Frauenparkplätze für Männer diskriminierend?
Es wird immer wieder von Frauenparkplätzen gesprochen, weil Frauen ja angeblich nicht einparken könnten und daher mehr Platz bräuchten. Bei uns in der Stadt habe ich noch keine Frauenparkplätze gesehen, aber Eltern-Kind-Parkplätze gibt es häufiger. Das heißt aber nicht, dass es keine Frauenparkplätze bei uns gibt - ich habe sie vielleicht nur nicht gesehen, da ich mehr mit dem Nahverkehr unterwegs bin.
Jedenfalls habe ich in den Medien gelesen, dass ein Mann vor Gericht gezogen ist und Klage eingereicht hat, weil er sich durch Frauenparkplätze diskriminiert fühlt. Wie denkt ihr darüber? Findet ihr Frauenparkplätze tatsächlich diskriminierend oder findet ihr das albern? Wie häufig sind Frauenparkplätze in eurer Region? Könnt ihr eine Klage deswegen nachvollziehen?
Täubchen, weißt du eigentlich, was ein Frauenparkplatz ist? Mit dem Können beim Einparken hat das rein gar nichts zu tun! Ein Frauenparkplatz ist nicht größer als ein normaler Parkplatz. Er ist nur meist heller und liegt nahe am Eingang, Aufzug oder Fluchtweg.
Man sieht mal wieder, Männer müssen sich gar keine Sorgen um die Emanzipation machen, die Frauen stehen sich selbst im Weg. Wie kommt eine junge, angeblich emanzipierte Frau dazu, so einen Unsinn nachzuplappern? Ein Frauenparkplatz sichert die Mobilität von Frauen, weil er Angsträume reduziert und vor Übergriffen schützt.
Diskriminierend ist ein Frauenparkplatz nicht, denn die Straßenverkehrsordnung kennt keinen speziellen Parkplatz für Frauen. Wenn ein Mann den nutzt, dann passiert gar nichts. Wenn ein Betreiber eines Parkplatzes Frauenparkplätze ausweist und die korrekte Nutzung durchsetzt, dann ist das sein Hausrecht. Er kann auch Parkplätze für SUVs, Gespanne und Kleintransporter ausweisen. Wenn er so die Attraktivität seines Geschäfts steigert, ist das seine Entscheidung.
Wie man es heutzutage schafft, keine Frauenparkplätze zu kennen, wenn man Tiefgaragen und Parkhäuser nutzt, ist mir schleierhaft. Die gibt es in Großstädten in diesen Einrichtungen doch fast immer. Denn so ein Parkplatz ist für Frauen außerhalb der typischen Stoßzeiten nun einmal angenehmer.
Du schreibst sonst immer, dass man sich intelligent bewegen soll, um Gefahren zu vermeiden. Du sagst, dass du am Abend lieber mit der Bahn fährst als zu laufen. Aber den Sinn der Frauenparkplätze erkennst du nicht? Hell, nah an der Aufsicht oder mit Notrufknöpfen, überschaubar und mit Fluchtmöglichkeit ausgestattete Parkplätze sind nachts eben auch besser.
Ich kenne Frauenparkplätze vor allem in Tiefgaragen, die nah am Eingang oder Ausgang liegen. Allerdings wurden diese so angelegt, dass Frau einen guten Fluchtweg hat. Zumindest habe ich das mal so gelernt. Ich frage mich daher auch, wie man darauf kommt, dass Frauenparkplätze breiter sind und nur angelegt werden, weil Frauen angeblich schlechter einparken. Das wäre dann ja wohl eher eine Diskriminierung.
Achte mal drauf wie Frauenparkplätze angelegt sind. Da fällt dir sicherlich auf, dass sie oftmals an Ausgängen oder Eingängen sind und das nichts mit den Einparkkünsten zu tun hat.
Ich habe noch keinen Frauenparkplatz gesehen, aber diese sollen wohl gut ausgeleuchtet und nahe dran sein. Ich finde es schon etwas diskriminierend, dass man davon ausgeht eine Frau bräuchte da mehr Hilfe als ein Mann, das hat ja nichts mit der Größe des Parkplatzes zu tun, sondern mit dem Standort, aber dennoch denke ich, dass auch ein Mann überfallen werden kann oder ein schlechtes Gefühl haben darf, wenn es dunkel wird. Bei uns in der Gegend habe ich bisher nur Eltern Kind Parkplätze gesehen und Behindertenparkplätze, aber keine reinen Frauenparkplätze.
Elternparkplätze sind nicht deshalb breiter weil der Anbieter dieser Parkplätze denkt, dass Frauen zu blöd zum einparken sind sondern weil man unter Umständen mehr Platz braucht wenn man ein Kind im Kinderwagen dabei hat. Aus dem gleichen Grund sind auch Behindertenparkplätze breiter. Man muss nämlich die Autotür weiter aufmachen wenn man von einem Rollstuhl aus ins Auto einsteigen will.
Ich finde die Annahme, dass es vom Geschlecht abhängt wenn man sich in einem Parkhaus unwohl fühlt, aber schon ziemlich rückschrittlich. Ich habe tatsächlich noch nie gehört, dass eine Frau hier in der Region in einem Parkhaus überfallen wurde, aber an männliche Opfer erinnere ich mich schon. Warum sollte man als Mann dann kein mulmiges Gefühl haben wenn man hört, dass jemandem gerade in einem Parkhaus das Auto und das Handy geklaut wurden?
Aber im Gegensatz zu den Behindertenparkplätzen sind Frauenparkplätze ja nicht irgendwie gesetzlich geschützt. Da kann man also auch als Mann parken ohne, dass man abgeschleppt wird oder einen Strafzettel bekommt.
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