Sich an Luft in Raucherbereich von Bar erst gewöhnen müssen?

Als ich vor einigen Tagen den Raucherbereich einer Bar betreten hatte, dachte ich anfangs, dass ich es dort nicht lange aushalten würde. Im Gegensatz zum Nichtraucherbereich war dort das Klima richtig tropisch. Es war unfassbar schwül und stickig und ich begann sofort zu schwitzen und musste mich sofort bis auf mein Tanktop ausziehen. Außerdem fiel es mir auch sehr schwer, zu atmen und mir wurde ganz schwummrig. Allerdings besserte sich das mit den Minuten, bis es mir nach einer halben Stunde "normal" ging.

Lustigerweise setzten sich dann irgendwann zwei Frauen in die Nähe von mir, wobei eine auch sofort aufstöhnte und meinte, sie würde immer ein wenig brauchen, um sich an die rauchige Luft zu gewöhnen. Besonders schlimm sei es sofort nach dem Betreten, wobei sie sich jedoch nach einigen Minuten an das "Klima" gewöhnen würde.

Müsst ihr euch auch immer erst an die Luft im Raucherbereich in Bars gewöhnen oder macht euch die Umstellung grundsätzlich nichts aus?

Ich kann mich noch an die Geburtstagsfeier einer Freundin erinnern, bei der unglaublich viele der Gäste geraucht haben. Da die Feier in einem Kellerraum stattfand, war die gute Luft sehr schnell verbraucht und man bemerkte nur noch den Rauch und die stickige Luft von den Rauchern. Es stimmt schon, dass es am Anfang am schlimmsten ist und dass es besser wird, je länger man in dem Raum ist. Aber so ganz kann ich mich an so eine verräucherte Luft nie gewöhnen.

Ich kann mich grundsätzlich nicht an stark verrauchte Luft gewöhnen. Mir schnürt es immer die Kehle zu, ich kriege Atemnot und Hustenanfälle. Ich muss da immer so schnell wie möglich raus und es ist für mich absolut unverständlich, wie man so dreist sein kann nicht draußen zu rauchen sondern Innenräume willkürlich verpestet.

In meiner alten Heimat gibt es auch eine Bar, die einen extra Raucherbereich hat und da wir durchaus auch rauchende Freunde haben, gehen wir schon ab und zu in so einen Bereich und das ist wirklich der Hammer, wenn man da reingeht und man muss sich wirklich erstmal daran gewöhnen, auch weil man das als Nichtraucher ja nicht gewöhnt ist. Selbst unsere rauchenden Freunde gehen aber mittlerweile auch lieber nach draußen, weil die Luft da so schlecht ist im Raucherbereich.

Hier in Bayern gibt es ja keine Raucherbereiche mehr, auch nicht in Bars etc. Insofern bleiben mir solche Raucherbereiche hier in meiner Heimat erspart. In Gegenden, in denen in der Gastronomie zum Teil noch geraucht werden darf, stelle ich fest, dass ich den Qualm in geschlossenen Räumen inzwischen noch schlechter ertrage als früher, als ich es noch halbwegs gewöhnt war. Wenn ich nicht muss, dann bleibe ich inzwischen solchen Bars einfach fern. Wird irgendwo geraucht, gehe ich nicht rein. Stattdessen suche ich mir eben eine Bar, in der nicht geraucht wird, oder ich lasse es bleiben.

Ich werde beim Betreten von stark riechenden Räumlichkeiten am Anfang immer regelrecht von der Dunstwand erschlagen. Das betrifft Raucherlokale ebenso wie Parfümerien, Käsefachgeschäfte oder Tierhandlungen. Im ersten Moment habe ich dann das Gefühl, dass ich in dem Raum nicht genug Luft zum Atmen bekomme, und es ist mir sehr unangenehm, mich die ersten Minuten dort aufzuhalten. Irgendwann adaptiert mein Körper dann aber an die Situation und ich nehme den Großteil der Hintergrundgerüche gar nicht mehr richtig wahr.

Erklären lässt sich das mit dem physiologischen Prinzip der Habituation. Sinneszellen wie die Riech-Neurone feuern auf einen neu auftretenden Reiz hin erst einmal stärker, können diese Frequenz auf Dauer aber nicht aufrecht erhalten. Dementsprechend ist man zunächst sehr auf die Gerüche sensibilisiert und merkt sie später aber kaum noch, wenn man ihnen längere Zeit ausgesetzt war. Das nächste Mal ändert sich das Empfinden erst dann wesentlich, wenn man den Raum wieder verlässt und die frische Außenluft den neuartigen Reiz präsentiert. Das Phänomen der „Gewöhnung“ an Zigarettengeruch ist also vollkommen normal.

MaximumEntropy hat geschrieben:Das Phänomen der „Gewöhnung“ an Zigarettengeruch ist also vollkommen normal.

Ganz ehrlich - ich will mich daran gar nicht gewöhnen. Ich habe selber jahrelang geraucht und bin nicht zur militanten Nichtraucherin geworden nachdem ich aufgehört habe. Mich stört es eigentlich nicht wenn jemand neben mir raucht und ich finde den Geruch von frischem Zigarettenrauch immer noch angenehm.

Aber wenn ich in eine Umgebung komme, in der ich Atemprobleme bekomme und anfange zu schwitzen dann sagt mir mein Körper doch ganz klar, dass das nicht die Umgebung ist, in der ich mich länger aufhalten sollte. Warum sollte ich die Signale meines Körpers dann einfach ignorieren? Auch wenn es mir irgendwann besser geht bedeutet das doch nicht, dass die Luftqualität tatsächlich besser geworden ist.

Aber die einzigen Einrichtungen mit Raucherbereich, die ich kenne, sind Shisha Bars und da bedeutet Raucherbereich nicht, dass man seine Zigaretten auspacken kann, da sind wirklich nur Wasserpfeifen erlaubt. Deshalb ist es da auch nicht unerträglich stickig.

Ich kann mich da ehrlich gesagt nicht dran gewöhnen und halte es nie lange in solchen Raucherbereichen aus. Ich finde die Luft dort meist zu stinkig. Ich finde es auch immer total unangenehm, wenn dann meine Kleidung nach dem Rauch riecht. Bei einem Bäcker gab es auch so einen Raucherbereich. Dort gab es nicht mal eine gute Lüftung, so dass ich es nach ein paar Minuten nicht mehr ausgehalten habe und dann lieber draußen auf meine Begleitung gewartet habe. Irgendwann ist es so, als würde ich nicht mehr richtig durchatmen können und dann geh ich lieber an die Luft.

Nelchen hat geschrieben:IBei einem Bäcker gab es auch so einen Raucherbereich.