"Brennpunkt" bei aktuellen Informationen wirklich notwendig?

Heute kommt es abends wieder mal zu einer Programmänderung. Wegen der Wetterlage in Süddeutschland und Österreich wird ein "Brennpunkt" ins Programm des ARDs eingefügt und alle nachfolgenden Sendungen beginnen dann später. Das habe ich heute im Fernseh-Guide gelesen. Heute ist es nicht schlimm, weil nichts Interessantes kommt. Aber oft habe ich mich schon geärgert, weil so eine Brennpunkt-Sendung auch nicht jeden interessiert.

Gerade in der heutigen Zeit mit Internet, ist man ja auch über alles informiert und in den Nachrichten wird dann auch noch mal gesagt, was es aktuelles gibt. Warum muss man dann noch einen Brennpunkt einrichten. Wer sich für Nachrichten interessiert kann ja einen Nachrichtensender schauen.

Haltet ihr solche Brennpunkt-Sendungen für notwendig, damit alle informiert werden oder ist es einfach auch im Internetzeitalter einfach nicht mehr notwendig? Schaut ihr euch diese Sendungen an?

Haben die öffentlich-rechtlichen nicht den Auftrag die Bevölkerung zu informieren? Deiner Argumentation folgend könnte man eigentlich alle Nachrichten direkt aus dem Programm nehmen, die öffentlich-rechtlichen haben schließlich sogar eigene Nachrichtensender. Und was ist eigentlich mit "wer sich nicht für Nachrichten interessiert kann ja einen anderen Sender einschalten"? ist das nicht genauso legitim wie dein Argument?

Da ich eingeschneite Verwandte habe interessiert mich das Thema schon, aber generell ist das nicht bei jedem Brennpunkt und jeder Sondersendung so. Es kommt schon vor, dass ich nicht verstehe was an einem Thema jetzt so wichtig war, dass dafür das Programm geändert werden muss. Aber wenn es mich nicht interessiert schalte ich halt einen anderen Sender ein, da herrscht ja in der heutigen Zeit kein Mangel. Und dann gibt es auch noch das Internet in Form von Netflix und Amazon.

Die Öffentlich-rechtlichen erfüllen damit ihren Auftrag, die Bevölkerung journalistisch seriös zu informieren. Ich schaue mir die Brennpunkte lieber an, als mir aufgebauschte Katastrophenmeldungen aus dem Internet reinzuziehen. Außerdem dauert der Brennpunkt ja nur kurz. Da ärgere ich mich mehr über irgendwelche Fußballspiele, wegen denen das übliche Programm entfällt.

Ich würde auch sagen, dass die Sender damit einfach ihrer Aufgabe nachkommen und dass es sicher auch einige Menschen gibt, für die diese Brennpunkte interessant sind und die vielleicht auch kein Internet haben, um sich weiter zu informieren, wenn das Thema vielleicht in den Nachrichten aufgrund der begrenzten Zeit zu kurz kommt. Mich ärgern die Brennpunkte nicht und wenn mich etwas nicht interessiert, dann schalte ich weg und später wieder ein, wenn die nachfolgende Sendung tatsächlich anfängt.

Dass das Erste mit den Brennpunktsendungen seiner Informationspflicht nachkommt, war mir noch nie bewusst. Aber jetzt, wo ich das hier lese, leuchtet es mir ein. Und ich werde nicht mehr murren, gibt es mal wieder solch eine Sendung.

Bisher war das Format für mich immer verzichtbar und ich kenne auch niemanden, der sich das anschaut. Nun wo ich weiß, dass der öffentlich rechtliche Fernsehsender seiner Pflicht nachkommt, die Zuschauer zu einem bestimmten Ereignis zu informieren, schaue ich mir diese Sendungen trotzdem nicht an.