Würdet ihr euch als Angstpatient bezeichnen?

vom 27.12.2018, 22:08 Uhr

Es gibt ja Leute die haben zum Beispiel vor dem Zahnarzt eine Heidenangst und bekommen schon nahezu Schweißausbrüche, wenn sie sich nur in den Behandlungsstuhl setzen müssen. Kennt ihr solche Gefühle und Situationen auch und wo treten diese denn auf? Würdet ihr euch deswegen auch als Angstpatient bezeichnen und warum gelingt es euch nicht, diese Angstgefühle abzustellen?

» Barabas » Beiträge: 191 » Talkpoints: 7,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ja, ich bin absoluter Angstpatient beim Zahnarzt, wobei ich einen tollen Zahnarzt habe, der damit klasse umgeht. Bei mir liegt es an einer Erfahrung, die ich als Kind beim Zahnarzt gemacht habe. Dieser hat mir immer wieder auf dem Nerv herumgebohrt ohne das ich irgendetwas zur Beruhigung bekommen habe. Ich habe höllische Schmerzen gehabt, geschrien und geweint und letztendlich war für mich der einzige Ausweg auf den Bohrer zu beißen, was ich auch tat.

Die Schmerzen waren höllisch, aber danach wurde ich rausgeworfen und konnte endlich gehen. Danach hatte ich einen sehr lieben und tollen Arzt ohne den ich wahrscheinlich nie wieder einen Zahnarzt besucht hätte, aber so ein bisschen Restbedenken ist mir immer erhalten geblieben. Würde es diesen Zahnarzt praktizierend auch noch geben, würde ich definitiv noch zu ihm gehen, denn er war wirklich sehr freundlich und konnte sehr gut mit meinen Ängsten umgehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin ebenfalls Angstpatientin, wenn es um den Zahnarzt geht. Ich hatte in meiner Kindheit eine Zahnärztin, die überhaupt nicht feinfühlig war und gerne mal bei der Betäubung gespart hat. Sie hat mich oft eher an einen Metzger erinnert und nicht an eine Zahnärztin, das aber nur so am Rande. Ich weiß auch von anderen (erwachsenen) Patienten, bei denen sie ohne Betäubung eine Wurzelbehandlung trotz großer Schmerzen durchgezogen hat.

Ich hatte danach zwar gute Zahnärzte, aber da meine Zähne immer in Ordnung sind, musste da nie etwas gemacht werden. Ein Blick reichte für die Kontrolle bisher immer aus. Ich habe Angst davor, wenn eine Füllung erneuert werden müsste und der Zahnarzt wieder zum Bohrer greifen müsste.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin auch eindeutig Angstpatientin, was den Zahnarzt angeht. Es war eine Zeitlang so schlimm, dass ich mich nur unter Vollnarkose behandeln ließ. Mittlerweile ist es viel besser und ich fahre alleine zum Zahnarzt. Früher habe ich das nur in Begleitung geschafft.

Allerdings nehme ich mir durchaus für manche Termine eine Begleitung mit, da ich dann doch schnell Kreislaufprobleme bekomme. Diese hängen dann wohl auch mit der Aufregungen vorher zusammen. Wenn dann größere Eingriffe bevor stehen, schaue ich immer, dass ich nicht alleine bin und nicht selbst Auto fahren muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



"Nahezu Schweißausbrüche" zu bekommen war auch jahrelang mein kleinstes Problem, gerade beim Zahnarzt. Aber ich bin auch generell ein nervöses Nervenbündel, was Arztbesuche angeht, weil mich die Atmosphäre allein schon stresst, mit der Warterei und eventuellen Hiobsbotschaften. Aber ich habe mich gut genug im Griff, um das alleine durchzustehen und auch kleinere Eingriffe habe ich schon tapfer ambulant überstanden.

Beim Zahnarzt war es wohl wie bei vielen das klassische Kindheitstrauma, als ich von einem grantigen alten Sack böse angeraunzt wurde, weil ich für die Betäubungsspritze nicht still gehalten habe. Genau die Art eben, mit der man mit einer eingeschüchterten Vierjährigen in einem viel zu großen Behandlungsstuhl umgeht.

