Was macht ihr, wenn ihr mal wirklich schlecht drauf seid?

Man kann immer mal schlechte Laune haben oder genervt sein von etwas. Manchmal lassen sich die Dinge ganz einfach lösen in dem man darüber spricht, oder die Probleme lösen sich sogar wie von selbst in Luft auf. Manchmal hat man aber auch Tage, an denen man glaubt, alles würde zusammenfallen. Auch ich habe alle diese Momente schon erlebt. Probleme die sich wie von selbst in Luft auflösen, aber auch echte Probleme, bei denen man nicht mehr weiß, wie man da noch rauskommen soll.

So verschieden wie die Probleme sind die man haben kann, so verschieden ist auch die Art und Weise, wie man mit den Problemen umgeht. Es hängt auch sehr stark davon ab, welche Probleme einen grade Quälen. Ob es Probleme sind die man mit der Arbeit in Verbindung bringt, oder Probleme mit Freunden und Bekannten oder sogar Probleme mit Verwandtschaft. Egal um welche Art von Problemen es sich handelt, alle haben sie Ihre Unterschiede.

Auch finanzielle Probleme können einen ganz schön zusetzen. Aber die für mich schlimmsten Probleme die man haben kann, sind Probleme in der Beziehung. Ich kann mit allen Problemen recht gut umgehen, mit den einen besser mit den anderen weniger gut, aber im Endeffekt findet sich da immer eine Lösung und sie nehmen mich nicht so extrem mit. Sobald es aber um das Liebesleben und seine Eigenheiten geht, nimmt mich das immer ganz besonders mit.

Da ich auch vom Typ her eher so bin, dass ich Vieles erstmal mit mir selber ausfechte, bin ich auch bei solchen Problemen sehr in mich gekehrt und denke sehr viel über die Situation und eine mögliche Lösung nach. Meistens versuche ich mir dann eine kleine Auszeit zu nehmen und gehe dann ein wenig spazieren. Das hilft mir meist in Ruhe über alles nach zu denken und ich bekomme dann auch irgendwann meinen Kopf wieder einigermaßen frei.

Es kann aber auch passieren, dass solche Dinge mich dann einige Tage verfolgen und mir keine Ruhe lassen. Aber im Endeffekt ist das Spazieren gehen für mich eine gute Möglichkeit mich wieder in die Spur zu bekommen und eine Lösung für alles zu finden. Wie sieht das bei euch aus? Was macht ihr wenn euch eure Sorgen und Probleme keine Ruhe mehr lassen?

Ich glaube, dass jeder Mensch die Prioritäten anders setzt, wenn es darum geht, dass man schlechte Laune hat. Den einen bringt Stress auf der Arbeit mehr aus der Ruhe, den anderen der Streit mit dem besten Freund und wieder eine andere Person fühlt sich leichter unter Druck gesetzt, wenn er finanzielle Probleme hat, die man gefühlt nicht bewältigen kann. Jeder lässt sich von unterschiedlichen Dingen stressen und aus der Fassung bringen.

Bei mir gibt es da auch verschieden Varianten. Am meisten stressen mich dabei die finanziellen Probleme. Ich habe eine Zeit lang, vor allem während der Ausbildung, ganz schön zu kämpfen gehabt mir meine zwei Ponys zu finanzieren, von denen eins auch noch krank war. Das war nicht immer einfach und ich bin oft an meine Grenzen gekommen beziehungsweise mehr als einmal auch drüber. Jedoch habe ich es irgendwie geschafft und ich bin heute auch stolz drauf, dass ich es geschafft habe und hoffe, dass es sich in naher Zukunft noch etwas weiter entspannt, als es sich das jetzt schon hat.

Dann kommen aber auch die Probleme im Stall und mit den Ponys ganz weit oben. Themen rund um mein Pferd, die nicht zu meiner Zufriedenheit sind, können meine Laune sehr schnell in den Keller treiben. Das liegt einfach daran, dass mir sehr viel an ihnen liegt und sie mein Ruhepol sind, wenn das Leben mal wieder stressig ist. Dann helfen sie mir wieder runter zu kommen. Wenn es da jedoch nicht läuft und ich mich darüber ärgern muss, dass sie zum Beispiel nicht gut versorgt sind, dann zieht es mich natürlich noch mehr runter als das restliche Leben es grade sowieso schon tut.

