Tomatenprodukte wegen chinesischer Tomatenbasis meiden?
Im Fernsehen habe ich gesehen, dass für viele Produkte wie Ketchup oder Tomatenmark nicht Tomaten aus Italien verwendet werden, sondern dass man sich billig chinesische Tomatenbasis liefern lässt. Das betrifft aber nicht NoName Produkte, sondern leider auch Marken, die ich bisher gerne gekauft habe.
Würdet Ihr Tomatenprodukte wegen chinesischer Tomatenbasis meiden? Seid Ihr gar schon ganz umgestiegen und macht Euch Eure Tomatenfolgeprodukte selber?
Wenn ich anfangen würde, alles zu boykottieren, das „Made in China“ ist, könnte ich meinen Haushalt wohl auflösen; und ich glaube auch nicht im entferntesten daran, dass auch nur ein einziges industriell hergestelltes Lebensmittel in deutschen Supermärkten, das mit einer Landesbezeichnung versehen ist, seine angebliche Heimat jemals gesehen hat: weder der original griechische Feta noch die spanischen Oliven oder das französische Croissant.
Außerdem sagst du ja selber, dass du dir vor der Reportage keine Gedanken über die Herkunft gemacht und die Produkte konsumiert hast, weil sie dir geschmeckt haben. Natürlich kann man sein Konsumverhalten ein Stück weit nach moralischen Gesichtspunkten richten, aber ich finde, dass man das nicht auf die Spitze treiben muss. Dass man bei Fleisch und anderen tierischen Produkten auf eine angemessene Qualität achtet, ist nachvollziehbar; aber Ketchup ist ja nun wirklich kein besonders hochwertiges Produkt und enthält wahrscheinlich auch weitaus bedenklichere Stoffe als chinesische Tomaten. Mich würde diese Information zumindest nicht zur Abstinenz von Tomatenprodukten oder zum ausschließlichen Kauf regional hergestellter Tomatenwaren verleiten.
Als ob nur Mist aus China kommen würde. Man kann doch gar nicht wirklich vermeiden auch mal Produkte zu kaufen, bei denen man die Herkunft nicht sofort kennt. Deswegen würde ich mir aber auch keine Gedanken machen. Natürlich könnte man anfangen alles Bedenkliche zu boykottieren, aber hat man dann noch Lebensmittel? Denn irgendeiner kommt doch immer zu Schaden und so gut sind die Böden auch nicht, dass man irgendetwas ohne Schadstoffe herstellen kann.
Man kann diese Tomatenprodukte also meiden, sollte sich aber mal Gedanken machen, was man dann noch alles meiden möchte. Man kann nun versuchen alles selber zu machen, aber hat denn jeder so viel Platz? Hat jeder einen Garten, in dem man alles anbauen kann? Und vor allem ist das dann auch wirklich gesund? Immerhin ist der Boden doch eigentlich viel zu oft verseucht. Außerdem ist es mit großem Aufwand verbunden und nicht jeder hat dann auch die Zeit dafür. Letztendlich ist das eine Entscheidung, die jeder für sich treffen muss.
Was ist da genau dein Problem? Glaubst du, dass die chinesischen Tomaten minderwertiger sind? Denkst du, dass die Arbeiter ausgebeutet werden, weil die günstigen Preise mit gerechtem Lohn nicht zu realisieren sind? Bist du der Meinung, dass man Lebensmittel, die auch bei uns wachsen, nicht um die halbe Welt transportieren sollte, weil das klimaschädlich ist?
Ich versuche verarbeitete Produkte generell zu vermeiden, denn es macht ja überhaupt keinen Sinn jetzt Tomatenmark zu meiden, weil "oh mein Gott, China!", aber andere Produkte fleißig weiter zu kaufen, bei denen man auch davon ausgehen kann, dass die Zutaten eine halbe Weltreise hinter sich haben und die Arbeiter genauso ausgebeutet werden.
