Wo sind bei Kindern am Buffet Grenzen zu ziehen?

Im Buffet auf der Costa Neoriviera rannten viele Kleinkinder aus La Reunion herum. Diese schossen zwischen die Beine der Erwachsenen oder auch mal an das Ketchup und machten damit eine Schlacht. Auch Eiswürfel, Salz und Pfeffer landeten in den Haaren von anderen. Besonders appetitlich fand ich, als ein rund 3-jähriges Kind seinen Finger ins Schokolade Dessert steckte, den nachher abschleckte, dann nochmals kostete und das Dessert wieder zur Entnahme zurückstellte.

Auch das Räuber und Gendarmspielen am Buffet fand keinen großen Anklang. Den Eltern und sonstigen Leuten schien das aber auch nichts auszumachen. Irgendwo habe ich gelesen, dass man Kinderverhalten hinnehmen muss und dieses auch kein Preisminderungsgrund wäre. Wo sind bei Kindern am Buffet Grenzen zu ziehen? Sollten Kinder am Buffet alles selber machen dürfen oder dürften nur die Eltern das gewünschte Essen für die Kinder holen dürfen?

Ich bin der Ansicht, dass es immer nur den Eltern überlassen sein sollte, Speisen vom Buffet für kleinere Kinder zu holen. Kinder über 14 kann man sicher schon mal alleine zum Buffet schicken, aber darunter würde ich es eigentlich als Zumutung für die anderen Gäste empfinden, gerade weil Kinder sich oft einfach nicht benehmen können oder wollen (viele Erwachsene allerdings auch nicht). Ich könnte mir vorstellen, dass kleine Kinder oft alles mit den Fingern anfassen und Sachen auch einfach wieder zurücklegen.

Leider ist es ja auch so, dass extrem viele Eltern ihre Abkömmlinge nicht im Griff haben und ihnen sämtliche Verhaltensweisen durchgehen lassen, auch wenn diese noch so asozial und unverschämt sind. Ich finde den Gedanken, dass man vielleicht eine Speise erwischt, in der ein Kind mit seinen Pfoten herumgepanscht hat, ziemlich abstoßend. Die Eltern haben oftmals einfach keine Lust, ihre Kinder zu ermahnen und ganz viele sind ja ohnehin der Ansicht, dass die Welt nur für sie und ihre Kinder gemacht ist und alle anderen Leute sich danach zu richten haben.

Leider muss man sehr vieles, was es an fürchterlichem Verhalten von Minderjährigen gibt, auch hinnehmen. Ich finde aber nicht, dass man sämtliche Verhaltensweisen auch wirklich akzeptieren muss und fände es auch wünschenswert, wenn diesbezüglich mal ein Umdenken einsetzen würde und auch Wert darauf gelegt würde, dass nicht nur die Kinder, sondern eben auch Erwachsene, die damit nichts zu tun haben, ein angenehmes Umfeld vorfinden.

Es wäre sicher eine einfache und für alle Seiten gute Lösung, wenn nur Erwachsene und maximal etwas ältere Kinder, beziehungsweise Jugendliche, auch Sachen vom Buffet holen dürften. Das ist auch sicher für alle Beteiligten die entspanntere und appetitlichere Lösung.

So ein Verhalten geht gar nicht. Den Kindern kann man hier nichts vorwerfen, die testen eben ihre Grenzen und sind scheinbar ja auch nicht erzogen wurden. Nun finde ich aber, dass hier absolut die Eltern in der Pflicht sind. Man muss einem Kind klarmachen, dass es zwar mitkommen kann, aber sich nicht selber bedienen darf und das es am Tisch zu bleiben hat, wenn gegessen wird.

Solche Regeln sind einfach wichtig. Ich finde es gar nicht mal so richtig ein Kind dann sitzen zu lassen und ihm einfach etwas mitzubringen, ganz einfach weil es lernen muss sich zu benehmen. So muss man ja auch warten lernen und letztendlich kann man ja auch mal danebenliegen, wenn man nur etwas mitbringt. Ich finde es deswegen vollkommen in Ordnung, wenn auch ganz kleine Kinder mitkommen, aber dann muss man sie eben in der Schlange halten und gezielt aufpassen, dass da nichts passiert was andere Gäste als unangenehm oder unpassend empfinden könnten.

