Abschreckend für euch, wenn viele Obdachlose um Geschäft?
Laut Medienberichten gibt es eine Bäckerei in Bonn, wo Obdachlose jeden Tag etwas zu Essen bekommen können. Der Inhaber verteilt jeden Abend Waren im Wert von 30-50 Euro an Obdachlose und wirbt auch damit, dass man sich dort etwas zu Essen holen kann.
Ich weiß von anderen Geschäften, dass diese übrig gebliebenes Essen nicht an Obdachlose verteilen dürfen (oder wollen). Begründet wird dies damit, dass dies die Obdachlosen anlocken würden und dadurch würden Kunden abgeschreckt werden. Mich interessiert, wie ihr das seht. Würdet ihr euch abgeschreckt fühlen, wenn vermehrt Obdachlose vor einem Geschäft anwesend wären? Oder wäre euch das so ziemlich egal? Inwiefern würde das euer Konsumverhalten beeinflussen?
Also im Grunde denke ich nicht, dass die Obdachlosen da stören. Die werden wahrscheinlich wissen, wann der Mann was zu verteilen hat und dann halt dort erscheinen und sich ihre Brocken abholen. Solange die nicht herumpöbeln, ist das doch alles in Ordnung. Ich glaube auch nicht, dass die Obdachlosen da Interesse haben unangenehm aufzufallen, denn dann könnte der Bäcker es sich ja auch wieder anders überlegen.
Mich würde es nicht stören, wenn Obdachlose rund um ein Geschäft stehen. Ich hätte auch kein Problem sie beim Einkaufen zu treffen, wenn sie sich normal verhalten. Es sind Menschen, wie alle anderen und man weis ja nicht den Hintergrund, warum sie obdachlos geworden sind.
Was mich allerdings stört ist, wenn man bedrängt wird, ihnen Geld zu geben. Wir hatten das bis vor kurzem vor einem Discounter. Bestimmte Menschen durften dort eine Zeitung zugunsten von Obdachlosen verkaufen. Die Verkäufer haben ständig gebettelt, dass man ihnen Geld geben soll. Einmal schickte ich meine Tochter mit dem Einkaufswagen zurück zum Geschäft. Sie wurde richtig bedroht, dass sie dem Verkäufer den Euro aus dem Einkaufswagen geben müsste. Solches Verhalten finde ich richtig schlimm, wenn diese Verkäufer nicht verschwunden wären, wäre ich nicht mehr in dieses Geschäft gegangen.
Ich finde alleine die Beschreibung, dass man dadurch Obdachlose "anlocken" würde, geschmacklos und menschenunwürdig. Als seien wohnsitzlose oder sonstwie bettelarme Menschen Ungeziefer wie Ratten, die aus ihren Löchern gekrochen kommen, wenn sie Almosen wittern. Sehr charmant.
Der Deal ist ja außerdem, dass die bedürftigen Menschen die übrigen Backwaren nach Ladenschluss geschenkt bekommen, die sonst sowieso in den Müll wandern würden, sodass die "regulären" Kunden eigentlich gar nicht mehr viel davon mitbekommen sollten. Damit liegt der Ladenbesitzer ja eigentlich voll im Trend, der immer mehr zur Vermeidung von Verschwendung geht.
Davon, dass der Laden den ganzen Tag jetzt von übelriechenden gammligen Gestalten belagert wird, die die übrige Kundschaft vergraulen, lese ich jedenfalls nichts. Und man sollte auch nicht vergessen, dass man nicht jedem seine Bedürftigkeit ansieht und nicht jeder dem klassischen Vorurteil des ungepflegten "Tippelbruders" entspricht und dennoch ohne festen Wohnsitz sein kann.
Ich kenne das ganz anders von einer Bäckerei in Rudolfplatznähe, da wurden für eine Tasse Kaffee gleich zwei Mark fällig. Ganz gleich, ob man nur eine Tasse trinken will oder mehr. Bestellte man noch eine Tasse, um diese etwa einem Tischnachbarn ausgeben zu wollen, verweigerte der Bäcker das.
Insofern ist das Angebot der beschriebenen Bonner Bäckerei sicher nicht ganz ohne Hintergedanken. Denn auch Leute mit kleinerem Budget fühlen sich dann angesprochen, genau in dieser Bäckerei ihre Brötchen zu kaufen und nicht woanders. Weil sie denken, wenn diese Bäckerei schon sozial eingestellt ist, dann sind ihre Preise auch nicht überhöht. Aber das muss überhaupt nicht so sein. Leider kann ich das nicht vor Ort unmittelbar nachprüfen. Jedenfalls haben sie jetzt eine gute Presse, und das ist die beste kostenlose Werbung.
Wenn Leute wie die hungrigen Wölfe vor der Theke stehen, dann fände ich das auch nicht gerade sympathisch. Ich glaube, was für die besagte Bonner Bäckerei zutrifft, kann man nicht auf die Supermärkte generell übertragen. Die Retourenware wird da oft per Privatwagen an die Tafeln geliefert, so dass auch keine Rangeleien um die Waren im Geschäft selber entstehen kann.
Es gab deutschlandweit solche Aktionen von nichtdeutschen Unternehmern. Es ist lediglich ein PR-Gag, um Ausländer besser aussehen zu lassen. Wahrscheinlich ist in ein paar Wochen nichts mehr damit. Ich finde es zynisch, die Bürger so für dumm zu verkaufen. Aber unsere linken Freunde können es eben nicht besser.
Obdachlose sind doch auch nur Menschen. Es hat doch nichts mit der Qualität der Waren zu tun, ob es da viele Obdachlose gibt oder nicht. Gerade dieses Weitergeben der Waren finde ich gut und würde so jemanden eher unterstützen als einen Verkäufer, bei dem alles im Müll landet so bald es komisch aussieht oder der Ladenschluss erreicht ist. Solche netten Menschen brauchen Menschen, die das Konzept unterstützen und die Hilfsbereitschaft auch finanziell unterstützen und tragen.
Bei mir in der Stadt gibt es einen Supermarkt, vor dem sich immer zahlreiche Obdachlose und Junkies versammeln. Es gibt da rein gar nichts gratis, wobei das dennoch der Stammplatz vieler Obdachloser und eben Junkies ist. Der Supermarkt ist in einer überdachten Passage, so dass man da eben auch vor Regen geschützt ist. Zudem kommen da viele Leute vorbei, die dann auch regelmäßig nach Geld gefragt werden.
Obwohl immer ein Security-Mann am Eingang steht, gehe ich sehr ungern in diesen Supermarkt, wenn ich ehrlich bin. Man wird nicht einfach nur um Geld gebeten, sondern oft auch unangenehm angepöbelt. Oft gibt es Schlägereien, so dass die Polizei da regelmäßig antreten muss. Letztens wurde erst wieder eine Scheibe eingeschlagen.
Ich muss sagen, dass mich das in so einem Fall doch sehr abschreckt. Wenn es aber bei anderen Geschäften gesitteter zugeht, stört es mich nicht, wenn da Obdachlose sind. Ich will nur weder angepöbelt werden, noch versehentlich beim Vorbeigehen in eine Schlägerei geraten.
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