Mein aktueller Zahnarzt hat daher auch alle Hände voll zu tun, um die bösen Erinnerungen nicht wieder hochkommen zu lassen. Ich würde ihn als "streng, aber gütig" beschreiben, wie ein besonders einfühlsamer Tier- oder Kinderarzt, bei dem auch der kläffende Chihuahua auf einmal brav stillhält. Seitdem würde ich mich auch nicht mehr als Angstpatientin bezeichnen, sondern nur noch als bleich, aber gefasst.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich glaube, dass es viele Leute gibt, die sich selbst als Angstpatienten bezeichnen, obwohl sie keiner sind. Ein Angstpatient ist für mich nicht jemand, der ungerne zum beispielsweise Zahnarzt geht und vor dem Termin ein ungutes Gefühl in der Magengegend verspürt. Ein Angstpatient ist jemand, der schon wochenlang vorher nicht mehr schlafen kann und auch während der eigentlichen Untersuchung, meist ja schon im Wartezimmer, totale Panik schiebt. Viele Patienten können während der Untersuchung nicht aufhören zu zittern.

Ich selbst bin kein Angstpatient. Ich gehe zwar auch nicht gerne zum Zahnarzt und schiebe es gerne so lange wie möglich vor mich raus, aber ich gehe trotzdem hin, weil ich weiß, dass ich es muss und dass ich nicht dran vorbei komme. Das ist dann einfach so, auch, wenn ich mich dabei extrem unwohl fühle. Zu allen anderen Ärzten gehe ich immer ohne Probleme.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich glaube, dass niemand gerne zum Zahnarzt geht und, dass fast jeder ein ungutes Gefühl hat wenn er da auf dem Stuhl sitzt und das Geräusch des Bohrers hört und dem Arzt hilflos ausgeliefert ist. Aber echte Angstpatienten kommen gar nicht erst in die Lage, weil sie einen Zahnarztbesuch aus Angst komplett vermeiden.

Ich finde Zahnarztbesuche natürlich auch nicht angenehm und ja, natürlich habe ich in der Kindheit auch schlechte Erfahrungen gemacht und so weiter. Aber ich schaffe es trotz ungutem Gefühl und erhöhtem Puls wenn ich den Bohrer nur höre meine Zahnarzttermine wahrzunehmen.

Keine Ahnung woran es liegt, dass Zahnarztbesuche bei fast allen so verhasst sind. An den Schmerzen kann es bei mir eigentlich nicht liegen, denn ich bin nicht besonders wehleidig. Wahrscheinlich ist das einfach eine Konditionierung aus der Kindheit, gegen die rationale Argumente wenig ausrichten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Obwohl ich auch sehr ungern zum Zahnarzt gehe, würde ich mich nicht als Angstpatient bezeichnen. Ich bekomme zwar beim Termin ausmachen schon Magenkrämpfe und dann erst beim Zahnarzt, aber wenn ich am Zahnarztstuhl sitze, halte ich still und versuche an etwas anderes zu denken, damit die Zeit schneller vergeht.

Meine Tochter war mit zirka 4 Jahren eine Angstpatientin. Sie hatte ein Loch und der Zahnarzt hat, ohne ihr etwas zu sagen, eine Spritze gegeben. Danach hat sie den Mund zugemacht und nicht mehr auf. Darauf haben wir den Zahnarzt gewechselt, aber auch bei zwei weiteren hat sie den Mund nicht mehr aufgemacht. Schlussendlich habe ich ihr eine Lachgasbehandlung bezahlt, es war zwar nicht billig, aber die Zähne waren wieder in Ordnung. Mittlerweile ist sie 11 Jahre und macht den Mund beim Zahnarzt auch wieder auf.

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» Kruemmel » Beiträge: 1280 » Talkpoints: 62,51 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich bin ein absoluter Angstpatient, jedoch nicht beim Zahnarzt. Doch so gut wie alle anderen Ärzte lösen in mir Angst, Verklemmung und Unbehagen aus, bis hin zu dem Wunsch wegzurennen. Trotz allem weiß ich das die Ärzte wichtig sind und ich gehe immer hin, wenn etwas ist, oftmals muss ich mich aber wirklich zwingen. Selbst beim Allgemeinarzt habe ich Angst, zum Beispiel davor, dass er sagt, ich bin doch nicht krank, wenn ich da bin wegen einer normalen Grippe oder was auch immer.

Nun muss ich aber zugeben, dass ich aufgrund einer depressiven Erkrankung zu dieser Form der Ängste neige und im Laufe der Zeit gelernt habe damit umzugehen, denn einfach ändern kann ich es nicht. Dadurch ist es besser geworden, manchmal habe ich auch wirklich keine Angst. Das ist bei mir immer unterschiedlich. Vor dem Zahnarzt habe ich keine Angst, einfach weil der in erster Linie nichts schlimmes macht, also für mich ist irgendwas im inneren schlimm, aber Zähne nicht.

» Bassaufdreher » Beiträge: 393 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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