Gleich mehrere sehr kostenintensive Hobbys ausüben?
Eine ehemalige Klassenkameradin von mir hatte nicht nur ein sehr kostenintensives Hobby, sondern gleich mehrere. Sie hatte ein eigenes Pferd und demnach zufolge natürlich das Reiten als Hobby. Dazu spielte sie aber auch noch regelmäßig Tennis und nahm auch regelmäßig Klavierstunden. Bezahlt wurde das Ganze von ihren Eltern, wie sie meinte.
Die meisten, die ich kenne, üben nur ein kostenintensives Hobby aus, da es sonst zu teuer werden würde. Es gibt immerhin auch viele Sachen, die nicht so viel oder nur wenig kosten und die man auch machen kann, so dass das bei vielen eher ausgewogen ist. Habt ihr gleich mehrere kostenintensive Hobbys und würdet ihr euer gesamtes Geld, was ihr zur freien Verfügung hättet, für eure Hobbys ausgeben wollen?
Wenn man das Geld hat und es Spaß macht, warum nicht? Natürlich gibt es auch kostengünstige Hobbys, die sehr viel Spaß machen, aber wenn Geld keine Rolle spielt, spielt es eben keine Rolle, ob man nun ein oder mehrere Hobbys hat. Das muss jeder für sich entscheiden. Kostenintensiv ist auch immer eine Frage des Betrachtungswinkels. Ein Millionär hat da sicherlich eine andere Definition als ein Student oder Hartz-IV-Empfänger.
Ich selbst habe keine Hobbys, die ich in meinem finanziellen Rahmen als kostenintensiv betrachten würde. Bei einigen waren relativ teure einmalige Anschaffungen nötig, verursachen aber dafür nur wenig laufende Kosten. Und ein Hobby kann ich nur im Urlaub ausüben, wobei ich die Reise dann nicht unbedingt als Kosten für das Hobby ansehen würde, das fällt ja schließlich unter Urlaub.
Ich denke auch, dass es einfach darauf ankommt, wie viel Geld man zur Verfügung hat und wie viele teurere Hobbys man sich damit leisten kann. Wenn man das Geld für mehrere kostenintensive Hobbys hat, dann finde ich es nicht verkehrt, wenn man die Hobbys auch betreibt, wenn es einem Spaß macht. Ich könnte es mir aber nicht vorstellen, mehrere kostenintensive Hobbys zu betreiben, weil ich dafür nicht das Geld und auch nicht die Zeit hätte, sie alle zu genießen.
Die Frage ist doch immer, wie wichtig einem persönlich so ein Hobby ist. Ich habe früh mit dem Reiten begonnen. Es gab zwar viele Reitstunden, aber ein eigenes Pferd war nicht drin. Als die Reitschule mir nichts mehr beibringen konnte, weil die entsprechenden Pferde fehlten, musste ich kreativ werden.
Ich bin dann für einen Händler für teure Sportpferde geritten. Dort habe ich jeden Tag nach der Schule kostenlos geschuftet, damit ich von ihm Unterricht und Zugang zu gut ausgebildeten Pferden bekam. Seine Preise starteten damals bei 50.000 DM, zu solchen Tieren hätte ich sonst niemals Zugang gehabt.
Mit 16 wollte ich dann ein eigenes Pferd. Meine Eltern haben das Durchhaltevermögen belohnt und mir mein Wunschpferd geschenkt. Das war allerdings günstig. Nur für den Unterhalt musste ich selbst sorgen. Also habe ich Pferde in Beritt genommen und für einen Züchter Dreijährige angeritten. Dazu habe ich Hunde für Prüfungen vorbereitet und vorgestellt.
Das war verdammt viel Arbeit. Während des gesamten ersten Studiums haben meine mittlerweile zwei Pferde und ein Hund bedeutend mehr Kosten verursacht als mein Unterhalt. Das war es mir einfach wert. Natürlich war das eigentlich unnötig, aber es hat mich glücklich gemacht und das tut es heute noch.
Natürlich ist es finanzieller Irrsinn, dass ich heute zwei Pferde und fünf große Hunde habe und ständig zum Training ins Ausland fahre. Aber da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht den Job machen kann, den ich machen wollte, ist das mein Ausgleich. Dafür würde ich mich auch jederzeit wieder deutlich einschränken, so lange es für die Kinder normal bleibt. Denn der eigene Nachwuchs geht natürlich vor.
Auch ich finde, dass es jedem selbst überlassen sein sollte, wie viel Geld er bereit ist, in seine Hobbies zu investieren, und wie vielen teureren Freizeitbeschäftigungen er gleichzeitig nachgeht. Wenn es Freude macht und einen nicht in den finanziellen Ruin treibt, dann darf man sich auch ab und zu etwas gönnen. Ich habe auch zwei relativ teure Hobbies: zum einen das Zeichnen und Basteln und zum anderen das Reisen. Allerdings haben beide den Vorteil, dass sie nicht dauerhaft kosten verursachen.
Als ich mit dem Zeichnen begonnen habe, war das Hobby natürlich nicht teuer. Viel mehr als einen Bleistift und ein Stück Papier brauchte ich nicht. Je länger ich jedoch dabei blieb, desto mehr und bessere Materialien habe ich mir gekauft oder zu besonderen Anlässen gewünscht, bis ich schließlich bei den sehr hochwertigen und fast schon professionellen Produkten ankam. Meine jetzige Ausstattung hat mich natürlich einiges gekostet, aber ich habe sie auch über Jahre hinweg zusammengesammelt. Nun, da ich einen ordentlichen Grundstock an Materialien besitze, brauche ich auch nur dann wieder Geld auszugeben, wenn ich verbrauchte Produkte ersetzen muss oder hübsche neue Kleinigkeiten finde.
Und was das Reisen angeht, so versteht es sich natürlich von selbst, dass man nicht jedes Wochenende in einen anderen Flieger steigt. Urlaub und Zeit für eine längere und weitere Reise hat man nur selten im Jahr, und dafür spart man dann auch richtig lange.
Ich finde, dass man sich so viele (teure) Hobbys leisten und ihnen nachgehen sollte, wie man eben möchte. Unter der Voraussetzung natürlich, dass man sich nicht verschuldet und damit in den finanziellen Ruin treibt oder dass man andere Mitmenschen dadurch finanziell belastet (durch Darlehen oder ähnliches). Solange man seine Hobbys irgendwie selbst finanziert bekommt ohne am Hungertuch zu nagen oder auf der Straße zu landen, geht es im Endeffekt niemanden etwas an, welche kostenintensiven Hobbys man hat, was die überhaupt kosten und wie viele Hobbys das sind.
Man hat doch nur das eine Leben und wenn man es sich leisten kann, dann kann man das Geld auch auf diese Art und Weise ausgeben, immerhin muss man für viel Geld auch viel arbeiten und dann sollte man sich in der Freizeit auch mal etwas gönnen und nicht nur noch weiter verzichten und sich quälen. Selber habe ich keine kostenintensiven Hobbys, aber wenn man da mehrere Dinge mag und es finanziell möglich ist, sehe ich da keine Probleme.
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