Als Eltern nach Volljährigkeit dennoch Verbote setzen?
Als ich achtzehn wurde, hat sich für mich ehrlich gesagt nicht besonders viel geändert. Meine Eltern hatten mir dennoch haufenweise Verbote gesetzt und es gab dennoch Unmengen an Sachen, die mir nicht erlaubt waren. Von daher hat meine Volljährigkeit für mich auch keinen besonders großen Unterschied gemacht und ich habe auch nicht so viel gedurft, was ich ein Jahr davor nicht gedurft hätte.
Meine Eltern meinten zu mir, dass sie immer noch einiges über mich zu bestimmen hätten, solange ich bei ihnen wohnen würde. So war es dann auch, dass sie mir mit achtzehn dennoch meinen ersten Freund verbieten wollten, weil ich ihrer Meinung nach, viel zu jung dafür war und mit dem Partner in einem Bett schlafen sollte man auch erst dann, wenn man verheiratet wäre.
Trotz Volljährigkeit durfte ich dann dennoch nie Alkohol trinken oder rauchen und auch keine Freunde zu mir nach Hause einladen. Auch Partys wurden mir verboten, wobei ich dann dennoch raus gegangen bin, wobei es dann immer einen riesigen Streit gab, zumal meine Eltern der Meinung waren, ich müsse um Mitternacht unbedingt schon zu Hause sein.
Haben euch eure Eltern auch jede Menge Verbote und Regeln gesetzt, obwohl ihr volljährig wart? Habt ihr euch dann auch daran gehalten?
Ich erinnere mich da nur an ein Rauchverbot für mich in der Wohnung. Obwohl mein Vater auch geraucht hat, durfte ich eben nicht zu Hause rauchen. Aber da haben eben die Eltern auch das Hausrecht und dürfen dir auch in gewisser Weise Besuch verbieten. Ein Freund oder auch Alkohol hingegen dürfen sie nicht generell verbieten. Aber sie dürfen es eben innerhalb der eigenen vier Wände ablehnen.
Anders wäre es, wenn du bei deinen Eltern eine Einliegerwohnung hättest und dafür eben auch Geld bezahlst. Dann bist du ja wie ein Mieter zu behandeln und da haben dann auch die Eltern weniger Rechte Verbote auszusprechen.
Meiner Meinung nach gehen deine Eltern da viel zu weit. Klar dürfen sie dir verbieten, dass dein Freund bei dir schläft. Es ist ihr Haus oder ihre Wohnung. Ebenso das Rauchen in der Wohnung und alles andere. Auch können sie behaupten, dass es sie stört, wenn du nachts um vier nach Hause kommst und sie weckst.
Aber was du außerhalb ihrer vier Wände machst, ist doch deine Sache. Von daher können sie nichts sagen, wenn du nachts gar nicht nach Hause kommst und wenn du bei deinem Freund übernachtest. Sie können natürlich mit dir darüber reden, dass sie ihn nicht gut genug für dich finden und dass es nachts draußen gefährlich ist und so weiter. Aber wenn man volljährig ist, ist das eben die eigene Entscheidung, ob man diese Sachen dann trotzdem machen will.
Es bleibt den Eltern natürlich auch vorbehalten, dass sie dann nicht mehr mit ihrem Kind unter einem Dach wohnen wollen. Je nach Lage müssen die Eltern dem Kind dann allerdings Unterhalt zahlen, wenn es noch in der Ausbildung ist.
Für mich klingt das Ganze aber eher so, als ob deine Eltern sich noch sehr lange in deine Angelegenheiten mischen werden. Auch wenn du mit 28 einen Freund hast, der ihnen nicht passt, würden sie ihn dir gerne verbieten. Mit dem Argument, dass du noch bei ihnen wohnst, haben sie halt noch so ein bisschen was in der Hand, aber das scheint nur so, weil sie dazu absolut kein Recht haben.
Meine Mutter hat mich zwar rund um die Uhr kritisiert, wenn ich geraucht habe. Aber sie wusste, dass sie es mir nicht verbieten kann. Auch schon mit 16 nicht. Ich hab nicht im Haus geraucht und im Garten habe ich die Kippen nicht in ihre Blumen geworfen. Aber vor allem konnte ich doch eh ungehindert rauchen, wenn sie nicht in der Nähe war. Also ist Verbieten doch total unsinnig. Damit macht man sich ja direkt lächerlich.
