Welches eurer Gerichte hat die längste Zubereitungszeit?

Ich koche eigentlich so gut wie immer nur für mich alleine, so dass ich auch nicht allzu aufwändige Gerichte koche. Ich koche zwar sehr gerne, wobei es sich nicht immer lohnt, für mich alleine stundenlang am Herd zu stehen. Noch dazu haben wir auch keine Mikrowelle, so dass das es sich auch nicht immer anbietet, Speisen für mehrere Tage zu kochen. Das Aufwärmen auf dem Herd oder im Backofen funktioniert ja auch nicht mit allem so gut.

Jedenfalls brauche ich für mein Blumenkohl-Kartoffel-Curry verhältnismäßig etwas länger oder auch dann, wenn ich Gemüselasagne komplett selbst mache. Allerdings ist das natürlich gar kein Vergleich mit der Zeit, die andere so für Gerichte brauchen. Manche stehen für ein Gericht ja wirklich Stunden in der Küche und vieles muss auch über Tage ziehen. Welches eurer Gerichte hat die längste Zubereitungszeit und wann nehmt ihr das gerne in Kauf?

Bei uns ist das Gericht mit der mit Abstand längsten Zubereitungszeit die gekochte Rinderzunge, die mein Freund liebend gerne isst und auch alle paar Monate einmal beim Metzger bestellt. Das gute Stück wiegt dann meistens an die 2 bis 3 Kilogramm, nimmt unseren größten Topf komplett ein und braucht zwischen 4 und 5 Stunden reiner Kochzeit, bis es wirklich butterzart und köstlich ist.

Dazu muss man dann noch etwas Bearbeitungszeit für das Abziehen der Haut und das Schneiden in Scheiben einkalkulieren; und wenn es noch eine Beilage oder Soße dazu geben soll, macht das ebenfalls zusätzliche Arbeit, die sich aber ganz gut nebenher während dem Kochvorgang verrichten lässt. An die Zubereitungszeit dieser Speise kommt keins unserer anderen Standard-Gerichte heran, und es ist auch immer eine komplette Tagesveranstaltung, wenn wir mal Rinderzunge machen. Der Geschmack ist es aber definitiv wert.

Wir haben viele Gerichte, die mehrere Stunden Zubereitung in Anspruch nehmen, manchmal auch nur durch die Zieh- oder Garzeit. Welches da jetzt genau die längste Zeit braucht, ist schwer zu sagen. Ein für mich sehr aufwendiges, aber unglaublich leckeres Gericht sind Spare Ribs. Diese machen wir nur sehr selten und dann gleich in größeren Mengen, da sich jeder mal so richtig den Bauch damit vollschlagen will.

Daher habe ich meist 3-4kg Rippchen vorzubereiten, die von mir in kleinere Portionen zerteilt werden und dann mit Spezialsoße, Zwiebeln und Knoblauch in kleine Alupakete verpackt werden. Das allein beansprucht schon ein bis zwei Stunden, dann garen sie mehrere Stunden im Ofen, während Kartoffelbeilagen oder Salat vorbereitet werden. Zum Ende hin, werden sie dann wieder alle ausgepackt, erneut mit Soße bepinselt und noch etwas im Ofen gegrillt. Wobei man ständig aufpassen und wenden muss.

Alles in allem veranschlage ich für Zubereitung und Garzeit 6-7 Stunden, wobei ich schon immer mal Pause mache, mich mit anderen Dingen beschäftige oder mich ausruhe. Es ist mit Sicherheit eines der aufwendigsten Gerichte in meiner Küche, aber unglaublich lecker.

Ich kenne einige Gerichte, wo ich locker 4 Stunden oder länger in der Küche stehe und das nur für eine einzige Mahlzeit. Mir macht das aber überhaupt nichts aus, denn so gut wie das Essen schmeckt, lohnt sich der Aufwand total. Ich mache zum Beispiel gerne Teigtaschen mit unterschiedlichen Füllungen und je nach Rezept kommen die hinterher entweder in den Backofen oder werden frittiert. Die Füllungen brauchen natürlich auch ihre Zeit bis die endlich fertig sind und je nach Teig dauert das auch eine Weile, ein Hefeteig muss zum Beispiel ja noch gehen.

Für Stifado rechne ich zehn bis zwölf Stunden reine Garzeit. Bei der Weihnachtsgans werden es wohl vierzehn Stunden plus etwa eine Stunde zur Vorbereitung. Pulled Pork ist hier meist nach etwa achtzehn Stunden gut. Ich liebe Dinge, die unglaublich gut schmecken, aber kaum Arbeitszeit verursachen. Da bieten sich solche Sachen geradezu an.

Ich kenne eine Reihe Fleischgerichte, die relativ lange brauchen, bis sie fertig sind. Auch solche Sachen wie Bolognese brauchen Stunden. Aber ich weiß nicht, ob das zur Zubereitungszeit gerechnet wird. Zumindest wird in Rezepten oft zwischen Zubereitungszeit und Garzeit unterschieden.

Unter lange Zubereitungszeit würde ich eher Gerichte einordnen, für die man eine ganze Menge Zutaten klein schneiden muss. Oder Blätterteig nimmt auch unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch wenn man ihn selber macht.

Das aufwändigste Gericht, welches ich bisher zubereitete war das griechische Moussaka. Das Ergebnis war wirklich fantastisch und sehr wohlschmeckend. Der Arbeitsaufwand für ein Moussaka ist aber doch recht hoch. Ich habe alles selbst gemacht von der Fleischsoße bis zur Bechamelsoße.

Allein die Bechamelsoße muss ja schon ca. fünfundzwanzig Minuten köcheln und ständig umgerührt werden, um richtig dick zu werden. Das allerdings löste schon ein Glücksgefühl in mir aus. Ich liebe einfach Gerichte, die ganz wenig Zutaten haben und die aber dann im Ergebnis überraschen. Dazu gehört für mich halt auch eine Bechamelsoße.

Die Fleischsoße ist recht schnell gemacht und kann selbständig köcheln, bis die Konsistenz gut ist. Kartoffeln schälen und klein schneiden, Aubergine putzen und klein schneiden, dauert auch schon eine ganze Weile. Die Auberginenscheiben müssen dann einzeln ausgelegt werden und mit Salz bestreut werden, damit das Wasser austreten kann.

Anschließend müssen die Scheiben abgetrocknet werden. Manche verwenden Aubergine und Kartoffeln roh, andere eben nicht. Ich habe die Kartoffelscheiben blanchiert und die Auberginenscheiben in Olivenöl gebraten. Das ist auch arbeitsintensiv und kostet Zeit. Alles im allen stand das leckere Gericht in ca. drei Stunden dann auf dem Tisch.

Ich ahnte schon, welche Arbeit mich da erwartet und fing sehr zeitig mit der Zubereitung des Moussakas an. Arbeitsaufwand und Ergebnis stehen für mich bei diesem Gericht im gleichen Verhältnis. Also war es unbedingt lohnenswert für mich, einmal ein Moussaka selbst zuzubereiten.