Wir haben unser Dreijähriges nie mit an das Buffet genommen. Einer richtete den Platz her und unterhielt sich noch mit ihr, während der andere für das Kind einen Teller fertig machte. Den bekam sie dann auch hingestellt. Wenn sie wollte, konnte sie schon mal anfangen zu essen, während wir noch wählten.

Das fiel auch anderen Urlaubern auf und wir wurden angesprochen und gelobt, wie toll das doch bei uns ablief. Fanden wir gut und änderten auch nichts daran. Sie hat immer alles gegessen, was wir ihr brachten. Wenn nicht hätte man ja nochmal losgehen können. Wäre sie am Buffet herumgelaufen, hätte sie sich schnell mal weh tun können.

Andere Menschen hätten sie umrennen können. Zumal viele am Buffet ja einen Art von Tunnelblick haben. Wenn mir schon allein beim Anstehen dreimal in die Hacken getreten wurde, einfach so im Stehen, was hätte denn der Kleinen da passieren können.

Verantwortlich für das Kind sind allein die Eltern. Sie haben ihr Kind zu schützen, was wir somit auch taten. Das Personal mischt sich diesbezüglich ja leider nicht ein und schaut höchstens zu. Das wollten wir uns nicht geben.

So etwas geht in meinen Augen auch gar nicht. Kinder haben im Restaurant nicht herumzurennen, wie ich finde. Zudem geht es natürlich gar nicht, wenn die Kinder das Essen am Buffet anfassen und verunreinigen. Da sollten die Eltern unbedingt ein Auge darauf haben und die Kinder nicht alleine ans Buffet lassen und sie gegebenenfalls anders beschäftigen.

Wenn die Eltern dabei sind und ein Auge drauf haben, kann sich meinetwegen auch ein zehnjähriges Kind selbst Essen auf den Teller tun - sofern die Eltern da eben ein Wort mitreden und schauen, dass sich die Kinder anständig am Buffet verhalten. Bei jüngeren Kindern sollten aber doch immer die Eltern das Essen auf den Teller tun.

Es geht dann ja einfach oft etwas daneben, oft sind die Kinder auch zu klein, um richtig an das Essen heranzukommen und oft nehmen sie es ja auch nicht so genau mit der Hygiene. Es spricht ja nichts dagegen, dass sie mit den Eltern mitkommen und selbst entscheiden, was sie haben wollen und wie viel es sein darf, während die Eltern dann aber das Essen auf den Teller geben.

Für mich zeugt ein solches Verhalten von mangelnder elterlicher Aufsicht und Steuerung. Dass Kinder nun mal Blödsinn anstellen, liegt in der Natur und ist per se nichts verwerfliches; aber es ist Aufgabe der Eltern und deren Erziehung, solche Tendenzen in gesellschaftlich akzetablen Grenzen zu halten. Dazu gehört das Durchsetzen von Konsequenzen, wenn gegen klare Regeln verstoßen wird.

Ich würde sicher nicht tatenlos zusehen und mich amüsieren, wenn mein Nachwuchs mit den Fingern vom Buffet essen und Lebensmittelschlachten veranstalten würde, sondern mich dafür schämen und die Kids schnellstmöglich aus der Situation entfernen und auch nicht wieder an die Tafel zurücklassen, wenn sie sich nicht benehmen wollen. Wenn das dann eben bedeutet, dass ich mein eigenes Dinner canceln muss, muss ich damit leben.

Generell denke ich, dass sehr kleine Kinder am Buffet einfach nichts zu suchen haben, da sie selber noch nicht ausreichend Überblick und Gespür für ein angemessenes Ess- und Portionierungsverhalten haben. Meiner Ansicht nach sollten die Eltern bis zu einem einigermaßen selbstständigen Alter daher die Speisen für die Jüngeren holen und die Mengen vorgeben, anstatt den Nachwuchs selber ins Gewimmel zu schicken.

Meistens sind die Kleinsten ja noch motorisch zu ungeschickt, um mit den Bestecken und Geschirrteilen umzugehen, und kommen auch gar nicht an die Schalen heran, sondern laufen anderen Gästen nur unter die Füße. Stattdessen kann man sie ja mit Mal- und Spielsachen am Tisch sitzen lassen und das Essen für sie organisieren. Wer älter und reifer ist, kann dann irgendwann unter Aufsicht selber an die Theke gehen, und einem Jugendlichen von 12 Jahren traue ich allmählich auch schon die Selbstbedienung am Buffet zu.