Wie lernt man, zu sich selbst zu stehen?
Meine Frage geht an diejenigen, die Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein hatten, die keinen Sinn im Leben fanden, bis sich alles geändert hat. Meistens findet man diese Phase in der Pubertät vor, wo man absolut unsicher ist und sich finden muss. Bei vielen geht diese Phase jedoch weiter.
Meine Frage ist jetzt, wie ihr euch "gefunden habt", angefangen habt, die eigene Person zu akzeptieren und eine innere Stärke gegenüber negativen Gedanken aufgebaut habt?
Ich denke mal, dass die Frage auf dich selbst zurückzuführen ist? Ich selbst habe auch schon mal Antworten auf diese Fragen gesucht. Wie und warum, darauf möchte ich hier jetzt nicht weiter eingehen. Ich kann dir aber sagen, wie ich glaube, diese Fragen zumindest ein wenig geklärt zu haben. Diese Fragen lassen sich von Mensch zu Mensch wohl unterschiedlich beantworten, der Schlüssel zum Glücklichsein lag bei mir aber darin, dass ich mich in der Tat selbst finden musste. Einfach zu leben reicht leider manchmal einfach nicht, könnte das auch auf dich zutreffen?
Du musst etwas finden, was dich antreibt, von dem du sagen kannst: Das macht mich glücklich, dafür lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen. Was das ist, kann ein Außenstehender schlecht sagen, wenn du das aber einmal herausgefunden hast, dann fällt es dir vielleicht auch nicht mehr so schwer, dich selbst zu akzeptieren? Warum akzeptierst du dich nicht selber? Sind es äußere Einflüsse? Dann gilt es diese gezielt zu bekämpfen. Wenn du einmal eine Passion für irgendetwas entwickelt hast, könnte das eventuell schon ausreichen, um gegen die negativen Gedanken anzukämpfen.
Ich bin zwar langsam aus der Pubertät raus, aber ich bin nach Jahren der auch negativen Erfahrungen des Lebens auch Mal auf der ernsten Seite gelandet und befinde mich gerade in dieser "Selbstfindungsphase". Bis vor zwei Jahren wusste ich noch nicht genau, was ich wollte, ich habe von Tag zu Tag einfach nicht darüber nachgedacht und alles Mögliche probiert um selbst endlich Mal auf einen Nenner damit zu kommen, was ich letztlich will und wo ich im Zusammenhang zum Vorhaben stehe.
Ich muss sagen, dass ich früher auch sehr unsicher war und extrem schüchtern. Mittlerweile hat sich dies aber genau ins Gegenteil gewandelt ich bin zwar nicht der selbstbewussteste Mensch der Welt, aber ich tue etwas um das was ich nicht an mir mag zu ändern. Beispielsweise habe ich etwas zu viel auf den Hüften und möchte gerne wieder so dünn wie früher sein und befinde mich auch auf einem guten Weg dorthin, habe meinen Körper jedoch bereits akzeptiert und gehe offen auf Menschen zu und bin viel selbstbewusster.
Was mir ebenfalls geholfen hat, sind Auftritte vor vielen Menschen ich rede nicht von tausenden, doch es sind schon mehrere hundert und habe noch kein negatives Wort gehört, sondern immer Anerkennung und Lob, selbst von langjährigen Darstellern, die bereits seit Jahren dabei sind, haben mich gelobt und das gibt einen nochmal den extra kick Selbstbewusstsein und Selbstakzeptanz, denn man weiß, dass man nicht nutzlos ist, sondern etwas gut kann und dafür auch noch belohnt wird mit Beifall. Eine solche Akzeptanz lässt auch über äußerliche Faktoren hinweg sehen und man gewinnt extrem schnell an Selbstbewusstsein. Nicht nur für die Bühne, sondern auch für das richtige Leben.
Mittlerweile weiß ich was ich will, ich habe mich auch akzeptiert und bin sehr viel Selbstbewusster geworden, ich gehe sehr viel offener auf Menschen zu und kann auch freier vor diesen Sprechen. Jedoch bin ich noch nicht ganz am Ende, dort bin ich erst, wenn ich noch die restlichen Dinge auf meiner Liste der Selbstfindung abgehakt habe.
Ich erinnere mich in meinem Leben eigentlich nur an eine Phase, in der ich wirklich stark ausgeprägt das Gefühl hatte, dass alles keinen rechten Sinn ergibt und mich sogar nach meiner eigenen Daseinsberechtigung gefragt habe. Wie ich damals darauf kam, das alles so in Frage zu stellen, sodass ich sogar irgendwann mein eigenes Sein hinterfragt habe, nach einem Sinn und einem Inhalt gesucht habe und wirklich große Probleme damit hatte, zu mir selbst zu stehen, kann ich mittlerweile nicht mehr sagen. Ich war damals aber etwa siebzehn und kann nun nicht behaupten, dass ich damals voll in der Pubertät gewesen wäre. Dass das alles aufgehört hat, hat allerdings dann mit meinem Auszug aus meinem Elternhaus angefangen, denn ich bin damals anlässlich meiner Ausbildung in ein benachbartes Bundesland gezogen, in dem ich mit meinen Eltern und meinen Schwestern zuvor wenige Jahre gewohnt hatte. Ich hatte dort noch Freunde und kannte die Gegend, außerdem habe ich mich dort wohl gefühlt, was man von diesem anderen Bundesland, in dem ich meine Lebenskrise bekommen habe, nicht unbedingt behaupten kann.