Und als ich 18 war, durfte ich sowieso alles. Sie hat manchmal angerufen, wenn ich nachts nicht nach Hause gekommen bin. Und sie wollte, dass ich im Haushalt helfe, weil ich ja immerhin dort gewohnt habe. Aber mehr hatte sie nicht zu sagen, das war ihr klar. Aber wenn man das ganze Thema durch die ganze Pubertät hinweg nicht so verbissen sieht, erzieht man sein Kind doch auch dazu, dass es vorsichtig ist und vernünftige Entscheidungen treffen kann.
Wenn man das Kind total an der kurzen Leine hält, flippt es aus, wenn es 18 ist oder dann eben ausgezogen. Dann muss alles nachgeholt werden. Party, Alkohol, Drogen, Sex. Daher finde ich das absolut nicht sinnvoll, ein Kind so einzuschränken. Es mag gut gemeint sein, aber das geht oft nach hinten los. Vor allem auch in die Richtung, dass man seine Eltern dann nicht sonderlich leiden kann.
Meine Eltern haben mir nicht mehr aber auch nicht weniger Verbote gesetzt als ich Volljährig wurde. Es gab halt bestimmte Dinge an die ich mich halten musste. Frei nach dem Motto: Solange du deine Füße unter unseren Tisch hältst, tust du das was wir dir sagen, sonst kannst du dir eine andere Bleibe suchen.
Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an als es wirklich war. Vor allem in Nachhinein, wenn man älter ist versteht man die eigenen Eltern auch besser und weiß, dass die Verbote nur zum eigenen Wohl waren. Grundsätzlichen haben meine Eltern jedoch von mir nichts unmögliches verlangt. Ich muss nur im Haushalt mithelfen beim Putzen und Kochen oder auch mal die Wäsche machen. In dem Alter hat es mich zwar öfter genervt, wenn ich früh aufstehen musste um z.B. für die ganze Familie zu kochen, aber das bereitet einen doch auf das spätere Leben vor. Sobald man eine eigene Familie hat muss man sich doch auch um den Haushalt kümmern, ob man will oder nicht. Von dem her war das damals schon okay.
Andere Verbote, die eigentlich selbstverständlich waren keine Drogen und nicht zu viel Alkohol zu trinken. Mich daran zu halten ist mir nicht schwer gefallen, weil ich von Drogen jeglicher Art nichts halte und auch keine Lust verspürt habe mal so etwas auszuprobieren.
Heutzutage kriegen Jugendliche wahrscheinlich mehr Verbote von ihren Eltern verhängt. Ich denke jedoch das dieses Verhalten daran liegt, dass es den Eltern schwer fällt los zu lassen und zu akzeptieren dass ihr kleiner Liebling nicht mehr der süße Junge/das süße Mädchen von damals ist und nun einfach seinen eigenen Weg einschlagen muss.
Meine Eltern waren in manchen Sachen zwar streng, aber auch verständnisvoll. Ich war auch ein kleiner Spätzünder und habe erst mit 16 Jahren angefangen mich mit Freunden Abends zu treffen oder in die Disko zu gehen. Natürlich gab es hier und da auch ein paar Ausrutscher, die meine Eltern aber glücklicher Weise niemals rausbekommen haben. Ich habe allerdings auch immer drauf geachtet, dass ich pünktlich zu Hause bin und sie mir dadurch vertrauen können.
Freunde konnte ich immer mit nach Hause bringen, in der Hinsicht waren meine Eltern ziemlich locker, allerdings wollten sie jeden vorher erst kennenlernen. Das mit dem übernachten gab es auch erst ziemlich spät, ich glaube da war ich schon 18 Jahre alt. Ich habe es aber auch nicht wirklich „vermisst“ dass niemand bei mir schlafen durfte, da ich meist woanders übernachtet habe. Zwar nicht jede Woche, aber ich hatte damals auch noch kein „Verlangen“ nach einem richtigen Freund sondern war lieber mit meinen Freunden feiern.
Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass mein 18. Geburtstag eine einschneidende Veränderung im Verhältnis zu meinen Eltern dargestellt hätte. Weder hatte ich davor irgendwelche Verbote, die ich als zu streng oder ungerechtfertigt empfunden hätte, noch hat man mich danach quasi von der Leine gelassen und als gleichberechtigten Erwachsenen behandelt. Was ja auch Blödsinn gewesen wäre.
