"Not-To-Do"-Liste erstellen sinnvoll?

vom 21.04.2019, 21:00 Uhr

Ich fertige ja gerne sogenannte To-Do-Listen an, auf denen ich alle Aufgaben notiere, die ich den Tag über erledigt haben möchte. Das hat vor allem den Vorteil, dass ich alles auf einen Blick habe und abhaken kann, wenn ich etwas erledigt habe.

Ich habe nun neulich gehört, dass auch "Not-To-Do"-Listen sinnvoll und hilfreich sein können. Begründung ist hier, dass man bei To-Do Listen auch trödeln könnte, in dem man z.B. regelmäßig aufs Smartphone schaut. Deswegen könnte man auf diese "Not-To-Do"-Liste beispielsweise notieren, dass man nicht aufs Smartphone schauen möchte.

Benutzt ihr auch solche Listen? Habt ihr schon etwas von der "Not-To-Do"-Liste gehört oder vielleicht sogar schon ausprobiert? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe noch nie von einer "Not-To-Do"-Liste gehört und würde so etwas selber im Alltag auch nicht anlegen. Wenn ich irgendetwas an meinem generellen Verhalten, meinem Lebensstil oder meinem Tagesablauf ändern möchte, weil mich das stört oder belastet, dann brauche ich dafür keine umfangreichen Notizen, sondern ich gehe es einfach direkt an.

Ein wenig haben diese "Not-To-Do"-Listen für mich nämlich etwas von guten Vorsätzen fürs neue Jahr und die bleiben bekanntermaßen ja auch meistens nach ein paar Tagen oder Wochen des Durchhaltevermögens die restliche Zeit unbeachtet. Abgesehen davon klingt es auch etwas nach Zeitverschwendung, seinen Alltag durch 50 verschiedene Listen durchzustrukturieren und permanent nachzusehen, wo man hier und da etwas wegstreichen oder ergänzen muss. Man kann es mit dem Organisationswahn auch übertreiben, finde ich.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich habe auch viel zu viel Spaß mit Listen und Notizbüchern und Schreibwaren aller Art, sodass ich schon vor längerer Zeit bemerkt habe, dass ich in der Zeit, in der ich To-Do- oder sonstige Listen bastele, die meisten Aufgaben, die im Alltag so anfallen, locker erledigt habe.

Ich habe auch von Tag zu Tag nicht so viele unterschiedliche Dinge zu tun, sodass ich mir die meisten zusätzlichen Aufgaben und Termin auch noch ganz gut merken kann. Oft ist es ja auch völlig egal, ob ich die Bettwäsche Montag oder Dienstag wasche oder ähnliches. Und ich empfinde auch keine nennenswerte Befriedigung beim Abhaken, weil es ja in den meisten Fällen nur bedeutet: "Erledigt, bis zum nächsten Mal..."

Außerdem habe ich mal irgendwo gelesen, dass das Gehirn, wenn es um automatische Abläufe geht, keine Verneinungen versteht. Deswegen soll man ja auch Ziele und Vorsätze immer positiv formulieren, weil die simplen Teile unseres Denkzentrums beispielsweise nicht "Weniger Rauchen", abspeichern, sondern nur "Irgendwas mit Rauchen" und so das unerwünschte Verhalten eher im Hinterkopf herumschwappt, als wenn man sich etwas Positives vornimmt. Das erscheint mir plausibel, weswegen es schon rein verhaltensbiologisch wohl wenig Sinn macht, sich eigens zu notieren, was man nicht oder weniger machen möchte. Im Bewusstsein verankert wird es trotzdem und leider ganz falsch.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde das so etwas von spießig, die Vorstellung mir eine Liste mit Dingen zu schreiben, die mich ablenken und die ich deswegen unterlassen soll. Das weiß ich selber und merke ich auch selber. Eine To Do Liste hat für mich noch eine gewisse Daseinsberechtigung, aber das genaue Gegenteil eben nicht. Was einen ablenkt weiß man selber und dann muss man das eben vorher im Kopf durchgehen und vermeiden. Das Erstellen einer solchen Liste kostet auch Zeit und ist dann auch mehr oder weniger eine Ablenkung, die man nicht braucht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich mache mir schon keine To-Do-Listen, weil ich damit für mich nicht viel anfangen kann. Sicher schreibe ich mir schon mal auf, was ich machen muss, aber eine regelrechte To-Do-Liste ist das eben nicht. Und eine gegenteilige Liste würde ich mir schon gar nicht anlegen, weil ich den Sinn nicht verstehe. Wenn man zum Beispiel nicht aufs Smartphone schauen möchte, dann kann man sich auf die To-Do-Liste doch auch schreiben, dass man das Smartphone zu einer bestimmten Zeit beiseite legt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann mir die praktische Umsetzung nicht so recht vorstellen. Auf einer "to do" Liste stehen doch in der Regel Sachen, die man macht und dann abhakt. Aber solche Sachen wie nicht ständig auf das Smartphone schauen fallen doch in eine ganz andere Kategorie. Da geht es doch nicht um das Erledigen von Dingen, die man dann abhaken oder durchstreichen kann, sondern um Gewohnheiten, die man ändern will. Das Ziel wird ja auch nicht sein, dass du das Smartphone nur heute öfter in der Tasche lässt sondern, dass du dir generell vornimmst es nicht mehr ständig vor der Nase zu haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich schließe mich den Leuten an, die auch noch nie von so einer Liste gehört haben. Ich kenne nur die To-Do-Listen und die haben für mich auch wirklich einen Sinn. Alles, was man erledigt hat, kann man von der Liste runter streichen. Aber bei einer Not-To-Do-Liste kann man ja nicht wirklich was runter streichen, da es ja eher langfristige Sachen sind, die man beachtet und nicht eben wie weniger aufs Handy schauen - das erledigt man ja nicht an einem Tag und dann nie wieder, sondern muss es tagtäglich machen. Für mich wäre es also schon unbefriedigend, weil ich nichts von dieser Liste streichen kann. Dementsprechend würde es für mich keinen Sinn machen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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