Angst, dass man während Beziehung besseren Partner verpasst?

Ich hatte mich vor einiger Zeit ausgiebig mit meiner Cousine unterhalten, welche nun seit einigen Monaten in einer Beziehung ist. Wir redeten dann auch über unsere Partner, wobei sie mich dann auch fragte, woran ich erkennen würde, dass mein Freund der Richtige für sie sei.

Diese Frage konnte ich ihr dann auch beantworten, wobei meine Cousine meinte, dass sie das bisher noch nie bei ihren Beziehungen so gefühlt hätte. Sie meinte, dass sie während einer Beziehung immer die Angst hätte, den richtigen Partner zu verpassen, da sie ja schon mit dem "falschen" zusammen wäre.

Hattet ihr während einer Beziehung schon einmal Angst gehabt, dass ihr den richtigen oder zumindest einen besseren Partner verpassen könntet? Woher kommt diese Angst und ist sie berechtigt? Stellen sich solche Fragen vielleicht nur auf, wenn man nicht wirklich glücklich mit dem Partner ist?

In meiner ersten Beziehung war ich sehr unglücklich und da hatte ich das Gefühl auch, wohl auch weil ich einfach keine Gefühle für denjenigen empfinden konnte. Ich war mir durchaus bewusst, dass das keine Zukunft mit uns hat und deswegen hatte ich dann eben auch Angst, dass mir in dem Moment der richtige Partner nicht begegnen kann.

Wobei ich deiner Cousine dazu raten würde das Ganze wirklich zu überdenken. Wenn man den Richtigen hat, dann stellt man sich solche Fragen nicht mehr, dann merkt man es und dann strebt man ja auch nicht mehr nach einem anderen Partner. Wenn man solche Überlegungen aber anstellt, ist man in der Beziehung falsch.

Ich hatte bis jetzt noch nie einen anderen Freund außer den mit dem ich immer noch zusammen bin. Das Gefühl, dass ich deswegen jetzt irgendwas verpasse habe ich überhaupt nicht. Wir ergänzen uns einfach super und ich käme gar nicht auf die Idee mich zu fragen ob mir vielleicht jemand besseres über den Weg läuft weil er in meinen Augen der Beste ist.

Wenn man sich solche Fragen stellt dann ist man in der aktuellen Beziehung doch wohl nicht glücklich. Dann sollte man echt mal überlegen diese vielleicht zu beenden.

Dass es für jeden Menschen immer mehr als nur einen potenziellen Partner gibt, das ist klar. Aber was soll mit einem anderen Menschen besser werden, wenn es mit dem eigenen Partner toll ist? Anders wäre es natürlich, aber mit einem passenden Partner wird es nicht besser als mit einem anderen passenden.

Wenn immer dieses Gefühl besteht, dann scheint der richtige noch nicht dabei gewesen zu sein. Keiner meiner Partner, mit denen ich mir dauerhaft ein gemeinsames Leben vorstellen konnte, hat mich glücklicher gemacht als ein anderer.

Welchen Sinn hat eine Beziehung bei so einer Einstellung? Mal ehrlich, wenn ich nicht sicher wäre, dass das der richtige Partner für mich wäre und ich etwas besseres "verpassen" könnte nur weil ich in dieser Beziehung "festsitze", dann würde ich die Beziehung einfach auflösen und als Single weiter leben. Hat deine Bekannte Angst vor dem Single-Dasein oder was soll die bekloppte Aktion?

Ich denke da eher konservativ. Denn wenn ich offiziell in einer Beziehung bin und ein Mann zeigt Interesse an mir und gräbt mich an, dann kommt er für mich als Partner nicht in Frage. Denn für mich kommen nur vernünftige Männer in Frage, die niemals auf die Idee kommen würden, einer liierten Frau den Hof zu machen. Daher würde ich in einer Beziehung eh nichts gescheites finden, wenn ich das mal so sagen darf, denn die mich vom Charakter interessieren würden, für die wäre jede liierte Frau absolut Tabu. Da hilft in meinen Augen nur Single werden und auf eigene Faust suchen.

Ich persönlich kann nicht ganz nachvollziehen, weshalb deine Cousine überhaupt mit ihrem Freund in einer Beziehung ist, wenn sie der Meinung ist, dass er sowieso der falsche Freund ist und die Beziehung im Grunde genommen gar keine Zukunft hat. Es ist mir etwas schleierhaft, wieso sie ihren Freund dann nicht verlässt, um dann auf den richtigen Mann zu warten, wo sie dann eben auch der Meinung ist, dass das der richtige Mann ist. Wenn sie mit einem Freund zusammenbleibt und in einer Beziehung ist, wo sie eigentlich weiß, dass diese Beziehung keine Zukunft haben kann, dann ist es eigentlich auch kein Wunder, das sie Angst hat, den richtigen Mann zu verpassen.

Natürlich weiß man nicht von Anfang an, wenn man in einer neuen Beziehung steckt, ob der neue Freund, der Mann für das Leben ist. Erst mit der Zeit kristallisiert sich heraus, ob man sich mit dem Mann eine Zukunft vorstellen kann und, ob man eben glücklich in seiner Beziehung ist. Wenn man eben merkt, dass der Freund, eben der falsche Mann ist und man sich eben keine Zukunft mit diesem Freund vorstellen kann, dann sollte man wenigstens ehrlich sein. Ich bin der Meinung, dass deine Cousine die Karten offen auf den Tisch legen sollte und sich von ihrem Freund trennen sollte. Immer hin lohnt es sich doch nicht, seine Zeit mit einer Person zu verbringen, wo man letztendlich eben weiß, dass das keine Zukunft hat.

