Sollten Mütter einen Zahltag vom Staat erhalten?
Letztens habe ich mir eine österreichische Talkshow angesehen, bei dem zur Diskussion stand, ob die Mütter, die in Österreich nicht arbeiten gehen und zu Hause bei ihrem Kind bleiben, einen Lohn vom Staat erhalten sollten. Es waren ganz unterschiedliche Gäste zu Besuch.
Zum einen waren dort Karrierefrauen, die einfach ihre Hausfrau und Nanny zu Hause haben und sich gar nicht vorstellen könnten, nur zu Hause bei den Kindern zu sitzen. Dann waren Mütter, die bis zu sieben Kinder hatten und eigentlich den ganzen Tag voll mit dem Haushalt, Kochen und Waschen eingeteilt waren.
Eine der Hausfrauen, die auch bei ihrem Kind bleiben wollte, aber nebenbei noch Zeitungen austragen gehen musste, um den Unterhalt für ihre Kinder zu bestreiten, kam mit der Idee, dass doch jede Mutter, so lange sie beim Kind zu Hause bleibt, einen Zahltag vom Staat bekommen sollte.
Ich selber sehe die ganze Sache kritisch. Natürlich ist es schön, wenn einer der beiden Elternteile zu Hause bleiben kann und sich ganz um das Wohl des Kindes kümmern. Ich möchte aber auch fest halten, dass ich jetzt nicht achtzehn Jahre auf meinen Beruf verzichten wollen würde, schon alleine, weil ich dann Angst hätte, nie wieder einsteigen zu können.
Das sind alles Dinge, die berücksichtigt werden müssten. Außerdem würde es sicher viele Frauen geben, die so einen Zahltag ausnutzen würden und es würde sicher viele Kinder geben, nur weil die Frauen dann zu faul sind, um zu arbeiten. Natürlich wäre es für manche Frauen, die aus Leib und Seele Mutter und Hausfrau sind, eine Erleichterung, wenn sie für ihren Aufwand noch einen Lohn bekommen würden.
Was meint ihr dazu? Wärt ihr dafür, dass Frauen einen Zahltag vom Staat bekommen können, bis ihre Kinder volljährig sind? Oder zumindest eine Zeit lang, bis die Kinder auf sich selber schauen können? Wie würde das dann aussehen mit dem Finanzierungsschlüssel? Ginge sich das aus? Oder seid ihr dagegen? Wenn ja, warum?
Ich frage mich ja manchmal, wie Realitätsfern solche Menschen eigentlich sind, vielleicht liegt das ja daran, dass sie die ganze Zeit nur zu Hause bei den Kindern hocken und nicht mehr mitbekommen, wie die Welt so funktioniert.
Wer soll das denn alles bezahlen? Und wenn man sich dafür entscheidet Kinder in die Welt zu setzen und nicht mehr arbeiten zu gehen weiß man doch von vorne herein auf was man sich einlässt. Da kann man doch nicht nachher ankommen und jammern und erwarten, dass andere jetzt gefälligst dafür bezahlen, dass man in seinem Leben eine Entscheidung getroffen hat, die nun finanzielle Nachteile bringt.
Und wer soll das dann bezahlen? Ich finde, dass man mit dem Kindergeld schon eine ganz gute Unterstützung bekommt und wenn man sich keine Kinder leisten kann, dann soll man es doch bitte lassen. Es wird ja auch niemand gezwungen mit einem Kind zu Hause zu bleiben und man schafft damit dem Staat ja auch nur Kosten, wenn man sich dann davon bezahlen lassen würde, da kommt ja aber keine Gegenleistung in den nächsten Jahren.
Ich denke, dass eine Mutter, die zu Hause bleiben will vom Vater des Kindes und dem Kindergeld leben muss und dass dafür kein Staat aufkommen muss. Wir haben durchaus andere Probleme und so etwas muss man meiner Meinung nach auch nicht unterstützen. Es sollte ja auch eine emotionale Entscheidung sein und nicht eine des Geldes.
