrieden mit meiner Arbeit und habe auch Spaß daran. Sicher gab es auch schon die eine oder andere Aufgabe, die mir nicht so lag und den einen oder anderen Anruf, der mir etwas unangenehm war, wobei das ja aber auch dazugehört. Da muss man ja auch manchmal durch.
Es kommt ja aber auch immer auf den Fall an. Eine ehemalige Kollegin von mir hatte tatsächlich mal eine Aufgabe verweigert. Es ging um einen Artikel den sie schreiben sollte und bei dem sie völlig anderer Meinung war als die Vorgesetzte. Letztendlich schlossen die beiden aber einen Kompromiss. Wann und weshalb habt ihr schon einmal eure Arbeit beziehungsweise bestimmte Aufgaben verweigert?
Ich habe wiederholt meine Arbeit verweigert, aber nicht in Bezug auf die Chefin. Ich weiß genau, wenn ich mich der Chefin offen widersetze oder sie auch nur ansatzweise kritisiere, dann mobbt die mich aus dem Betrieb. Das ist eine von der Sorte, die man nicht zum Feind haben will.
Ich hatte über die letzten Monate aber schon mehrfach die Situation, dass ich mit Kooperationspartnern agieren sollte, die mich zunehmend unter Druck gesetzt haben, gegen geltende Gesetze zu verstoßen, was ich aber nicht eingesehen habe. Schließlich sind diese Menschen mir nicht weisungsbefugt und selbst wenn, sehe ich nicht ein, warum ich gegen Gesetze verstoßen sollte, egal um welche Gesetze es sich dabei handelt. Ich habe auch meine Prinzipien und an die halte ich mich, egal was andere Leute sagen.
Glücklicherweise hatte ich bisher meistens recht vernünftige Chefs und Chefinnen, weswegen ich noch nie schlankweg sagen musste: Tut mir leid, das mache ich nicht! Wenn ich vernünftige Gegenargumente anbringen konnte oder sonst ein Kompromiss zustande gekommen ist, läuft es für mich nicht unter "Arbeitsverweigerung".
Schließlich bin ich weder eine Sklavin noch ein Roboter und muss nicht klaglos jeden Befehl ausführen, sei er sinnvoll oder nicht. Ich hatte schon etliche fachfremde Chefs und musste daher öfter taktvoll darauf hinweisen, dass diese oder jene Herangehensweise wohl kaum zum erwünschten Ergebnis führt.
Aber wie gesagt, dann haben wir auf Augenhöhe darüber gesprochen und eine bessere Lösung gefunden. Mit grundloser Arbeitsverweigerung wäre ich auch sehr vorsichtig - es ist niemandem gedient, als Zicke abgestempelt zu werden oder als die Kollegin, die nur arbeitet, wenn sie Lust hat.
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