Ich war allerdings auch nie auf gefährliche Art rebellisch als Teenager, sprich, man musste sich zumindest wegen Drogen, ungeschütztem Geschlechtsverkehr und Kleinkriminalität keine Sorgen um mich machen. Außerdem hatte ich die schlimmste Pubertätsphase mit 18 schon hinter mir und würde rückblickend betrachtend behaupten, dass ich in dem Alter schon ein halbwegs eigenständiger Mensch war. Deswegen hatten meine Eltern wohl auch nicht (mehr) das Bedürfnis, mir mit Erziehungsmaßnahmen im Nacken zu sitzen. Auch die Eltern meiner Freunde waren hier an sich ganz vernünftig. Sex mit festem Freund im Kinderzimmer - klar, kein Problem! Saufgelage und One-Night-Stands bei Mami und Papi unterm Schlafzimmerfenster - eher nicht!
Aus meiner heutigen Warte heraus kann ich jedoch auch gut verstehen, dass man als volljähriges Kind, welches noch bei den Eltern wohnt und daher zumindest teilweise noch von ihrer finanziellen und zwischenmenschlichen Unterstützung abhängig ist, gewisse Spielregeln einhalten muss. Ich hätte als Elternteil auch absolut keine Lust, das Blag einerseits noch durchzufüttern, aber andererseits gefälligst hinnehmen zu müssen, dass der werte Nachwuchs in der Früh um halb fünf völlig durch den Wind heimtaumelt und erst mal in den Vorgarten kotzt. Wenn man mietfrei bei anderen Leuten wohnen darf, muss man sich an ihre Spielregeln halten. Sonst muss man eben mit 18 ausziehen, aber eben auch schauen, wo die Kohle dann herkommt für das wilde Partyleben.
Dass man sich noch an Regeln und Verbote hält, wenn man Volljährig ist aber noch bei den Eltern wohnt, sehe ich als normal an. Wenn ich bei anderen Leuten im Haus bin, halte ich mich da ja auch an deren Regeln, egal wie alt ich bin. Klar, ist die Familie noch einmal eine andere Sache als Freunde, aber ich finde es nicht ungewöhnlich, wenn man da trotz Volljährigkeit noch Verbote vorgesetzt bekommt. Das Haus oder die Wohnung gehört nun mal den Eltern und wenn sie nicht wollen, dass dort geraucht wird oder man Partys schmeißt, muss man sich eben daran halten. Der typische Spruch "Solange du unter meinem Dach wohnst..." ist da meiner Ansicht nach nicht Fehl am Platze, solange es vernünftige Vorschriften sind.
Ich finde Eltern können ruhig ihre Meinung sagen und auch durchaus einige Regeln in ihrem Haushalt haben, aber abgesehen davon denke ich, dass man mit 18 Jahren schon in der Lage sein sollte eigene Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen und dann auch mit den Konsequenzen aus seinem Verhalten leben muss. Meine Eltern haben relativ schnell gemerkt, dass ich mir mit 18 Jahren keine Vorschriften mehr machen lassen wollte. Letztendlich bin ich auch mit 18 ausgezogen und habe mein eigenes Leben angefangen zu leben.
Bei uns lief das ganz entspannt. Meine Eltern waren schon immer ziemlich streng in der Erziehung, aber sobald ich 18 geworden war, wurden manche Sachen demokratisch entschieden und andere Sachen durfte ich komplett alleine entscheiden. Wenn es zum Beispiel darum ging, dass ich mir das Auto meiner Eltern ausleihe, um mich mit Freunden zu treffen - da wurde dann gefragt, welche Uhrzeit ich denn angemessen empfinden würde, dann zu Hause zu sein. Das war dann auch in Ordnung. Da es ja um ihr Auto ging und nicht mein Auto war, hatte ich auch kein Problem damit, dass das gemeinsam entschieden worden ist.
Ansonsten konnte ich machen was ich wollte. Ich hätte theoretisch sogar Eiscreme zum Frühstück essen dürfen, was mir zuvor immer verboten worden war. Ich hatte allerdings kein Interesse an Eis zum Frühstück, sonst hätte ich das tatsächlich durchgezogen.
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