Nach Auszug im Elternhaus noch daheim fühlen?
Mittlerweile sind alle meine Geschwister zuhause ausgezogen. Leider ergeben sich daraus so einige Probleme. Meine Mutter ist wohl etwas einsam und würde sich mehr Besuch von uns wünschen. Es ist aber so, dass sich niemand mehr von uns wirklich wohl in diesem Haus fühlt. Meine Mutter wünscht sich, dass wir mehrere Tage bleiben, dort übernachten und einfach da sind.
Sie ist der Meinung, dass es doch unser Zuhause ist und wir demnach dort gerne Zeit verbringen wollen müssten. Sie macht also weiterhin so ihre Dinge, die sie halt so tut. Ein bisschen im Büro arbeiten, mal einen Tee kochen, ein bisschen putzen. Es ist nicht so, dass gemeinsam gekocht wird, dass man abends ins Kino oder essen oder nachmittags einen Kaffee trinken geht. Sie meint, es sollte nicht nötig sein, dass sie ihren Kindern ein Programm bietet.
In meinem Fall geht es noch. Ich wohne 500 Kilometer entfernt und bin daher zwangsweise für mehrere Tage dort. Da meine Freunde tagsüber arbeiten, hänge ich also dort rum. Wir frühstücken zusammen, mittags koche ich und ansonsten hoffe ich, dass ich ihren Laptop benutzen kann, damit es nicht allzu langweilig wird. Sie genießt das sehr, weil es den Anschein macht, als würde ich noch dort wohnen.
Meine Geschwister wohnen aber alle relativ in der Nähe und würden viel lieber nur auf einen Kaffee und ein Gespräch vorbeikommen. Es gibt doch keinen Grund, dort rumzuhängen. Wir fühlen uns dort nicht mehr zuhause, sondern sind eben dort zu Besuch. Oder vielmehr ein Zwischending. Wenn wir dort sind, soll unsere Mutter jedenfalls auch Zeit für uns haben.
Wie ist das bei euch? Wie lange dauern die Besuche im Elternhaus? Fühlt ihr euch dort noch zuhause? Oder vielmehr als Gäste eurer Eltern?
Wenn man zu Hause auszieht, ist das sicherlich immer erstmal eine Umstellung. Nicht nur für die ausziehenden Kinder, die sich wahrscheinlich sogar darauf freuen, endlich unabhängig zu sein, sondern meist auch für die Mutter. Sie ist es seit mindestens 18 Jahren gewohnt, dass ihre Kinder bei ihr sind, sie diese täglich um sich herum hat. Da ist es, glaube ich, schwer loszulassen.
Bei mir war es anfangs auch nicht leicht. Ich bin mit 20 Jahren bei meiner Mutter ausgezogen und auch gleich in eine andere Stadt, in etwa 100 Kilometer entfernt, von meiner Heimatstadt. Dies fiel meiner Mutter sehr schwer. Sie war sehr traurig, bei meinem Auszug und hat sich einsam gefühlt.
Mit der Zeit hat sie sich aber daran gewöhnt und freut sich einfach, wenn ich mal zu Besuch komme. Mittlerweile wohne ich wieder in meiner Heimatstadt und habe auch hier einen eigenen Haushalt. Bei uns ist es so, dass wir uns ca. einmal die Woche treffen, zum Beispiel zum Mittag essen und uns dann austauschen, über die letzte Woche. Ich fühle mich nach, wie vor, wohl bei meiner Mutter, aber als mein zu Hause sehe ich das natürlich nicht mehr an. Es ist ihre Wohnung und ich habe eben meine Eigene.
