Traumatische Erfahrungen mit bestimmten Lebensmitteln haben?
Meine Mutter kann keine Milch trinken - weder als Kakao, nur pur noch sonst irgendwie und ist generell eher skeptisch Milchprodukten gegenüber. Sie meinte, dass sie als Kind immer dazu gezwungen wurde Milch mit Butter zu trinken um etwas zuzunehmen. Seitdem hat sie eine extreme Abneigung Milch gegenüber.
Sehr ähnlich geht es mir mit Zwiebeln. Als Kind hatten mich meine Eltern mal dazu gedrängt eine in Zucker gewendete Zwiebel zu essen, als ich erkältet war - von diesem angeblichen Hausmittel musste ich mich übergeben. Seitdem kann ich nicht einmal mehr Zwiebeln riechen, ohne dass es mir direkt hochkommt. Habt ihr auch "traumatische Erfahrungen" mit irgendwelchen Lebensmitteln oder Speisen gemacht und könnt sie seitdem absolut nicht mehr sehen? Wie lang ist das Ganze schon her und denkt ihr, dass ihr euch irgendwann wieder an die Lebensmittel herantrauen werdet?
Das einzige echte Lebensmittel-Trauma, an das ich mich erinnern kann und das bis heute Nachwirkungen zeigt, war, dass ich auf einer Autofahrt eine Bifi-Salami gegessen habe und kurz darauf erbrechen musste. Wahrscheinlich lag es nicht mal an dem Lebensmittel, sondern an einer Reisekrankheit; aber das Ereignis hat sich bei mir so fest eingebrannt, dass ich seitdem nie wieder Bifi-Salamis gekauft und gegessen habe. Mittlerweile denke ich, dass mir diese wohl ohnehin nicht mehr schmecken würden, da ich auch weniger gerne Scheibensalami und ähnliche Produkte esse als früher. Wenn ich mich aktiv dazu aufraffen würde, könnte ich sicher problemlos eine Bifi essen, aber das Bedürfnis dazu ist gleich Null.
Ansonsten habe ich natürlich schon mal an verdorbener Milch genippt, in Schimmelkäse gebissen oder irgendwelche unangenehmen Geschmackskombinationen auf dem Teller gehabt, aber nichts davon ist mir gleichermaßen im Gedächtnis geblieben oder hat mich langfristig vom Konsum dieser Lebensmittel abgehalten. Allgemein würde ich mich auch eher als unempfindlich dahingehend betrachten.
Als Kind hatte ich mich in einem Ferienlager mit Gelbsucht angesteckt. Erst einmal passierte gar nichts, mir ging es gut. Wir fuhren auch in den Urlaub und den verbrachte ich, bis auf den letzten Urlaubstag, unbeschwert. Daheim dann wurden die Beschwerden immer schlimmer, wahnsinnige Bauchschmerzen und Übelkeit und Erbrechen. Der Arzt hatte bereits eine Vermutung, aber die Werte waren noch nicht da.
Ich sollte nichts gebratenes, scharfes, sehr fettes, oder ähnliches mehr essen. So saß ich also unter Schmerzen am Tisch und während alle gefüllte Paprikaschoten mit Kartoffelpüree aßen, gab es für mich Grießbrei ohne alles. Ein paar Löffelchen, dann war Schluss. Das Mittagessen der anderen duftete allerdings für mich verführerisch. Ich habe danach über 20 Jahre keinen Grießbrei mehr essen können. Durch dieses Gericht, waren die schlimmen Erinnerungen an diese Krankheit und mein Siechtum sofort wieder präsent.
Ich selbst kann mich an traumatische Erfahrungen mit bestimmten Lebensmitteln nicht erinnern. Aber mein Mann kann seit seiner Kindheit keine Erbsen mehr essen.
Damals war seine Mutter im Spital und eine Haushaltshilfe hat Erbsensuppe gekocht. Er aß diese, obwohl im vorher schon schlecht war. Darauf hin musste er sich natürlich übergeben. Für ihn waren die Erbsen schuld, die er seit diesem Tag aus jedem Essen heraus fischt. Die Erbsen werden dann schön auf einen Haufen auf das Teller gelegt und wandern in die Küche zurück.
Ich hatte das mal mit einem bestimmten Getränk. Ich war als Kind krank geworden in der Schule und ich hatte immer dasselbe Getränke mit in der Schule. Nach dem Trinken habe ich dann erbrechen müssen, wobei ich das damals aber irrationalerweise auf das Getränk geschoben habe.
Ich weiß gar nicht, ob ich das Getränk heutzutage noch trinken könnte oder ob ich damit immer noch dieses "Trauma" verbinde. Inzwischen haben sich aber eh meine Gewohnheiten geändert, sodass ich das Getränk so oder so nicht mehr konsumieren würde - es enthält nämlich Zucker und Kohlensäure, was ich beides boykottiere.
Traumatisch ist übertrieben, aber ich denke, dass die allermeisten Leute schon die Erfahrung gemacht haben, dass ihnen nach einer bestimmten Speise oder einem Getränk übel wurde oder sie sonstwie krank geworden sind. Und ich denke mir, dass es sich dabei um einen Schutzreflex des Körpers handelt, der sich ja auch evolutionsbiologisch erklären lässt.
Wer bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr anrührt, weil ihm danach schlecht geworden ist, hatte in der Steinzeit bestimmt bessere Überlebens- und Fortpflanzungschancen als die etwas Unterbelichteten, die sich nicht von einem Frühjahr aufs andere merken konnten, dass die roten Beeren Bauchweh machen. Ob dabei wirklich ein Kausalzusammenhang besteht, kann der Magen ja auch nicht wissen, und es ist eigentlich sowieso egal.
Mir ist eine bestimmte Fastfoodkette vergangen, nachdem ich unschöne 24 Stunden nach dem Verzehr eines ihrer Produkte verlebt habe. Auch da weiß ich nicht, ob es wirklich am Essen lag, oder ob ich mir einen Virus eingefangen habe oder was auch immer. Aber ich empfinde es auch nicht als Verlust, zumal da sich Geschmäcker auch ändern.
Ich kann absolut keinen Rosenkohl essen. Das liegt an Erlebnissen aus dem Kindergarten. Da hat mir das Ganze einfach nicht geschmeckt und ich musste dann unter Zwang alles essen, weswegen ich mich da öfter übergeben habe. Dies sollte ich dann dennoch essen. Wenn ich Rosenkohl schon rieche wird mir schlecht. Natürlich ist das auch gesund, aber ich kann wirklich nicht dran, weil ich eben diesen Grundekel habe. Von sich aus würde ich aber nichts ablehnen, generell probiere ich schon gerne.
Ich habe lange gebraucht bis ich gelb-braune Lebensmitteln mit breiiger Konsistenz freiwillig essen konnte und um solchen Sachen wie Grießbrei oder Kartoffelsuppe mache ich noch immer einen großen Bogen.
Ich fand Gerichte, die nur diese Farbe haben und nichts buntes auf dem Teller, schon immer unappetitlich und Brei fand ich auch nicht so toll, hat im Kindergarten aber niemanden interessiert. Da musste man am Tisch sitzen bleiben bis man aufgegessen hatte und wenn man etwas schon warm nicht mag findet man es kalt ja noch ekliger.
Zum Glück haben meine Eltern meine Abneigung akzeptiert und ich habe dann erst als Jugendliche wieder solche Sachen wie Kartoffelbrei oder Kürbissuppe gegessen.
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