Mülltrennung nicht ernst nehmen, da dieser sortiert wird?

vom 22.03.2019, 10:13 Uhr

Ein Bekannter von mir ist der Meinung, dass man die Mülltrennung nicht so ernst nehmen muss. Er meint, dass der Müll ja nochmal sortiert würde, wenn er auf der Müllhalde oder in der Verbrennungsanlage ankommen würde. Da müsste er sich dann ja nicht so viel Mühe machen, vorher den Müll schon genau zu trennen und zu sortieren.

Ich sehe das anders und denke, dass man sich keine große Arbeit macht, wenn man auf Mülltrennung achtet und man damit doch Aufwand und Arbeit ersparen kann. Wenn jeder so denken würde, wie mein Bekannter, dann könnte man doch gleich alles an Abfall in ein und die selbe Tonne werfen, oder?

Meint ihr, dass man sich bei der Mülltrennung wenig Mühe geben muss, weil dieser ja sowieso nochmal sortiert wird? Handhabt ihr das ebenso und seht das nicht so streng? Oder findet ihr diese Haltung falsch und nicht nachahmenswert?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wäre mal interessant zu wissen, in welcher Region dein Bekannter lebt. Ich habe festgestellt, dass das sehr stark vom Wohnort abhängig ist. Meine Eltern leben in einer Region, wo der Müll nicht noch einmal sortiert wird. Wenn da falsch sortiert worden ist, müssen die Einwohner saftige Geldstrafen zahlen und dann wird der Müll auch noch stehen gelassen und erst wieder mitgenommen, wenn er korrekt sortiert worden ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Von Geldstrafen habe ich noch nichts gehört. Aber bei einer Nachbarin habe ich schon erlebt, dass ihr Müll stehen gelassen wurde, weil sie offensichtlich falschen Müll entsorgt hatte. Es befanden sich Glasflaschen in ihrem gelben Säcken und das merkt man natürlich direkt. Eine Strafe hat sie deswegen aber nicht bekommen, nur dass sie den Müll eben neu sortieren musste.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meine Eltern hatten auch irgendwann die Mülltrennung komplett boykottiert, weil sie einen Bericht sahen und erfuhren, dass nicht nur der Müll nachsortiert würde, sondern sogar einfach oft verbrannt wird. Das stellt natürlich alles infrage. Erst letzte Woche habe ich irgendwo gelesen, dass das Recycling unseres Plastikmülls gerade einmal im unteren zweistelligen Prozentbereich läge. Das ist deprimierend, wo ich mir doch immer solche Mühe gebe.

Wie muss man sich denn eine fürs nachträgliche vorgesehene Mülltrennung vorstellen? Wir haben Gelbe Säcke, da kommt alles rein, was einen Gelben Punkt hat, dann noch Altpapier, Glas, Stoffe und Problemmüll. Und natürlich der Restmüll. Wirft man dann Kleidung in den gelben Sack oder Papier in den Glascontainer? Werden die grauen Tonnen überhaupt sortiert oder doch nicht sowieso nur die Säcke? :think:

Ganz früher hatten wir sogar noch die Trennung in gelber Sack Plastik und weißer Sack Metall, aber da gab es so viele irrtümliche Fehlwürfe, dass man das ganz schnell wieder eingestellt hat. Heute kann ich mir Fehlwürfe gar nicht mehr vorstellen, weil das ja keine Raketenwissenschaft ist.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Wir trennen bei uns den normalen Hausmüll, den grünen Punkt und Papier natürlich. Was den normalen Hausmüll anbelangt, so habe ich mir mal vor ein paar Jahren so eine Müllverbrennungsanlage angesehen und dass dort nochmal getrennt wurde, davon habe ich nichts mitbekommen. Da wurde der angelieferte Müll von den Autos direkt in die Bunker gekippt, von denen aus der Müll dann der Verbrennung zugeführt wird.

» linksaussen » Beiträge: 386 » Talkpoints: 201,33 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe auch mal einen Bericht gesehen, der beschrieb, dass von den Verpackungen sehr viel nicht recycelt wird, sondern auch in der Verbrennung landet. Unter diesen Gesichtspunkten kann ich es verstehen, dass viele Menschen alles in den allgemeinen Hausmüll geben. Aber ich habe auch schon gehört, dass Tonnen stehen gelassen werden, wenn beim grünen Punkt Sachen zu finden waren, die da nicht hinein gehören.

Gerade das Argument mit der Sortierung kann ich hier nicht verstehen. Sicher mag das sein, dass der Müll noch einmal sortiert wird und dass es vielleicht nicht so schlimm ist, wenn man mal etwas in die falsche Tonne gegeben hat. Aber daraus würde ich sicher keine Regel ableiten wollen. Man kann sich auch alles zu einfach machen und das finde ich sehr unfair den Menschen gegenüber, die das dann sortieren müssen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Vielleicht kannst du deinem Bekannten gegenüber mal erwähnen, dass der Müll nur nochmal sortiert werden muss, weil Personen wie er auf eine ordentliche Mülltrennung pfeifen. Würde jeder seinen Müll wirklich so sortieren wie er sein sollte, könnten sich die Müllverarbeitungsfirmen diesen Schritt und somit auch einige Kosten sparen. Wir beschweren uns immer nur wie teuer die Müllentsorgung ist. Den wahren Grund, der dahintersteckt, den erwähnen wir nicht. In weiterer Folge könnte mit einer guten Mülltrennung auch der Preis für den Endverbraucher günstiger werden.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hier vor Ort ist es so, dass nicht überall ausreichend Platz für eine Biotonne ist. In dem Fall werden die Bewohner von der Stadt angewiesen, ihren Biomüll in den Hausmüll zu geben, während man trennen soll, wenn eine Tonne vorhanden ist. Da fragt man sich schon, warum die einen Bürger trennen sollen, wenn es bei anderen scheinbar egal ist.

Auch habe ich mal einen Bericht über ein Projekt einer mittelgroßen deutschen Stadt gelesen. Diese hatte eine Anlage angeschafft, die den Müll automatisch trennt, was technisch schon seit vielen Jahren möglich ist, und daher das ganze System abgeschafft. Die Kostenersparnis war enorm, da man sich nun auf die Abfuhr lediglich einer Müllsorte beschränken konnte.

Die Stadt wurde von den Betreibern des Dualen Systems verklagt und musste das alte, teure und offensichtlich überflüssige Trennungssystem wieder einführen. Da merkt man, dass dahinter eine Industrie steht, die damit natürlich gutes Geld verdient, die Umwelt ist da eher zweitrangig. Ich trenne meinen Müll natürlich, weil ich keinen Stress haben will, aber meine Skepsis und Kritik an all dem ist erheblich. Irgendwo wird man da schon ganz gut verschaukelt.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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