Wie dubiosen Job kündigen?
Einer meiner Neffen arbeitet als Call-Center-Agent. Er wollte etwas mehr verdienen und hat einfach nur nach dem Geld gesehen. Nun sitzt er dort und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es gibt kaum länger beschäftigte Mitarbeiter. Die meisten Mitarbeiter kommen aus Italien und telefonieren von hier aus in ihre Heimat. Es geht um den Ankauf von Wertgegenständen. Am Telefon wird dem Kunden sofortige Zahlung ohne Abzüge zugesichert. Anscheinend ist dem nicht so. Mein Neffe hat nun riesige Angst und will so schnell wie möglich raus aus diesem Laden, zumal es noch mehr Ungereimtheiten gibt. Wie soll er vorgehen?
Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht. Wenn er da weg will, dann soll er kündigen. Er muss dazu keine Gründe angeben. Wenn er noch in der Probezeit ist, wird er eine verkürzte Kündigungsfrist haben. Wo liegt das Problem? Zu kündigen ist doch das simpelste in der Welt. Oder will er nicht kündigen und sucht einen anderen Weg da raus, weil er keine Sperre vom Arbeitsamt bekommen will? In dem Fall geht man zum Arbeitgeber und einigt sich auf einen Aufhebungsvertrag.
Man hat doch eigentlich eine Probezeit und in dieser Zeit kann man immer kündigen ohne sich großartig erklären zu müssen. An seiner Stelle würde ich schon mal nach einem anderen Job schauen und dann sehen, dass man einen reibungslosen Übergang hat. Man kann ja durchaus mal daneben liegen und dennoch ist der Fall hier doch recht einfach. Angst braucht man da sicherlich keine haben.
Einfach nach einer Muster-Kündigung googeln, etwas bearbeiten und abgeben. Ganz einfach! Man hat ja so oder so eine Probezeit, in der man einfach und direkt Kündigen kann. Entweder seitens Arbeitgeber oder seitens Arbeitnehmer.
Wie wäre es mit einem Schreiben: "Hiermit kündige ich zum ..."? In der Probezeit gelten sehr kurze Kündigungsfristen. Einen Grund muss man bei einer Kündigung nie angeben. Wenn die Machenschaften des Unternehmens kriminell sind, kann dein Neffe auch fristlos kündigen und sich vielleicht sogar an die Polizei oder Presse wenden. Manche Fernsehsender sind dankbar für solche Hinweise.
Wenn's ums Arbeitslosengeld geht, kann er sich ja ganz blöd anstellen und eine Kündigung provozieren. Gerade in einem Callcenter dürfte das eigentlich kein großes Problem sein.
Ich denke mal, dass das Problem woanders liegt. Der Job soll ja recht dubios sein und hört sich schon fast nach einer Art Betrüger-masche an. Von daher könnte ich mir vorstellen, dass er angst hat, dass man ihm da irgendwie beeinflussen könnte. Womit auch immer. Je nach dem, könnte ihm damit gedroht werden, nie wieder einen Job zu bekommen, keine Ahnung was solche Leute sich alles einfallen lassen, damit der Junge da weiter arbeiten muss.
Wenn er Angst soll er dass doch auf die Gelbe Art lösen. Krankenschein, einen nach den anderen. Wenn er einen guten Arzt hat, wird er ihm da schon helfen könne. Ein ehemaliger Kollege hatte auch mal ein Situation aus der er nicht wusste wir er rauskommen sollte. Der Vorschlag von seinem Arzt war damals, ihn da so lange raus zuziehen bis dass man ihn kündigt. Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn er Angst vor irgendwelchen möglichen negativen Konsequenzen hat.
Kodi kommt der Realität am Nächsten. Leider läuft es nicht ganz so einfach und es gibt die üblichen Spielereien mit Arbeitsamt usw. . Im Extremfall könnten sie sogar versuchen, zu behaupten, er wäre nur als Selbstständiger dort gewesen. Danke für eure Antworten.
Warum sollte der Arbeitgeber denn behaupten, er wäre nur selbstständig gewesen? Hat er keinen Arbeitsvertrag? Zahlt der Arbeitgeber die Sozialabgaben nicht? Dann kann er doch einfach wegbleiben, denn wie möchte der Arbeitgeber ein Arbeitsverhältnis nachweisen? Du rückst wie immer nur scheibchenweise raus.
Übrigens ist es ein ganz normaler Weg, dass man sich einen neuen Job sucht und dann den alten kündigt. Das machen Erwachsene so. Und dann hat man mit dem Arbeitsamt auch kein Problem. Wer einen neuen Job hat, darf kündigen und bekommt keine Sperre, wenn der neue Job in die Hose geht.
Ich finde das auch recht komisch und dubios, was hier beschrieben wird. Aber wenn man einen Vertrag hat, dann sollten doch entsprechende Vorgaben darin stehen, die eben auch für den Arbeitgeber gelten. Somit würde ich mir auch einen neuen Job suchen und dann fristgerecht kündigen. Dann zieht die Masche mit dem Arbeitsamt schon mal nicht. Bei allen Bedenken finde ich es in so einem Fall auch sinnvoller, früher den Absprung zu schaffen, als zu spät.
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