Das eure Mutter möchte, dass ihr dort stundenlang seid und auch bei ihr übernachtet, zeigt deutlich, dass sie noch nicht akzeptiert hat, dass ihr jetzt euer eigenes Leben habt. Ihr solltet auf jeden Fall noch einmal mit ihr, in Ruhe darüber reden, dass es so nicht weiter geht, weil ihr auch gerne kommen wollt, aber nicht mit dem Zwang im Hinterkopf, ewig bleiben zu müssen, sondern eben weil ihr gerne einen Kaffee mit ihr trinkt, oder mal mit ihr zusammen esst, um euch auszutauschen. Ihr seid eben jetzt eigenständige Erwachsene und das müsst ihr nochmal klar und deutlich machen. Sie muss akzeptieren und verstehen lernen, dass ihr mittlerweile andere Prioritäten habt und ein eigenes Reich für euer Leben geschaffen habt, sie aber gerne weiterhin, auf vernünftiger Ebene daran teilhaben darf.
Ich fühle mich in der Wohnung meiner Eltern nicht zu Hause. Sie haben einen ganz anderen Stil und so richtig Gemütlichkeit habe ich in dieser Wohnung auch nicht empfunden, selbst als Kind nicht, wobei es da noch mein zu Hause war und ich mich damit auch identifizieren konnte. Wenn ich heute meine Eltern besuche, dauert das höchstens ein paar Stunden und dann wird sich auch um mich wie um einen Gast gekümmert, man redet, wird ein bisschen bewirtet, aber es ist nicht so, als würde ich noch Kind sein und man würde Alltag erleben.
Deine Mutter scheint da wirklich sehr schlecht mit klar zu kommen und sollte da vielleicht auch professionelle Hilfe annehmen. Es scheint ja gerade so zu sein, als würde sie denken, dass ihr nur mal eben kurz draußen wart und nun als Kinder wieder hinein kommt. Das kann nicht besonders gesund sein. Auf jeden Fall sollte das noch mal thematisiert werden bei euch, weil es so nicht geht.
Eigentlich kann ich deine Mutter schon etwas verstehen, dass du ein paar Tage bleiben sollst und bei ihr auch über Nacht bleiben sollst, wenn du fünfhundert Kilometer von ihr entfernt wohnst. Ich kann aber nicht ganz verstehen, weshalb deine Geschwister das auch machen sollen, wenn sie sowieso in der Nähe von deiner Mutter wohnen und des Öfteren mal zu besuch kommen können. Ich kann zwar verstehen, dass deine Mutter nun ganz alleine jeden Tag zu Hause ist und keine Verpflichtung mehr zu Hause hat, da du und deine Geschwister ja ausgezogen seit. Aber, dass ihr dort nächtigen sollt, obwohl ihr in der Nähe wohnt, beziehungsweise deine Geschwister in der Nähe wohnen, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Vor allem, dass deine Mutter auch keinen Plan schmiedet, was sie vielleicht mit euch unternehmen möchte oder desgleichen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Deine Mutter hätte es wohl gerne, wenn das Haus wieder mit mehr Leben gefüllt wäre und sie wieder jemanden hat, für den sie eine Verpflichtung hat. Aber so zu tun, als, wenn das Kind oder die Kinder noch zu Hause wohnen, obwohl sie nur zu besuch sind, kann ich nicht ganz verstehen. Man kann zwar seinen Alltag machen, sollte doch aber auch die Zeit mit den Kindern genießen, wenn sie denn einen schon mal besuchen kommen. Und dann sollte man sich auf Zeit für das Kind oder für die Kinder nehmen und auch etwas unternehmen, damit es nicht zu langweilig wird und man Spaß miteinander haben kann.
Ich persönlich wohnen nun auch schon fast acht Jahre nicht mehr bei meinen Eltern, trotz all dem fühle ich mich immer wieder zu Hause, wenn ich meine Eltern besuchen gehe. Natürlich habe ich dort kein Kinderzimmer mehr, sodass ich nicht in das Zimmer stürmen kann, um meine Sachen dort abzulegen oder andere Dinge zu erledigen. Aber ich fühle mich auch nicht wirklich zu Gast bei meinen Eltern. Ich weiß, dass ich dort immer willkommen bin, und kann mich auch frei bewegen. Das heißt, ich kann an den Kühlschrank gehen oder mir selber etwas zu trinken nehmen, was Gäste unter Umständen nicht machen würden oder dürfen.