Da ich keine rohen Tomaten esse und mehrere Leute kenne, die jeden Sommer zu viele Tomaten im Garten haben, mache ich mein Tomatenmark übrigens tatsächlich selber und friere das dann in kleinen Portionen ein. Sonst würden die geschenkten Tomaten bei mir nur schlecht werden.
Ich denke auch, dass man solche Dinge doch nur zufällig mal erfährt und ich werde nun auch nicht alles boykottieren, nur weil es aus China kommt. Da gibt es nun einmal die Fabriken, die solche Dinge fertigen, weil die Mitarbeiter günstiger sind als in Europa. Somit würde ich aber nicht davon ausgehen, dass es sich automatisch um qualitativ minderwertige Produkte handelt und würde auch nichts boykottieren, wenn es mir schmeckt. Damit schade ich dann doch nur mir selber.
Also mir ist der Appetit gründlich vergangen. Erst recht, als ich erfuhr dass im Tomatenmark bis zu 10 Prozent Sojafasern sind. Na wenn das nicht ekelhaft ist. Tomatenmark war für mich immer ein Produkt, was aus einhundert Prozent Tomaten ist, nun sind es nur noch neunzig, der Rest ist widerliches Sojazeugs.
Mag wer denken, was er will, das kommt mir nicht mehr auf den Teller, dieses widerliche Zeug. Ich werde Tomatensoße und Co. nur noch selbst kochen. Ketchup ist doch auch schnell gemacht. Und mich macht es immer richtig glücklich, wenn ich etwas selbst herstelle. Bin halt mit Leib und Seele Hobbyköchin.
Was genau ist jetzt an Sojafasern so "ekelhaft" und "widerlich"? Ich meine, wenn da reines Tomatenmark drauf steht dann muss da natürlich auch reines Tomatenmark drin sein und wenn das Soja nicht angegeben ist, ist das auch wegen der Allergiker problematisch - aber davon abgesehen ist Soja ein ganz normales Lebensmittel, das für den menschlichen Verzehr geeignet ist.
Ketchup selber machen ist trotzdem eine gute Idee, auch ohne irrationale Angst vor Soja. Das fertige Zeug sollte eigentlich im Süßigkeitenregal stehen so viel Zucker steckt da drin.
Ich finde es hier jedesmal so amüsant und lustig, wie manche hier gleich anspringen, wenn ihnen die Meinung anderer nicht passt. Vielen Dank dafür, habe mich köstlich darüber amüsiert. Wenn ich Soja im Tomatenmark ekelhaft und widerlich ist, dann ist das eben so. Diese Meinung nimmt mir niemand.
Kaufte ich bisher Tomatenmark dann ging ich eben immer davon aus, dass dieses zu einhundert Prozent aus Bestandteilen der Tomate besteht. Und nicht, dass es mit billigem Soja gestreckt ist. So, jetzt ist es raus. Deshalb muss man sich nicht gleich so vergessen, dass man anderen, die eine anders lautende Meinung haben, gleich irgendwelche irrationale Ängste unterstellt.
Das ist ja mehr als überzogen, wo nimmt man so etwas her? Wie geht es jemanden, der so etwas macht? Ich habe nichts gegen Soja. Verwandt es auch schon mal als Alternative zu Weizenmehl für Pfannkuchen und Co. Aber im Tomatenmark möchte ich das nun mal nicht haben. Das ist doch legitimes Verbraucherrecht.
Von mir aus kannst du mich gerne noch eine Runde pubertär anzicken wenn es dir dann besser geht. Ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass du mit keinem Wort erklärt hast was genau denn so "ekelhaft" und "widerlich" an Soja ist. Und wenn du damit nur ausdrücken wolltest, dass du dich über die Verbrauchertäuschung ärgerst, dann waren deine Worte einfach falsch gewählt, da du dich ganz klar auf das Produkt an sich bezogen hast.
Ich finde es hier jedes mal so amüsant und lustig wenn Leute denken, dass sie mit "das ist aber meine Meinung" und ordentlich mit dem Fuß aufstampfen sämtlichen Blödsinn rechtfertigen können, den sie so von sich gegeben haben. Vielen Dank, ich habe mich köstlichst amüsiert.
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