Habt ihr Kinder? Ich finde diese Idee sehr gut. Zwar nicht auf die Länge, aber zum Beispiel bis die Kinder fünf oder sechs Jahre alt sind. Ich weiß jetzt nicht wie viel Kindergeld ihr in Deutschland bekommt. Ich bekomme 436 Euro. Oder ich bekam, weil es jetzt schon ausgelaufen ist. Da mein Mann gesundheitlich eingeschränkt ist bekommt er auch nicht so viel und von dem her ist es nicht so übertrieben viel.
Ich muss noch bei meinem Kind zu Hause bleiben obwohl mir jetzt kein Kinderbetreuungsgeld mehr zusteht weil meine Tochter 2,5 Jahre alt ist. Allerdings gibt es keinen Betreuungsplatz im Kindergarten und von dem her bleibt mir nichts anderes übrig. Von dem her würde ich es auch begrüßen dass man vom Staat eine Zahlung bekommt.
Man muss sich immer alles anschauen wenn man sich eine Meinung bildet. Und man kann auch immer in Schwierigkeiten kommen, weil jemand geschrieben hat wenn man sich keine Kinder leisten kann. Was ist wenn zwei Kinder da sind und es hat ein Elternteil einen Unfall? Was dann? Und wer soll das bezahlen? Es wird so viel Geld für alles Mögliche ausgegeben, da wird wohl noch Geld für unsere Kinder da sein! Es verlangt ja niemand Unsummen und viele werden es eh nicht nutzen, aber für einige wäre es die Rettung!
Sicher gibt es Eltern die sofort wieder arbeiten wollen und dies auch können weil sie einfach einen Betreuungsplatz für die Kinder haben oder Verwandte die das übernehmen, aber es gibt auch genügend andere Mütter die das nicht haben. Bis 18 Jahre finde ich es selber sehr übertrieben aber ich könnte es mir durchaus vorstellen dass man eine Zahlung bis zur Schulpflicht oder wie es bei uns gibt eine Kindergartenpflicht bekommt. Dann hat das Kind eine Betreuung fix und somit würde es keine Probleme mehr geben.
@torka: Aktuell gibt es für das erste und zweite Kind in Deutschland pro Monat 188 Euro Kindergeld. Nach der Geburt gibt es ja Elterngeld, was zusätzlich gezahlt wird. Wie da die Höhen sind, kann ich dir nicht sagen, weil das auch vom jeweiligen Einkommen davor abhängig ist.
Als ich meine Töchter bekommen habe, gab es noch Erziehungsgeld. Das war bei zwei Kindern nicht gerade wenig und wurde die ersten zwei Jahre vom Staat bezahlt. Und ich denke diese Zahlungen sind völlig ausreichend, da es ja in Deutschland mittlerweile einen gesetzlichen Anspruch auf Kinderbetreuung gibt.
Gibt es nicht genug Plätze in den Kindergärten, kann man sich über die Jugendämter auch Tagesmütter vermitteln lassen. Und da es heute schon genug Frauen gibt, die ihre Kinder so planen, dass sie immer Elterngeld bekommen, würde das wohl noch zunehmen, wenn da noch mehr Gelder fließen würden. Allerdings auch in der Bevölkerungsschicht, wo man vorher mit großer Wahrscheinlichkeit schon weiß, dass deren Kinder dann genau leben werden.
Ich sehe das eher kritisch. Wenn jede Hausfrau und Mutter, die zu Hause bei ihrem Kind bleibt (und nur, wenn sie wegen dem Kind zu Hause bleibt), Geld dafür bekäme, inwiefern würden dann Betreuungsangebote genutzt werden? Denn wenn das Kind zum Beispiel ganztags zur Schule geht oder in die Kita kommt, dann würde die "Bezahlung" für die Mutter doch wegfallen oder nicht? Weil dann muss das Kind ja weniger bespaßt werden.
In dem Szenario sehe ich aber das Risiko, dass gerade die (schlecht integrierten) Migranten die Kinder zu Hause lassen und die Kinder dann wegen mangelnder Sprachkenntnisse abgehängt werden vom Bildungssystem. Da würde die Bezahlung doch nur den Anreiz liefern, die Kinder noch weniger in Betreuungseinrichtungen zu stecken.
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