Ich bin leider nicht oft zu besuch bei meinen Eltern, da sie eigentlich immer arbeiten sind. So ist es dann, dass ich meist an einem Sonntag bei meinen Eltern zu besuch bin und meine Kinder sich auch immer freuen, wenn sie mit zu den Großeltern dürfen. Auch, wenn ich meine Eltern nicht täglich besuchen kann, fühle ich mich immer noch in dem Haus meiner Eltern wohl und bin da auch sehr gerne.
Ich bin leider nicht oft zu besuch bei meinen Eltern, da sie eigentlich immer arbeiten sind. So ist es dann, dass ich meist an einem Sonntag bei meinen Eltern zu besuch bin und meine Kinder sich auch immer freuen, wenn sie mit zu den Großeltern dürfen. Auch, wenn ich meine Eltern nicht täglich besuchen kann, fühle ich mich immer noch in dem Haus meiner Eltern wohl und bin da auch sehr gerne. Meist laden meine Eltern uns am Sonntag zum Mittagessen ein, weshalb wir schon vom Mittag an, bei meinen Eltern zu besuch sind. Der Aufenthalt dauert dann meist bis um siebzehn Uhr, da wir uns dann langsam auf den Weg nach Hause machen müssen. Aber über Nacht bleiben meist nur meine Kinder, aber ich persönlich schlafe dann doch lieber in meinem eigenem zu Hause.
Ich habe mich in meinem Elternhaus nie wirklich Zuhause gefühlt. Ich habe es zwar so bezeichnet ja, aber nur, weil das alle gemacht haben aus der Familie und weil man sich eben sprachlich anpasst. Sonst redet man ja ständig aneinander vorbei. Aber so vom Gefühl her habe ich mich da immer fremd gefühlt.
Das liegt einfach daran, dass mein Elternhaus auf dem Land ist und ich habe mich dort eben auch nie wohlgefühlt - das Landleben an sich, die Mentalität, die Nachbarn, die Infrastruktur. Ich war von Herzen schon immer ein Stadtmensch und habe regelrecht darunter gelitten so wenig Freiheiten auf dem Land zu haben, ohne Auto gar nicht mobil sein zu können (versucht das mal ohne Führerschein) und auch kaum etwas unternehmen oder sehen zu können, weil die Angebote vor Ort gar nicht da sind. Das hat mit meiner Beziehung zu den Eltern gar nichts zu tun, mir hat die ganze Umgebung nie wirklich gefallen.
Ich fühle mich definitiv nicht mehr zu Hause bei meinen Eltern, was an vielen verschiedenen Faktoren liegt. Zum einen habe ich mich noch nie in dem Ort wohlgefühlt - er ist winzig und man hat einfach kaum eine Möglichkeit, etwas zu unternehmen. Da ich selbst nun in einer größeren Stadt wohne, ist das eine große Umstellung für mich. Dazu kommt, dass ich dort auch keine Freunde mehr habe, so dass ich nur in der Wohnung meiner Eltern herumhängen kann. Sollte ich doch mal rausgehen wollen, habe ich direkt meine Mutter an der Backe kleben, die mich nichts allein machen lässt.
Das Problem ist, dass meine Mutter einfach nicht akzeptiert, dass ich erwachsen bin. Sie ist dann wie eine Glucke, will mir ständig etwas zu essen machen oder genau wissen, was ich tue. Ich darf nicht einmal selbst etwas kochen. Zudem ist die Wohnung einfach sehr klein. Auch wenn ich noch ein eigenes Zimmer habe, kann man sich nicht einfach aus dem Weg gehen.
Ich fühle mich dann immer direkt eingesperrt und freue mich, wenn ich nach Hause komme und wieder meine gewohnten Freiheiten habe. Am liebsten würde ich auch nur zu Kaffee und Kuchen vorbeikommen, aber das gestaltet sich eher schwierig, da ich für eine Strecke mit der Bahn schon insgesamt drei Stunden brauche. Von daher schlafe ich da ab und zu mal übers Wochenende, wobei das mittlerweile immer seltener vorkommt.
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