Habt ihr Angst vor finanziellen Schwierigkeiten?
Eine Freundin ist es schon passiert, dass sie sich verschätzt hat und so mehr Geld ausgegeben hatte, als eigentlich möglich war. Sie hat das zum Glück schnell wieder in den Griff bekommen und regeln können. Aber sie sagte mir, dass sie nun doch immer Angst hätte, dass sie nochmal in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte. Deswegen würde sie nun immer sehr genau rechnen und auch sehen, dass sie monatlich Geld zur Seite legt.
Ich kann schon verstehen, dass man durchaus Angst vor finanziellen Schwierigkeiten haben kann, gerade wenn einem das schon mal passiert ist und man noch glimpflich da rausgekommen ist. Aber es kann ja auch unverhofft und plötzlich dazu kommen, ohne dass man dies vielleicht selbst verschuldet hat.
Habt ihr Angst vor finanziellen Schwierigkeiten? Schützt oder sichert ihr euch da irgendwie ab? Meint ihr, dass man außer auf Ausgaben achten und etwas Geld zu sparen, nicht viel machen kann? Woher kommt eure Angst vor einer finanziellen Notlage? Hat das triftige Hintergründe?
Ich habe absolut keine Angst. Wenn man die Arbeit verlieren würde und so weiter, dann wäre das sicherlich eine Umstellung, aber man würde ja auch mit weniger auskommen und von einem Gehalt leben. Selbst wenn wir beide ausfallen haben wir immer Geld zurückgelegt, also auch etwas auf der hohen Kante und stehen nicht pleite vor den Scherben unserer Existenz. Ich habe schon als Jugendliche so gemacht, dass ich gespart habe und verrechnen oder mehr ausgeben als man hat kam bei mir noch nie vor.
Ich bin ebenso wie mein Mann gut im Umgang mit Geld und daher habe ich keine Angst, dass das mal schiefgeht. Wir kommen auch mit weitaus weniger gut klar und sind auch gut gewappnet, wenn mal etwas kommen sollte.
Ich würde es nicht als "finanzielle Schwierigkeiten" darstellen, wenn man mal einen Monat zu viel ausgibt und hektisch etwas "regeln" muss. Das ist für mich eher ein Zeichen für mangelnde Selbstkontrolle, und für mich ist es absolut selbstverständlich, Geld nicht blindlings zum Fenster hinauszuwerfen, sondern zu "rechnen", wie viel ich zur freien Verfügung habe. Alles andere wäre doch Wahnsinn, wenn ich mich jeden Monat aufs Neue davon überraschen lasse, ob ich in "finanzielle Schwierigkeiten" gerate oder nicht.
Ich selber kann zwar nicht behaupten, in Angst zu leben, weil ich, wie schon erwähnt, der Meinung bin, dass ich mit einem sicheren Job, gesundem Menschenverstand und einem bescheidenen Lebenswandel zumindest einen gewissen Einfluss auf meinen finanziellen Status habe. Andererseits weiß ich aber auch, dass einem das Leben übel mitspielen kann, und dass es naiv ist zu glauben, ein paar Tausend Euro "Rücklagen" könnten mich dauerhaft vor der Pleite bewahren. Schließlich habe ich wie die meisten Menschen auch Rechnungen zu bezahlen, und auch das Einkommen meines Partners ist weder so sicher noch so üppig, dass wir spielend längere Zeit damit auskommen könnten.
Deswegen habe ich zwar keine Angst, und ich weiß mich vor selbst verschuldeten finanziellen "Schwierigkeiten" auch zu hüten, aber mit einem leichtfertigen "Tja, dann leben wir eben vom Gehalt meines Mannes!" ist es auch nicht immer getan.
An sich habe ich keine Angst vor finanziellen Schwierigkeiten. Aber ich würde sie auch nicht auf die leichte Schulter nehmen und mich auf meine Rücklagen oder Ersparnisse verlassen. Auch würde ich mich nicht darauf stützen, "gut" im Umgang mit Geld zu sein. Wenn man mal einen Monat drüber lebt und entsetzt auf sein Konto schaut, dann sollte man im Folgemonat halt überlegen, was man ändern könnte und anders planen. Mache ich übrigens immer im April, wenn meine Versicherungen abgebucht werden. Das sind für mich aber keine finanziellen Schwierigkeiten.
Finanzielle Schwierigkeiten sind für mich echt finanzielle Probleme, die mit hohen Schulden über einen längeren Zeitraum einhergehen. Da ist mir ein bisschen Sparen auch keine dauerhafte Lösung gegeben. Und wenn der Job dann wegbricht, dann nützt der Job des Mannes auch Nichts mehr. Und aus solchen Problemen wieder auf die Beine zu kommen, stelle ich mir recht schwierig vor.
Ich habe ehrlich gesagt keine Angst vor "finanziellen Schwierigkeiten", wobei ich diese so definiere, dass man Schulden aufbaut aus welchen Gründen auch immer. Wenn man sich nicht im Griff hat und einen Monat mehr ausgibt, als man hat, sind das für mich keine "finanziellen Schwierigkeiten" sondern schlichtweg Dummheit und mangelnde Selbstkontrolle, nicht mehr und nicht weniger.
Dennoch habe ich keine Angst davor, dass ich finanziell Schiffbruch erleiden könnte. Die Rücklagen sind groß genug, und ich habe meine Finanzen gut im Blick. Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass mein Partner und ich plötzlich arbeitslos werden sollten, könnten wir beide von unseren Rücklagen 5 Jahre(!) überbrücken und dabei sämtliche anfallende Kosten (sogar Versicherungen, kaputte Waschmaschine etc.) decken. Das nimmt ziemlich viel Druck raus und man lebt deutlich entspannter. Aber wie gesagt, es ist extrem unwahrscheinlich, dass wir beide gleichzeitig arbeitslos werden.
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