Wegen einer Lesebrille zum Sehtest gehen?

vom 11.09.2012, 21:15 Uhr

So wie es ausschaut, braucht meine Mutter so langsam aber sicher eine Lesebrille. Sie hat nun in einem Drogeriemarkt für ein paar Euro eine Brille gekauft und sie meint, dass sie damit beim Lesen wirklich gut sehen kann. Sie weigert sich zum Sehtest zu gehen, weil sie meint, dass es sinnlos ist. Denn durch die billige Brille kann sie ja sehen.

Sollte man dennoch zu einem Sehtest gehen oder reicht fürs erste so eine Brille, die nicht viel kostet? Sind diese Brillen, die man ohne Sehtest kaufen kann überhaupt gut? Wenn sie gut sind, sollte doch meine Mutter wenigstens einen Test machen und sich die Werte sagen lassen, dass sie die richtige Stärke kauft. Oder kann man die Stärke gut erkennen, wenn man die Brillen ausprobiert?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke schon, dass die Mutter merken könnte, welche Lesebrille ihr zusagt. Dafür müsste sie aber im Drogeriemarkt die verschiedenen Stärken ausprobieren, ob sie dieses wohl getan hat? Vielleicht hat sie sich ja jetzt für eine halbe Stärke zu viel entschieden? Und dieses ist sicher für die Augen auch nicht so gut.

Auch ich finde, dass sie zum Augenarzt gehen sollte, um eine genaue Stärkenangabe zu bekommen. Dann kann sie sich ja immernoch für eine preiswerte Drogeriemarkt-Variante entscheiden. Warum will sie denn nicht zum Augenarzt gehen? Es kann doch nur von Vorteil sein, die Augen einmal überprüfen zu lassen. Wahrscheinlich war sie auch noch nie beim Augenarzt?

Hat sie Angst die 10 EUR zu bezahlen? Oder scheut sie die langen Wartezeiten? Kann ich ja irgendwie verstehen, das haben manche Leute so drauf, aber sie schaden sich dann selbst. Nach einem Arztbesuch ist man doch klüger, kann das Richtige tun, sich eventuell auch freuen, dass wirklich alles noch recht fit ist, man hat wieder für eine lange Zeit einiges für sich rausgeholt und erstmal Ruhe vor dem nächsten Arztbesuch. Und das alles für 10 EUR und ein wenig Einsatz in eigener Sache. Soll sie es sich doch wert sein! Ob man es ihr vielleicht so mal nahe bringen könnte! Ich kenne ein ähnliches Verhalten von vielen Menschen, eventuell steckt auch ein Stück Bequemlichkeit dahinter?

Ansonsten ist aber gegen die Lesehilfen der preisgünstigen Art nichts zu sagen. Die Modelle werden ja immer netter.

» aunty » Beiträge: 52 » Talkpoints: 3,76 »


Ich war bei meiner ersten Lesebrille beim Augenarzt, aber er hat auch nicht mehr gemacht, als mich durch ein Gerät schauen lassen. Ich musst das immer sagen, ob ich die Buchstaben noch lesen kann oder nicht. Mittlerweile kaufe ich mir meine Lesebrillen meisten im Drogeriemarkt oder beim Aldi, wenn es dort zufällig welche gibt. Ich verlege meine Brillen sehr oft, daher muss ich mir dauernd neue kaufen.

Ich denke mir allerdings doch öfters, dass ich mal zum Augenarzt oder zumindest zum Optiker, weil ich das Gefühl habe, dass mein linkes Auge sehr viel schlechter sieht als mein rechtes.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Generell spricht ja nichts dagegen, wenn man sich eine günstige Lesebrille besorgt, jedoch sollte man vorher schon die Stärke kennen und nicht einfach wahrlos mit eigenem testen eine kaufen.

Man kann sich damit langfristig gesehen die Augen kaputt machen, da man eigentlich selten für beide Augen dieselbe Sehstärke hat und die Brillen nur in einer für beide Augen angeboten werden.

