Sind Frauen empfänglicher für Geschenke als Männer?

Ich lasse sich gern beschenken und freue mich auch immer darüber, auch wenn es sich dabei nur um eine Kleinigkeit handelt. Mein Mann ist da wieder das ganze Gegenteil von mir und nicht das er Geschenke hasst, aber er mach sich eben nicht viel daraus. Meine beiden Brüder sind aber auch fast aus demselben Holz geschnitzt, denn da höre ich auch immer nur: „Ach kauf mir irgendwas“, wenn ich mal nach einem Geschenkwunsch frage. Kann man sagen, dass Frauen grundsätzlich offener und empfänglicher für Geschenke sind oder täuscht mich da mein Eindruck? Wie sehen denn eure diesbezüglichen Erfahrungen aus?

Also wenn das wirklich eine typisch männliche Eigenschaften sein soll, dann bin ich wohl aus "männlichem" Holz geschnitzt. Denn ich mag es auch nicht Geschenke zu bekommen und kaufe mir lieber selbst, was ich haben möchte. Ich bin extrem wählerisch und pingelig was Konsumgüter angeht, daher kaufe ich mir lieber selbst was ich haben möchte. Es kommt extrem selten vor, dass jemand meinen Geschmack bei Geschenken trifft. Ich kann mir die Sachen selbst kaufen, die ich haben möchte und bin nicht auf Geschenke angewiesen. Daher kann ich auf Geschenke verzichten.

Ich finde es auch eher unangenehm irgendwelche Geschenke zu bekommen, ich mag es lieber, wenn ich mir selber etwas kaufen kann und man mir einfach einen Gutschein schenkt oder solche Sachen. Ich brauche eigentlich keine Geschenke und würde es auch nicht schlimm finden, wenn ich mal nichts bekomme, wobei mein Mann da auch so ist. Für uns macht es also keinen Unterschied vom Geschlecht her.

Meine rein persönliche, ganz subjektive und nicht repräsentative Erfahrung ist, dass Frauen tatsächlich empfänglicher für Geschenke sind, insbesondere wenn sie von ihrem Partner kommen. Geschenke zeigen, dass sich jemand Gedanken über einen macht, was wiederum als ein Zeichen vom Wertschätzung gesehen wird. Viele Männer denken nicht so kompliziert und sehen nur den Nutzen des Geschenks und nicht die Motivation dahinter. Aber wie gesagt, das ist keine repräsentative Aussage, insbesondere nicht über die jüngere Generation.

Oh, da gibt es viele Untersuchungen zu. Und für viele Männer ist ein Geschenk zwar prinzipiell toll, aber die haben das Gefühl, dann in der Schuld des Schenkenden zu stehen. Damit fühlen sich viele Männer durch Geschenke verpflichtet. Und das ist natürlich kein schönes Gefühl. Wer kann sich schon über ein Präsent freuen, wenn er gleichzeitig darüber nachdenkt, wie er das wieder ausgleichen kann?

Ich kann das gar nicht so wirklich bestätigen und denke, dass es mehr auf den Charakter einer Person ankommt als auf das Geschlecht. Ich freue mich zwar schon, wenn ich etwas geschenkt bekomme, aber Wünsche kann ich auch nicht wirklich äußern, da ich mir die Sachen, die ich gerne haben möchte, auch eher selber kaufe, als mir sie schenken zu lassen. Deswegen würde ich nicht sagen, dass Frauen automatisch empfänglicher für Geschenke sind als Männer.

Ich finde es schade, wenn sich jemand über ein Geschenk und die Geste nicht freuen kann. Immerhin wird ja niemand gezwungen jemandem etwas zu schenken. Wenn Geschenke zu bekommen für manche so schlimm ist, frage ich mich, wieso man sich dann überhaupt innerhalb der Partnerschaft Geschenke macht. Das könnte man dann doch abschaffen.

Ich freue mich schon, wenn ich ein Geschenk bekomme. Aber viel mehr Spaß macht es mir, für andere etwas auszusuchen und ihnen eine Freude zu machen. Ich finde es schön, wenn man den Geschmack getroffen hat und weiß, dass sich der Beschenke darüber freut. Aber ich bin der Meinung, dass es nicht immer große Sachen sein müssen. Da tut es auch eine Packung der Lieblingskekse oder eine Zeitschrift, die gerne gelesen wird.

Ich kann aber nicht behaupten, dass ich empfänglicher für Geschenke wäre als mein Partner. Er sagt manchmal auch, dass er nicht weiß, was er sich wünschen soll. Aber das kommt nur bei Personen vor, mit denen er so nicht all zu viel Kontakt hat. Daher wurde das Schenken da schon eingeschränkt.

Ich glaube, dass an deiner Theorie wenigstens etwas Wahres dran ist. Bei meinem Freund und mir ist es genau so - ich bin sehr offen und empfänglich für Geschenke, sofern sie denn gut überlegt sind. Aus den typischen Sachen wie Blumen und Schokolade sowie irgendwelche Kosmetik mache ich mir in der Regel nicht viel, aber ich freue mich sehr über Kleinigkeiten, die gut überlegt sind und die ich vielleicht auch gut gebrauchen kann. Aber auch wenn mein Partner für meine Ponys vom Einkaufen einen Sack Möhren mitbringt, dann freue ich mich sehr, weil ich weiß, dass er an meine Ponys gedacht hat.

Ansonsten kenne ich es aber bei meinem Partner, dass er sich da meist nicht so viel draus macht. Weder aus Kleinigkeiten noch aus den Größeren Sachen, er kauft sich die Dinge, die er haben möchte, meist selbst, sodass da für mich nicht mehr viel übrig bleibt, was ich ihm schenken kann. Wenn ich dann Weihnachten oder zum Geburtstag mal frage, was er denn gerne haben möchte, dann sagt er meist, dass ich ihm doch irgendwas schenken soll und dass er eigentlich gar keine richtigen Wünsche hat - jedenfalls nichts, was ich ihm einfach mal so bezahlen kann. Das stellt mich dann jedes Jahr an Weihnachten und zum Geburtstag vor neue Herausforderungen.

Ich kenne eigentlich nur Menschen, die am liebsten nur Dinge geschenkt bekommen, die sie sich explizit gewünscht haben oder die sie verbrauchen können. Das hat aber mit dem Geschlecht nichts zu tun sondern eher damit, wie man grundsätzlich zu Dingen steht oder wie viel Zeug man schon besitzt.

Wenn ich etwas geschenkt bekomme muss ich mir ja erst mal überlegen wo das seinen Platz finden soll und da ich es mir nicht gewünscht habe, habe ich dafür natürlich auch keinen Platz vorgesehen gehabt. Danach muss ich mir vielleicht überlegen, was ich dafür aussortiere, weil es sich bei dem Geschenk vielleicht um so etwas wie Topflappen handelt und weil ich einfach nicht so viele davon brauche. Und wenn ich Pech habe gefällt mir das Geschenk nicht mal besser als das, was ich schon besitze.

Aus diesen und vielen anderen Gründen bin ich wohl nicht sonderlich empfänglich für Geschenke, was nicht heißen soll, dass ich mich nicht freue wenn sich jemand Gedanken gemacht hat und mir nicht den nächsten Staubfänger schenkt sondern einen selber gemachten Likör oder mein Lieblingsparfüm oder einen Gutschein für den Buchladen.