In welchen Momenten fühlt ihr euch wie in der Steinzeit?

vom 30.04.2019, 08:26 Uhr

Es gibt ja durchaus diese Redewendung, um auszudrücken, dass bestimmte Dinge sehr rückständig ablaufen und daher "steinzeitlich" sind, sodass man eben Vergleiche mit der Steinzeit zieht, auch wenn klar ist, dass das nicht wirklich vergleichbar ist. So wird diese Redewendung häufiger verwendet, wenn in manchen Settings beispielsweise die Technik sehr primitiv ist, wenn überhaupt vorhanden. In welchen Momenten fühlt ihr euch wie in der Steinzeit bzw. verwendet diese Redewendung?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich fühle mich wie in der Steinzeit wenn ich solche Begriffe wie Settings lesen muss. Das katapultiert mich glatt in die fast nonverbale Zeit, als es noch viele sprachliche Missverständnisse gab. Ich fühle mich niemals wie in der Steinzeit.

Mir reicht der technische Fortschritt absolut aus. Übertreibungen liegen mir sowieso eher nicht. Ich bin viel lieber bodenständiger. Alles zu seiner Zeit und in seinem Tempo, ist dann eher meine Devise.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Neulich ist bei uns im gesamten Dorf der Strom für eine Stunde weggewesen, da fühlt man sich dann doch sehr zurückversetzt, weil man einfach viel weniger machen kann als sonst und da man ja auch nicht weiß wie lange das geht muss man dann auch überlegen was zu tun ist. Immerhin muss man ja Essen machen, Arbeiten wäre für mich ohne Strom auch nicht möglich und so weiter und so weiter.

Ansonsten finde ich Behörden teilweise etwas rückschrittlich und bin da regelmäßig genervt. So manchen Brief könnte man sich wohl sparen, wenn man das Ganze einfach digital lösen könnte, was ja sicherlich irgendwie möglich wäre, aber einfach nicht umgesetzt wird.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Nie. Manchmal fühle ich mich zwar wie in den 1950er-Jahren, wenn ich mich gegen die Diskriminierung aufgrund des biologischen Geschlechtes einsetze und man mich großäugig anschaut, aber Steinzeit ist ja noch mal etwas ganz anderes. Das Stilmittel der Hyperbel ist mir zwar durchaus bekannt, aber ich empfinde es buchstäblich als primitiv, wenn man so tut, als säße man in der ungeheizten Höhle von Altamira, wenn man mit der 2.0-Version einer Software auskommen muss, obwohl 3.0 schon zur Verfügung steht.

Damit ich mich "wie in der Steinzeit" fühle, müsste man mich schon in einer der besagten Höhlen mit nichts außer Trockenfleisch, Faustkeil und Anleitung zum Feuermachen aussetzen, und darauf hätte ich erstens keine Lust und würde zweitens auch nicht weit kommen, da die allermeisten modernen Wohlstandsbürger ja schon die Krise kriegen, wenn das Internet Zicken macht oder das Lieblings-Duschgel aus dem Programm genommen wird.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Den Ausdruck "sich wie in der Steinzeit fühlen" nutze ich nie, und ich habe ihn auch nur relativ selten gehört. Manche gebrauchen ihn ja schon, wenn ihr Internet ein wenig langsam ist, und ich finde das dann arg übertrieben.Wenn, dann habe ich ich eher wegen mancher gesellschaftlicher Entwicklungen Gefühle von Rückständigkeit, wenn beispielsweise erneut von Volk und Rasse geredet wird. Aber dann fällt mir eher eine andere Epoche zum Vergleich ein als die Steinzeit.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich benutze den Ausdruck eigentlich gar nicht und wie sich Menschen in der Steinzeit gefühlt haben oder wie ich mich fühlen würde wenn ich eine Zeitreise machen würde weiß ich ja eh nicht.

Wenn ich mich in die Vergangenheit zurück versetzt fühle dann höchstens mal in eine Vor-Internet Zeit. Wenn ich zum Beispiel eine gefühlte Ewigkeit bei einer Behörde warten muss für einen Vorgang, den man in wenigen Minuten online erledigen könnte wenn der Staat endlich die nötige Infrastruktur zur Verfügung stellen würde.

Und bei manchen Ansichten, die meine Mitmenschen so von sich geben, habe ich das Gefühl, dass sie die irgendwo in der Vergangenheit ausgegraben haben. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie weit verbreitet und akzeptiert solche Sachen wie Sexismus, Rassismus oder Homophobie noch sind.

Gerade vor Kurzem habe ich hier ein Thema gelesen, da wurde eine Frau als Schlampe bezeichnet und als Betrügerin und was weiß ich nicht alles, nur weil sie einen zweifelhaften Klamottengeschmack hatte und irgendwas sehr freizügiges getragen hat. Und alle fanden das völlig normal. Niemand hat sich gefragt warum man all das auf eine Frau projiziert aber niemals auf einen Mann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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