Ein Besuch beim Augenarzt ist daher eine gute Sache, es muss aber auch nicht sein, da man einen kostenlosen Test meistens schon beim Optiker machen lassen kann. Man muss ja dann dort nichts kaufen, sollte man mit der Lesebrille richtig gelegen haben. Vielleicht kannst du so deine Mutter überreden.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es mag sein, dass deine Mutter selbst merkt, ob die Lesebrille für sich geeignet ist und sie dadurch besser sehen kann. Sie merkt ja, ob die Buchstaben dann schärfer sind oder ob sie das Sehen durch die Brille noch mehr anstrengt.

Bei uns werden allerdings solche Sehtests auch schon kostenlos angeboten. Ich habe selbst vor einiger Zeit einen gemacht, weil mich lesen und schreiben am PC immer anstrengte und ich schnell Kopfschmerzen bekam. Es wurde dann auch eine leichte Sehschwäche festgestellt. Ich bekam dann auch eine Lesebrille. Normal wäre meine Sehschwäche keine Rede wert gewesen, aber die Optikerin sagte, dass man etwas tun sollte, wenn man denn eben Probleme bekommt. Vielleicht werden bei euch ja auch irgendwo kostenlose Seetests angeboten und du kannst deine Mutter überzeugen, dort mal hin zu gehen. Es ist sicher gut, wenn sie von einem Fachmann die genauen Werte für ihre Augen bekommt und sich danach gezielt eine Brille aussuchen kann.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Meines Wissen nach machen heute Augenärzte keine reinen Sehtests mehr. Die behandeln nur noch Patienten, die irgendwelche Beschwerden mit dem Sehen haben, oder wo der Sehtest beim Optiker nicht weiter geholfen hat.

Die beiden großen Optiker-Ketten bieten Sehtests als kostenlosen Service an. Meist braucht man dafür nicht mal einen Termin sondern kann spontan in den Laden rein schneiden. Ein Kaufzwang besteht auch nicht, allerdings geben die einem dann die Ergebnisse oft nicht mit. Der Sehtest läuft ganz einfach. Entweder man guckt in so eine Maschine, die vermisst dann automatisch die Werte. Wenn dabei eine Sehschwäche heraus kommt, wird mit einer Messbrille noch mal fein vermessen. Oder der Optiker nimmt gleich eine Messbrille. Das ist so ein hässliches Gestell, in das er verschieden starke Linsen steckt und dich dann anhand von Buchstaben an der Wand fragt, was besser und was schlechter auf die Sehkraft wirkt. Das hat den Vorteil, dass man die Werte nicht sieht und völlig unbeeinflusst entscheidet. Das Herausfinden wie man besser sieht muss trotzdem der Brillenträger selbst entscheiden.

Deine Mutter ist erwachsen und kann für sich selbst entscheiden. Es ist rührend, dass du dir Sorgen um sie machst, aber wegen einer falschen Brille geht schon die Welt nicht unter. Wenn du allerdings sehen solltes, dass sich ihr Auge zum Beispiel trübt, dann würde ich auch darauf bestehen, dass sie zum Arzt geht.

Die besten Brillen sind das sicher nicht aus dem Discounter oder Drogeriemarkt. Aber für gelegentlich mal reicht das schon. Der hauptsächliche Nachteil liegt darin, dass auf beiden Augen die gleiche Linsenstärke verbaut ist. Viele Leute die ich kenne haben zwei unterschiedlich schwache Augen, so dass die Brille auf einem Auge nicht so richtig passt. Davon kann man zum Beispiel Kopfweh bekommen, wenn man das eine Auge überanstrengt. Bis zu einem gewissen Maß kann das Auge nämlich Sehfehler ausgleichen. Das wird aber deine Mutter schon merken, wenn sie Kopfweh hat. Ob man sich wirklich die Augen mit einer falschen Brille dauerhaft verderben kann, weiß ich nicht.

Benutzeravatar

» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich würde eine Brille immer ausschließlich beim Optiker kaufen und nicht in der Drogerie oder im Supermarkt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man eine Brille zum Lesen oder für den Alltag braucht. Ich finde, dass man einfach viel zu viel falsch dabei machen kann, wenn man irgendeine Discounterbrille zum Lesen benutzt. Mir sind meine Augen wichtig genug, dass ich da auf Qualität und die Anpassung von Experten vertraue.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^