Tabletten lieber teilen oder gleich in richtiger Stärke?
Wenn Arzneimittel auf einem Rezept verordnet werden, steht auch schon mal eine Dosierung darunter oder die Bemerkung, dass es erforderlich ist, dass die Tabletten teilbar sind. Wenn es die halbe Stärke nicht gibt, dann verstehe ich das auch gut und dann geht es ja auch gar nicht anders, wenn man von einer individuellen Herstellung absieht. Aber wenn es die Tabletten auch in der halben Dosierung gibt, dann muss ich sagen, dass ich es nicht recht verstehe und dass ich dann lieber die Tabletten in der korrekten Stärke haben möchte, bei denen ich nichts teilen möchte.
Aus Kostengründen stehe ich mit meiner Meinung aber ziemlich alleine da, denn die meisten Patienten finden es besser, die Zuzahlung nur halb so oft leisten zu müssen und die Ärzte finden es natürlich auch gut, den Krankenkassen nicht so oft die Medikamente zu berechnen, zumal die höhere Stärke oft nur unwesentlich teurer ist. Aber je nachdem wie die Tablette geteilt und die Hälfte gelagert wird, weiß ich nicht immer, wie sicher das ist.
Wenn man das korrekt macht und die Hälfte auch licht- und feuchtigkeitsgeschützt lagert, dann ist es bei den Tabletten, die dafür gemacht sind, aber problemlos möglich. Wie ist es euch lieber, wenn ihr Tabletten nehmen müsst? Teilt ihr dann lieber die doppelte Stärke, wenn das möglich ist? Oder möchtet ihr die Tabletten lieber direkt in der richtigen Stärke nehmen, bei der ihr nichts teilen müsst, auch wenn das vielleicht teurer ist?
Ich selbst muss, wahrscheinlich auch aufgrund meines Alters, noch nicht allzu viele Tabletten nehmen. Dementsprechend bin ich nicht darauf angewiesen diese ganz einzunehmen oder zu teilen, da ich gar keine Tabletten nehme. Jedoch arbeite ich als Krankenschwester im Krankenhaus und muss dort auch oft für Patienten die Tabletten stellen und für den nächsten Tag vorbereiten. Da stehe ich dann auch oft vor der Entscheidung, welche Tabletten ich dem Patienten bei welcher Dosierung gebe.
Ich habe da eine ähnliche Ansicht wie du. Ich habe damals in der Schule gelernt, dass der Hersteller bei vielen Tabletten nicht dafür garantiert, dass in beiden Hälften der Tabletten die gleiche Menge an Wirkstoff enthalten ist. Mal davon abgesehen darf man manche Tabletten auch gar nicht teilen, wenn es sich dabei um Retardtabletten handelt. Wenn ein Patient also beispielsweise 40mg Atorvastatin bekommen soll, dann bekommt er von mir 2x 20mg und nicht eine halbe 80mg.
Ich war noch nie in der Situation, dass ich eine Tablette teilen musste, um die Dosis nicht überzudosieren. Daher weiß ich gar nicht, wie ich da agieren würde, also ob ich gleich die richtige Dosis hole oder ob ich große Tabletten teilen würde. Wenn man keine Medikamente braucht, abgesehen von einer Kopfschmerztablette ab und zu, hat man dieses Problem nicht wirklich. Aber vielleicht kommt das mit zunehmendem Alter ja noch.
Ich nehme meine Blutdrucktabletten auch in geteilter Form. Eine halbe früh und eine halbe abends. Und diese Tabletten gibt es auch in geringerer Dosierung. Ich bekomme eine 100er Packung. Somit komme ich 100 Tage für 5 Euro Zuzahlung damit aus. Wenn ich die 100er Packung in halber Dosierung nehmen würde, dann würde ich nur 50 Tage damit auskommen und müsste auch pro Packung dann 5 Euro zuzahlen. So habe ich 5 Euro gespart. Warum sollte man also nicht diese Kosten sparen und die doppelte Dosierung verschrieben bekommen, wenn man die Tablette teilen kann?
So lange lagert man keine halbe Tablette, wenn man sie regelmäßig nehmen muss und die teilbaren Tabletten lassen sich auch gut teilen und die Dosierung ist gegeben. Sicher verdient dann auch die Apotheke nicht so viel und die Angestellten sehen das vielleicht anders. Aber für den Patienten und die Krankenkasse ist das doch eine gute Lösung.
In der Dosisfindungsphase einer medikamentösen Behandlung ist es sicherlich manchmal sinnvoll, halbierbare Tabletten zu verordnen. Möchte man beispielsweise von 20 mg eines Wirkstoffs langsam auf 40 mg erhöhen, dabei aber keine Überdosierung oder zu schnelle Steigerung riskieren und auch nicht alle paar Schritte eine ganz neue Packung verordnen müssen, dann kann man mit den teilbaren 20ern die 30-mg-Dosis überbrücken und die 40 mg einfach durch zwei Tabletten abdecken. Stellt man dann fest, dass es doch zu viel des Guten ist, kann man jederzeit wieder mit der Dosis runtergehen, ohne in Not zu kommen.
Wenn aber eine feste Dosis verordnet und als wirksam erwiesen ist, dann bin ich der Meinung, dass man diese nach Möglichkeit auch in vollen Tabletten rezeptieren sollte. Immerhin bedeutet jede Teilung selbst bei noch so peniblem Vorgehen eine gewisse Ungenauigkeit. Bei einer Dosis von 100 mg pro Tablette ist der effektive Verlust durch wegbröckelnde Bruchstücke vielleicht nicht allzu gravierend, aber bei 25 µg kann schon jede Abweichung die Dosis beeinflussen. Außerdem weiß man ja nie, ob man die Schutzbeschichtung beschädigt, die Lagerbarkeit reduziert oder nicht doch in Gedanken die falsche Dosierung nimmt. Natürlich kann das alles auch ohne das Zerbrechen von Tabletten passieren, aber jede Manipulation erhöht das Risiko. Außerdem sollte man das Zerteilen bei nicht dafür vorgesehenen Pillen gänzlich unterlassen.
Bei Cortisonbehandlung geht das garnicht anders. Die Tabletten sind sogar viertelbar. Am Anfang werden zwei Tabletten genommen und dann wird ausgeschlichen, bis zu Vierteltabletten. Die Nebennierenrindenfunktion spielt sonst verrückt, wenn man sich nicht strikt an das vom Arzt verschriebene Dosierungsschema hält.
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