Elektroautos schädlicher fürs Klima als Diesel?

vom 17.04.2019, 15:04 Uhr

Laut einer Studie des Kölner Physikprofessors Christoph Buchal sollen Elektroautos gar nicht so klimafreundlich sein wie propagiert. So sollen Elektroautos sogar mehr Schadstoffe ausstoßen als Dieselfahrzeuge, Stellt sich natürlich die Frage, wer diese Studie finanziert hat und welche Methodik dahintersteckt. Wie denkt ihr darüber? Meint ihr, dass da etwas dran sein könnte? Oder habt ihr da eure Zweifel? Wie glaubhaft bewertet ihr die Aussage des Professors?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich halte die Aussage des Professors für glaubhaft. Nicht, dass Elektroautos mehr Schadstoffe ausstoßen als Dieselfahrzeuge, sondern dass Elektroautos einfach nicht unschädlich für die Umwelt sind. Ich habe, als die Diskussionen mit den Dieselfahrzeugen los gingen und Elektroautos in aller Munde waren, schon gesagt, dass spätestens dann, wenn die Akkus der Autos fratze sind und entsorgt werden müssen ein Problem auftaucht. Nicht nur die Herstellung der Akkus ist alles andere als ökonomisch. Lithium und vor allem Kobalt sollten in ein paar Jahren knapp werden.

Dann kommt auch noch die Entsorgung, wenn die Akkus kaputt sind. Denn sie halten kein Leben lang. Wo sollen diese Dinger alle entsorgt werden ohne der Umwelt zu schaden? In spätestens 50 Jahren wird darüber diskutiert, ob man Elektroautos verbieten soll. Das erlebe ich zum Glück alles nicht mehr. Aber man sollte dennoch an die Zukunft unserer Kindeskinder denken. Ich finde, dass einfach nicht genug überlegt wurde beim Verbieten der Diesel und der Propaganda mit Elektroautos.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ja, es gibt Studien, bei denen man sich die Auftraggeber hinter den Studien genau anschauen sollte und ja, es gibt auch Studien mit eher zweifelhafter Methodik. Aber bevor man das einfach mal als Schlagworte in den Raum stellt, egal ob es gerade passt oder nicht, sollte man sich vielleicht erst mal die Studie anschauen.

Hier wurden nämlich einfach nur hinreichend bekannte Daten zusammen getragen und verglichen. Zum Beispiel wie klimaschädlich Batterien produziert werden oder wie viel CO2 bei der Stromproduktion im Durchschnitt entsteht. "Methodik" anzweifeln würde also bedeuten, dass man Physikern nicht zutraut, dass sie rechnen können? Oder, dass sie nicht wissen wie man mit Daten richtig umgeht?

Die Studie spricht sich übrigens gar nicht für den Diesel aus sondern sieht die Zukunft in Gas, Wasserstoff und solchen Geschichten, die bisher viel zu wenig Beachtung gefunden haben. Den Verdacht, dass die Autoindustrie hinter der Studie stecken könnte, kann man also wohl auch vergessen.

Ich finde, dass einfach nicht genug überlegt wurde beim Verbieten der Diesel und der Propaganda mit Elektroautos.

Das größte Problem sind tatsächlich die Lademöglichkeiten. Das funktioniert nur für Leute, die ihre eigene Garage mit ihrem eigenen Stromanschluss haben wo das Auto jede Nacht steht und aufgeladen werden kann. Aber auch nur wenn nicht jeder in der Straße ein Auto aufladen will, denn dann wird der Strom schon knapp. Aufladen unterwegs oder ohne festen Parkplatz ist eine Katastrophe und diese Schnelllade-Geschichten funktionieren nur bedingt. Wenn der Akku schneller lädt steigt nämlich die Temperatur und da man den Autos ein Schicksal wie den Samsung Smartphones ersparen will wird dann erst mal die Stromzufuhr gekappt bis die Temperatur wieder normal ist.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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