Natürlich weiß man nicht von Anfang an, wenn man in einer neuen Beziehung steckt, ob der neue Freund, der Mann für das Leben ist. Erst mit der Zeit kristallisiert sich heraus, ob man sich mit dem Mann eine Zukunft vorstellen kann und, ob man eben glücklich in seiner Beziehung ist. Wenn man eben merkt, dass der Freund, eben der falsche Mann ist und man sich eben keine Zukunft mit diesem Freund vorstellen kann, dann sollte man wenigstens ehrlich sein. Ich bin der Meinung, dass deine Cousine die Karten offen auf den Tisch legen sollte und sich von ihrem Freund trennen sollte. Immer hin lohnt es sich doch nicht, seine Zeit mit einer Person zu verbringen, wo man letztendlich eben weiß, dass das keine Zukunft hat.

Bei vielen älteren Personen ist es ja so, dass sie Angst haben, nicht den richtigen Mann zu finden und deshalb keine Familie mehr gründen zu können und, deshalb eben auch Angst haben, dass sie keine Kinder bekommen werden. Denn irgendwann ist die Zeit eben abgelaufen und, dann kann man eben keine Kinder mehr bekommen. So kann ich mir die Angst eben nur begründen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so eine Angst auch bei jüngeren Frauen vorkommt. Immer hin gibt es wenige junge Frauen, die sich schon eine Familie wünschen und die Kinderplanung umsetzen wollen und, dazu eben den richtigen Mann benötigen. Ich denke, dass es eben nur wenige junge Frauen geben, die so eine Planung haben und aus diesem Grund diese Angst haben.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man überhaupt eine Beziehung eingehen kann mit der Ansicht, dass es da noch einen Menschen geben muss, der definitiv besser ist als der aktuelle Partner. Ich persönlich finde die Partnersuche ziemlich anstrengend und bin froh, dass ich mein Match gefunden habe und damit glücklich und zufrieden bin.

Wenn ich parallel zur Beziehung weitersuchen müsste, wäre mir das auf Dauer viel zu viel und ich hätte keine Lust dazu. Ich gehe nur eine Beziehung ein, wenn ich mir vorstellen kann, dass es lange halten wird und die Sollbruchstellen vorab klar sind. Wenn ich eine Beziehung von vorne herein als "Zeitverschwendung" einstufe, dann gehe ich sie gar nicht erst ein, sondern suche direkt weiter.

Der Frau fehlt es offensichtlich an Selbstvertrauen. Sie kann noch nicht mal bei ihren Entscheidungen sich selbst vertrauen. Das ist schon ziemlich schlimm. Und auch ein bisschen lächerlich und auch böse. Denn da ist ja noch der Partner, der von alldem nichts weiß und sich ab und zu denkt: "Tja, es gäbe sicher noch etwas besseres, als gerade sie."

Ist er pfiffig und aufmerksam, ist er vielleicht auch schon auf der Suche. Denn so etwas muss sich ja niemand geben. Ich hätte niemals geglaubt, dass mein Partner nur solange bei mir blieb, bis er etwas besseres finden würde. Absolut lächerlich und unverständlich für mich. Auch bleibt da die Zufriedenheit gewaltig auf der Strecke.

Was ist denn das für ein Leben mit einem Partner, den ich eigentlich gar nicht zum Partner haben möchte. Wäre ich der Partner und diese Person würde mir an den Kopf knallen, dass ich eigentlich der falsche für sie sei, würde ich schneller "Bye bye." sagen, als sie "Piep" sagen kann.

Mit der würde ich gar nicht mehr sprechen. Einfach nur noch raus wollen. Weg von aller Verlogenheit. Denn sie muss ihm ja schön etwas vorspielen, sonst wären sie ja nicht in einer Paarbeziehung. Schlimm, solch eine linke Person. Diese Partnerin hat doch kein normaler Mensch verdient.

Diese Angst habe ich hin und wieder auch. Woher sie kommt und ob sie berechtigt ist weiß ich nicht. Ich schätze es liegt daran, dass es eben an meinem Partner Dinge gibt die durchaus verbesserungsfähig wären. Mit einem anderen Mann könnte ich es durchaus leichter haben. Als glücklich würde ich mich dennoch bezeichnen. Aber mein Partner ist halt nicht einfach und manchmal bringt er mich zum Verzweifeln.

Nun ja, wir waren alle mal jung, und die Angst, etwas zu verpassen, wenn man sich festlegt, kennen sicher viele. Wenn man sich für etwas (oder jemanden) entscheidet, fallen sämtliche Alternativen erst einmal weg, das ist die Tragik der menschlichen Existenz. Aber nur aus der Angst heraus zu leben, man könne etwas verpassen, erscheint mir langfristig extrem anstrengend und auch nicht förderlich für die Entwicklung einer gefestigten Persönlichkeit, die irgendwann mal aufhört, pubertär vor sich hin zu nerven und zu quengeln.

Wenn man sich für einen Job, ein Reiseziel, einen Yogakurs, einen Yoghurt oder ein Paar Socken entscheidet (oder für alles andere auch) riskiert man im Prinzip ja immer, etwas Besseres zu versäumen. Ich würde also mein ganzes Leben im Zustand des "Was wäre, wenn..." verbringen und die vielen schönen, guten und funktionierenden Dinge und Menschen vor meiner Nase glatt übersehen, weil ich immer der Karotte am Stock hinterherlaufe. Langfristig finde ich es effizienter und leichter umzusetzen, wenn ich zu einmal getroffenen Entscheidungen auch stehe.