Nicht zur Uni/Arbeit weil die Bahn nicht kam?
Dass die Bahn zu Verspätungen neigt oder auch dazu, ab und an gar nicht aufzutauchen, ist weitgehend bekannt. Auch mir ist das schon passiert. Ich bin Studentin und in meinem ersten Semester bin ich regelmäßig mit der Bahn zwischen meinem Heimatort und meiner Universität gependelt.
Auf meinem Weg muss ich insgesamt zweimal umsteigen. Gerade im Winter kam es dabei oft zu wetterbedingten Problemen. Nicht selten hat das zur Folge, dass man bis zu einer halben Stunde in der Kälte auf seinen Anschlusszug warten muss. Dies ist nicht nur aufgrund der eisigen Temperaturen sehr unangenehm, sondern sorgt zudem noch für das unsichere Gefühl, ob man denn die S-Bahn noch rechtzeitig erreichen kann. Zum Glück hat es dennoch meist geklappt.
Jedoch kam es doch auch manches Mal zu erheblichen Verspätungen und die entsprechenden Vorlesungen konnten nicht besucht werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Begründung, dass die Bahn nicht kam, durchaus als Entschuldigung akzeptiert wird. Jedoch hängt dies auch ganz vom Dozent ab. Manch einer akzeptiert dies, ein anderer nicht.
Bei höherer Gewalt, explizit bei nicht beeinflussbaren Wetterumständen, trägt man selbst nicht die Schuld für die Verspätung. Ob der jeweilige Vorgesetzte dies berücksichtigt, muss aber im Einzelfall entschieden werden.
Die Bahn und ihre Pünktlichkeit lassen wir mal Beiseite.
Bei mir in der Uni wissen die Dozenten, dass ich von außerhalb komme und auf die Bahn angewiesen bin. Wenn alles klappt bin ich auch pünktlich da, aber sobald der Zug nur 5 Minuten Verspätung hat, oder die S-Bahn nicht fährt, die U-Bahn ausfällt, komme ich im Durchschnitt 15 Minuten zu spät.
Im Winter ist das natürlich noch schlimmer, wenn die Bahn 30 min Verspätung hat, noch länger, oder sogar ausfällt. Bis jetzt ist es mir zum Glück noch nicht passiert, dass ich bei einem Ausfall oder Verspätung im Kalten warten musste, aber es gibt immer ein erstes Mal.
Vor ein paar Monaten war auf meiner Strecke Linien-Ersatz-Verkehr. Der Zug fuhr nur alle drei Stunden und einen Teil der Strecke musste man dann mit dem Bus fahren. Da ich an diesem Tag sowieso schon keine Lust mehr hatte mich noch auf irgendetwas zu konzentrieren, bin ich einfach wieder nach Hause gefahren und hab nicht mal einen Fuß in die Nähe eines Zuges gesetzt.
Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich sehr humane Zeiten habe. Um 8 mit dem Zug, bzw. zwischen 6-7 Uhr aufstehen. und meistens bin ich dann zwischen 16-18 Uhr zu Hause.
Das ist auch der Grund, warum ich pendle und keine Wohnung habe. Es würde sich nicht lohnen und teurer werden. Allerdings ist das eine andere Sache wie bei Euch beiden. Da würde ich es mir 3x überlegen, ob ich mit der Bahn fahre und dann auch noch 2 Stunden. Ich muss immer nur 20 min fahren.
Das mag auch an der Anbindung liegen, aber wäre eventuell ein Auto ratsamer? Dann hat man eventuell weniger Stress. Es wird immer weiter so gehen mit der Bahn, für die kommt der Winter immer ganz plötzlich und alles bricht zusammen.
Bei uns auf Arbeit ist das extrem locker. Wenn die Bahn Verspätung hat und man Probleme hat, zur Arbeit zu kommen oder aber, wenn jemand auf Dienstreise war und deswegen sehr spät zu Hause angekommen ist, dann erlaubt die Chefin Homeoffice. Man könnte also bequem bis 7 oder 8 Uhr schlafen und könnte dann direkt zu Hause arbeiten. Schließlich weiß sie selbst, dass man bei zu wenig Schlaf nicht leistungsfähig ist und ist daher gerne bereit, da entgegenzukommen. Ansonsten hat man bei uns Gleitzeit, also es ist egal, wann man anfängt und wann man aufhört, solange eben der Soll erfüllt worden ist.
In der Uni ist es mittlerweile doch auch ziemlich locker. Denn soweit ich weiß ist die Anwesenheitspflicht doch abgeschafft worden (zumindest in meinen Studienfächern sagen wir so, in Medizin ist das noch mal was anderes), sodass man auch mal von zu Hause aus arbeiten kann. Ich würde mir da also keinen Druck machen. Der Körper hat auch seine Leistungsgrenzen und ich hätte keine Lust auf einen Burnout oder andere gesundheitliche Probleme durch zu wenig Schlaf und Dauerbelastung.
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