Sich bei Firma bewerben, wenn man Kollegen nicht mag?
Da ich nur noch meine Masterarbeit schreiben muss, mache ich mir langsam Gedanken um den Jobeinstieg. Dabei spielt für mich vor allem der Standort eine wichtige Rolle, aber auch die Unternehmensgröße. Es gibt ein Unternehmen, das alle Kriterien erfüllt und auch viel einstellt. Daher habe ich es ins Auge gefasst und überlege, mich da zu bewerben. Und sei es nur für ein Praktikum.
Die Sache hat für mich einen Haken. Ein ehemaliger Kommilitone, den ich noch aus dem Bachelor kenne, arbeitet dort seit geraumer Zeit. Er hat dort bereits seine Ausbildung gemacht, neben dem Studium in dem Unternehmen weitergearbeitet und ist danach wieder eingestiegen. Er arbeitet auch noch in der Abteilung, in die ich möchte. Klingt vielleicht nach Vitamin B, doch ist eher das Gegenteil der Fall. Ich konnte ihn absolut nicht ausstehen. Obwohl ich versucht habe, trotzdem ein halbwegs normales Verhältnis zu ihm zu haben, benahm er sich immer äußerst kindisch und grüßte mich nicht einmal, wenn man sich auf dem Campus über den Weg lief.
Wenn ich mich da bewerbe, ist die Chance sehr hoch, dass wir nicht nur in einer Abteilung landen, sondern er mir auch noch im Vorstellungsgespräch gegenüber sitzen wird. Eigentlich will ich mir das nicht antun. Würde euch sowas davon abhalten, euch bei eurem Traumunternehmen zu bewerben?
Um ehrlich zu sein würde ich das trotzdem probieren. Denn zur Not hast du die Erfahrung und ich finde, dass Übung nicht schaden kann, wenn es ums bewerben und um Vorstellungsgespräche geht. Selbst wenn er total fies ist und dir entsprechende Fragen im Vorstellungsgespräch stellt, lernst du eben draus und kannst dich für künftige Gespräche besser vorbereiten.
Ich denke mir immer, dass man sein Leben so leben sollte, dass man es hinterher nicht bereut. Also solltest du dir persönlich folgende Frage stellen: würdest du es eher bereuen, wenn du dich bewirbst oder wenn du dich nicht bewirbst?
Wenn es wirklich dein Traumunternehmen ist, dann muss ich sagen, dass ich es auch versuchen würde. Sicher kann es sein, dass er dir schon beim Vorstellungsgespräch Steine in den Weg legt und dass es darum nichts mit der Stelle wird. Das wäre natürlich fies und mehr als ärgerlich. Aber wenn man darum nicht die erste Wahl nimmt und sich anderweitig bewirbt, wird man sich immer fragen, ob es nicht vielleicht doch geklappt hätte. Darum schon würde ich es schon probieren, auch wenn es Überwindung kostet.
Mir ist es absolut schnurz, wer da arbeitet und mit wem ich es dann zu tun habe. Wenn ich dort arbeiten will, dann werde ich es auch und da sind mir doofe Kollegen egal. Nur weil er dort gelernt hat heißt das ja auch nicht, dass er dann ewig da bleiben wird und ich finde es nicht gut, wenn man sich von irgendwelchen Menschen den eigenen Weg versauen lässt. Das macht doch auch keinen Sinn und man kann sicherlich auch irgendwie mit blöden Kollegen leben. Ignorieren ist ja durchaus drin bis zu einem gewissen Maß.
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