Das kommt eindeutig auf die Ursache meiner schlechten Laune an. Meistens bin ich dann schlecht gelaunt, wenn meine Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden konnten, warum auch immer. Dann kann ich schon ziemlich ungemütlich und zickig werden, gerade wenn ich zum Beispiel Hunger habe, aber keine Gelegenheit, etwas zu kaufen oder etwas zu essen. Wenn mir kalt ist oder ich dringend ins Bad muss, kann es auch mal sein, dass ich schlechte Laune bekomme. Je mehr Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden (auch das Bedürfnis nach Me-Time), desto launischer werde ich.

Ansonsten habe ich mich stark verbessert. Ich habe früher auch mal schlechte Laune bekomme, wenn irgendetwas nicht so gelaufen ist, wie ich das gerne hätte. Beispielsweise, wenn die Bahn sich verspätet hat und ich dadurch viel Zeit verloren habe, die ich für andere Dinge eingeplant hatte. Mittlerweile bin ich da aber deutlich entspannter und rege mich über solche Sachen nicht auf.

Das kommt ganz darauf an, was mir eben die schlechte Laune beschert hat. Manche Dinge kann man ja durchaus ändern, aber mit manchen Sorgen und Problemen hat man doch länger zu tun. Mir können da verschiedene Sachen helfen. Mich irgendwie abzulenken oder auch Sport zu machen. Ich habe auch schon erlebt, dass Sorgen so groß sein können, dass man sich davon einfach nicht ablenken kann. Ich finde es wichtig, dass man auch mal schlecht drauf sein darf, aber da eben auch wieder heraus kommt. Mir hilft es dann oft, wenn ich etwas mache, was Konzentration erfordert.

Bei gewöhnlichem Alltagsstress, Konflikten oder genereller innerer Anspannung beruhigt mich ein Spaziergang an der frischen Luft oder körperliche Betätigung ziemlich gut. Dabei kann ich Frust in Form von Muskelarbeit kanalisieren und zudem eine frische Brise einatmen, die den Kopf im wahrsten Sinne des Wortes mal durchlüftet und einfach gut tut. Ab und an ist mir aber auch nach dem genauen Gegenteil, und dann mümmele ich mich lieber in einer Decke ein, mache mir Musik oder einen Film an, puzzele oder tue andere möglichst entspannte Dinge.

Bereiten mir ernste Angelegenheiten Sorgen, mit denen ich mich früher oder später zwangsläufig auseinandersetzen muss, dann hilft eine solche Ablenkung aber nur bedingt bis gar nicht, weil ich gedanklich nicht aus dem Sumpf von Sorgen und Ängsten herauskomme. In solchen Fällen ist eine radikale Konfrontation das einzig wirksame Mittel, und ich muss eine pragmatische Lösung für das Problem finden - auch, wenn sie im ersten Moment unangenehme Folgen hat. Dafür spare ich mir einen langfristigen Tanz um den heißen Brei, der die negativen Konsequenzen womöglich noch durch Verzögerung vermehrt, und ich kann am Ende auch guten Gewissens abschalten und behaupten, dass ich mich um alles gekümmert habe.

Wenn ich wirklich schlecht drauf bin, möchte ich zumindest erst einmal für einige Zeit alleine sein. Es reicht schon, wenn es sich dabei um eine Stunde handelt, aber ich brauche dann einfach etwas Zeit für mich. Am liebsten gehe ich dann nach draußen an die frische Luft und gehe joggen. Da kann ich mich auspowern und abreagieren und eben auch beruhigen. Ein Spaziergang hilft mir sonst aber auch immer recht gut.

Am liebsten höre ich dabei dann auch meine liebste Musik über Kopfhörer, da mich das sehr entspannt. Ich kann dann auch gut über alles mögliche nachdenken. Falls ich aus irgendeinem Grund keine Lust haben sollte raus zu gehen oder es nicht geht, bleibe ich drinnen und höre da Musik und ziehe mich einfach in mein Zimmer zurück.

Ich habe festgestellt, dass ich dann auch oft sehr müde und erschöpft bin, wenn ich aufgebracht bin. Oft lege ich mich dann einfach hin und schlafe eine Runde. Nach dem Nickerchen geht es mir oft schon gleich viel besser und mein Gemüt hat sich beruhigt. Ich bin dann eher müde und schläfrig und nicht mehr aufgebracht oder sauer oder traurig.

Bei mir kommt es auch sehr darauf an, warum ich schlecht drauf bin. Sicher kann man bei vielen Sachen mit betreffenden Personen darüber reden und so vielleicht Probleme aus der Welt schaffen. Andere Themen muss man aber wieder mit sich selber abmachen, zumindest habe ich das schon öfter so empfunden. Dann gehe ich gerne spazieren und lenke mich so ab. Oft kommt dabei dann eine Idee, die mich weiterbringt.