Aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Sonne dürfen?
Ich leide schon seit mehreren Jahren immer mal wieder phasenweise unter perioraler Dermatitis, wobei es sich um eine Hautkrankheit im Gesicht handelt, die ähnlich wie Neurodermitis ist. Mir wurde nun schon oft gesagt, dass ich besonders im Sommer sehr aufpassen müsste. Ich solle immer eine spezielle Sonnencreme für empfindliche Haut mit sehr hohem Lichtschutzfaktor im Gesicht anwenden und am besten gar nicht direkt in die Sonne gehen, zumindest nicht mit dem Gesicht. Die Sonne könne meine Krankheit zwar nicht unbedingt hervorrufen, aber doch verschlimmern.
Soweit ich weiß, gibt es ja mehrere Krankheiten, bei denen man nicht unbedingt in die pralle Sonne gehen sollte, eben auch bei Neurodermitis. Auch wenn man gerade unter Migräne leidet, ist die Sonne alles andere als förderlich, genauso, wie wenn man bestimmte Beruhigungsmittel nimmt, da es sonst zu Pigmentstörungen der Haut kommen kann. Gibt es bei euch irgendwelche gesundheitlichen Gründe, die euch daran hindern, in die Sonne zu gehen, abgesehen von der Sonnenbrand- und Hautkrebsgefahr?
Bei mir gab es diese Gründe immer nur dann, wenn ich Antibiotika nehmen musste. Da ich aber noch nie in die Kategorie der Sonnenanbeter gehört habe, hat mich das nie besonders gestört. Wenn es nicht gerade die zarte Wintersonne ist, käme ich ohnehin nicht auf die Idee, mich der Sonne direkt auszusetzen. Das habe ich schon immer als unangenehm empfunden.
Man sagt ja auch, dass bei manchen Psychopharmaka oder auch Johanneskraut eine gewisse Lichtempfindlichkeit entsteht, sodass man nicht in die Sonne gehen sollte. Soweit ich weiß ist das auch dann der Fall, wenn man sich die Haare per Laser entfernen lässt. Das kann ansonsten zu Verbrennungen führen und sollte daher nicht riskiert werden. Ich war noch nie davon betroffen, sodass ich problemlos immer in die Sonne gehen konnte, wenn ich das wollte.
Ich bin ja mit einer dürftigen Haarpracht am Kopf gesegnet, und deswegen ist meine Kopfhaut seit jeher besonders gefährdet bei intensiver Sonneneinstrahlung. Seit ein paar Jahren haben sich da einige sogenannten Keratosen entwickelt, die eine Art Vorstufe von hellem Hautkrebs darstellen.
Zwar konnte ich das Fortschreiten dieser Keratosen bislang weitgehend verhindern, aber es ist auf jeden Fall für mich ratsam, bei Sonnenschein nur noch mit Kappe oder Hut ins Freie zu gehen. Zwar gefalle ich mir nicht besonders gut mit Kopfbedeckung, aber in diesem Fall scheint es mir das kleinere Übel zu sein. Hauptsache, die Haut bleibt einigermaßen gesund.
Ich nehme einen Immunsuppressor, da ich mittlerweile unter Morbus Crohn leide und soll Sonneneinstrahlung meiden und mich so gut es geht davor schützen. Auch muss ich einmal im Jahr zum Hautkrebsscreening. Meistens halte ich mich aber nicht daran, sondern verwende sehr starken Sonnenschutz, creme mich ernsthaft ein und schütze empfindlichere Hautareale.
Da ich viel draußen unterwegs bin, ist dies auch wichtig. Beim Laufen trage ich zum Beispiel meistens atmungsaktive Kleidung mit 3/4-Ärmeln, funktioniert ganz gut. Beim Radfahren halte ich mich an ähnliche Regeln. Ich kann nicht alle Areale schützen oder verdecken, das würde meine Lebensqualität einschränken, aber man tut was man kann.
Dass periorale Dermatitis von Sonnenlicht verschlimmert wird, wusste ich gar nicht. Ich hatte immer gedacht, dass vor allem das Hantieren mit allen möglichen Kosmetika die hauptsächliche Ursache sei und einzig der komplette Verzicht auf jegliche Creme oder auch nur Seife und Waschgel zu einer Abheilung führt. Vielleicht ist der Ansatz eher da zu suchen?
Von Rosacea habe ich schon sehr oft gehört, dass sie empfindlich auf Sonnenlicht reagiert, aber ich habe zu wenig Erfahrung mit Sonne und Rosacea, als dass ich für mich eine definitive Aussage treffen könnte. Bei mir sind es eher Stress, Hormone und scharfe Gewürze, die meine Haut verschlechtern. Vielleicht trägt aber auch die Foundation zum Schutz vor der Sonne hinzu. Ich bin ein Bleichgesicht, was weder Hitze noch direkte Sonneneinstrahlung verträgt, weil ich zur Hypohidrose neige, das meint die Unfähigkeit richtig schwitzen zu können.
Damit wird der Sommer zu einem Angstgegner, wo man ganz sicher nicht freiwillig in die Sonne geht. Es gibt aber auch noch andere ernste Erkrankungen, die von Sonnenlicht getriggert werden. Fast alle oder sogar alle Arten von Lupus Erythematodes gehören dazu und generell Entzündungen, die sich im Kopfbereich befinden. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
Wenn ich Wert auf gebräunte Haut legen würde, würde ich mich durch Lichtdermatose und Vitiligo wahrscheinlich schon eingeschränkt fühlen. Das erste ist eine klassische "Sonnenallergie", die vor allem im Frühling auftritt, das andere sind Bereiche der Haut, die nicht pigmentiert sind und somit überhaupt keinen natürlichen Sonnenschutz haben.
Ich finde gebräunte weiße Haut aber nicht attraktiv und habe mich noch nie stundenlang in die pralle Sonne gelegt. Ich komme mit meiner LSF 50+ Sonnencreme sehr gut klar und muss mich nicht einschränken. Nur wenn ich länger draußen unterwegs bin verzichte ich auf das luftigere Trägertop und trage lieber ein Oberteil, das die Schultern bedeckt und wenn ich am Strand Sport mache ziehe ich mir auch lieber ein T-Shirt über. Aber das sollte eigentlich jeder machen.
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