Mein Auszug aus dem Elternhaus kann man wohl in jeder Hinsicht, vor allem aber in dieser hier erfragten, als Freistoß bezeichnen. Ich war plötzlich für mich selbst verantwortlich und hatte alle Chancen. Mir stand alles offen und ich konnte tun und lassen, was ich wollte. Damals habe ich augenblicklich damit angefangen, mein Leben zu genießen. In meiner Ausbildung habe ich dann eine andere Auszubildende kennengelernt, die mir auf eine ganz merkwürdige Weise dabei geholfen hat, zu entdecken, wer ich wirklich bin und zu erkennen, dass jeder Mensch einzigartig ist. Ich kann nicht erklären, wie sie das gemacht hat, aber dieses Mädchen hatte eine ganz seltsam angenehme Art, einen aus der Reserve zu locken und sich wirklich so zu zeigen, wie man wirklich war. Das, was ich dabei ergründet habe, hat mir wirklich gut gefallen und ich konnte feststellen, dass mein wirkliches Ich, also das, wozu ich stehen konnte, etwas war, das wiederum andere Menschen angezogen hat. In Sachen Selbstbewusstsein hat mir das sicherlich sehr weitergeholfen und ich habe damals viel über mich selbst gelernt.
Zusammenfassend kann man sicherlich sagen, dass ich damals durch einen Milieuwechsel die Möglichkeit hatte, mich selbst kennenzulernen. Durch meinen Auszug aus dem Elternhaus in eine eigene Wohnung, die mehrere hundert Kilometer von meinen Eltern entfernt war und dadurch, dass ich plötzlich für alles, was ich getan und auch das, was ich nicht getan habe, verantwortlich war, habe ich mich sozusagen selbst herausgefordert und diese Herausforderung auch angenommen. Ich habe viele Fehler gemacht, sicherlich. Aber ich habe auch einiges geschafft. Und das hat mich wiederum stolz gemacht und alles in allem haben mich diese Erfahrungen wohl allesamt an Reife gewinnen lassen. Damals bin ich langsam erwachsen geworden und allein das war wirklich ein gutes Gefühl, das mir viel Selbstsicherheit gegeben hat. In Kombination damit, dass ich plötzlich Menschen um mich herum hatte, die mir gezeigt haben, dass sie mich so, wie ich wirklich bin, gut finden können, habe ich langsam eine Stärke entwickelt, die mich vieles hat überstehen lassen, an dem ich garantiert gescheitert wäre, hätte ich diesen Wandel meiner Persönlichkeit nicht zuvor erleben dürfen.
Ich finde, dass dies eine einfache Frage ist und eigentlich sollte jeder Mensch zu sich selber stehen. Jeder Mensch ist eine Persönlichkeit für sich und man sollte immer zu sich selber stehen.
Erstmal muss man überzeugt sein von dem, was man tut und auch sagt. Man muss selber daran glauben und darf nicht an diesen Sachen zweifeln. Natürlich ist es so, dass sich dicke Menschen das nicht unbedingt so trauen, aber wenn diese Menschen sich sagen, dass sie abnehmen wollen, dann haben sie auch etwas, worauf sie stolz sein können und können zu sich selbst stehen. Das ist natürlich bei jedem Mensch so und dazu gehört auch eine Menge Selbstvertrauen.
Ich denke, dass es erst einmal wichtig ist, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Man muss herausfinden, wie man (charakterlich) ist, warum man wie in bestimmten Situationen reagiert, was einen geprägt hat und auch triggert und vor allen Dingen, was man sich wünscht und welche Ziele man aus welchen Gründen erreichen möchte. Es ist wichtig, die tiefsten Bedürfnisse zu kennen, um darauf reagieren zu können. Überspitzt gesagt: will man Arzt werden und Medizin studieren weil man ein Helferlein-Syndrom hat und stark humanistisch geprägt ist oder will man diesen Beruf mehr wegen dem Prestige ergreifen?
Erst, wenn man sich selbst mit allen Facetten kennt und auch versteht, kann man lernen sich zu akzeptieren und darauf basierend Selbstvertrauen aufbauen. Denn jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, niemand ist perfekt. Daher sollte man es auch sein lassen, sich ständig mit anderen Menschen zu vergleichen und andere Menschen als Maßstab für sich selbst anzusehen. Neid bringt auch nichts. Man sollte sich stärker auf sich selbst fokussieren und die eigene Entwicklung vorantreiben ohne dabei asozial zu werden.
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