Beim Überbringen schlechter Neuigkeiten Trost vorbereiten?

vom 09.01.2018, 21:35 Uhr

Es gibt ja einige Möglichkeiten, wie man Menschen trösten kann. Das kann durch Worte oder Umarmungen geschehen, wobei viele Menschen auch Trost in Schokolade, Tee oder Eis finden. Wenn man jemandem eine schlechte Nachricht überbringen muss, bietet es sich vielleicht an, sich vorher zu überlegen, was die Person als Trost empfinden könnte und das entsprechend vorzubereiten - indem man ihr beispielsweise einen Becher Eis kauft und ihre Lieblingsserie als Ablenkung bereithält.

Macht ihr es so, dass ihr schon etwas vorbereitet um eine Person trösten zu können, wenn ihr ihr schlechte Nachrichten überbringen müsst oder macht ihr euch vorher gar keine Gedanken dazu, sondern überlegt auch spontan erst, wie ihr das macht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Um ehrlich zu sein halte ich diese Strategie für ziemlich schwachsinnig. Man weiß ja auch nicht immer, was der Person da helfen würde. Ich ziehe es eher vor, der Person ide schlechte Nachricht zu überbringen und sie dann direkt zu fragen, was sie machen möchte und was ihr am besten helfen würde. Man kann ja gar nicht wissen, ob der Person wirklich nach Eis, Tee oder der Lieblingsserie ist. Daher halte ich die Wahrscheinlichkeit für sehr hoch, dass man dann alles mitbringt, aber hinterher trotzdem doof da steht, weil das nichts gebracht hat und der Trost sich nicht eingestellt hat durch Tee, Eis oder die Lieblingsserie.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wie schon öfter erwähnt, ich und trösten, naja. Ich bleibe zwar hartnäckig dabei, kein herzloser und unbarmherziger Mensch zu sein, aber mir selber ist es gerade bei wirklich schlechten Nachrichten und Situationen auch lieber, wenn niemand an mir herumstreichelt oder mir irgend etwas anbietet, oder mit Gewalt versucht, mich abzulenken oder aufzuheitern. Manchmal muss man einfach traurig sein oder wütend oder sonstige negative Emotionen aushalten, und ich hege sogar den Verdacht, dass die allzu eifrigen "Tröster" auch weniger daran interessiert sind, ihren Mitmenschen zu helfen, sondern eher selber nicht so gerne mit negativen Emotionen konfrontiert werden und deswegen alles dafür tun, damit das Gegenüber schnell wieder lächelt, sich sozial angepasst verhält und wieder so funktioniert, wie man selber es gerne hätte.

Das heißt natürlich nicht, dass ich Leute in emotionalen Extremsituationen einfach irgendwo sitzen lasse und ignoriere, aber ein Notfall-Trost-Bündel habe gerade ich noch am wenigsten am Mann. Außerdem kann ich mir auch nicht vorstellen, wie das gehen soll: "Dein Hund wurde überfahren - hier ist eine Packung Eis zum Hinunterschlingen!" oder "Die Krankheit ist wohl chronisch aber ich habe die neue Staffel Supergirl dabei! :D"

Dazu kommt noch, dass sich bestimmt auch viele Leute ärgern oder veräppelt fühlen, wenn man mit den stereotypen Trost-Hilfsmitteln (Heißgetränk, ungesundes Essen, Serien schauen oder angrabbeln) ankommt, weil nicht jeder so reagiert wie die Figuren einer Soap im Fernsehen. Für mich sind solche Klischees eher schädlich, so ähnlich wie eben nicht jeder Rosenblätter und Kerzen als romantisch empfindet.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe das keine Faustformel für Trost, wenn ich mal eine schlechte Neuigkeit überbringen muss. Ich würde das einfach aus der Situation heraus entscheiden und mir vorher keine Worte überlegen, die ich dann einbringen könnte. Ich denke, dass wird sich dann schon so zeigen und ergeben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich stelle mir das gerade ein bisschen blöd in der Umsetzung vor. Nehmen wir mal den Klassiker, jemand ist verstorben und man muss einer weiteren Person davon erzählen. Wie will man das nun machen? "X ist leider verstorben, aber hier ich habe Schokolade für dich" wird wohl kaum der passende Satz sein. Ich versuche dann immer direkt zu sagen was los ist und dann auf das zu reagieren, was ich erlebe. Bricht eine Person zusammen muss man ja auch anders reagieren, als wenn eine Person nur traurig ist. So pauschal kann ich also nicht sagen, wie ich solche Situationen löse.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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