Junge Männer, die die Frauenquote ablehen?
In letzter Zeit fällt mir vermehrt in meinem Bekanntenkreis auf, dass es immer wieder junge Männer gibt, die die Frauenquote vehement ablehnen. Ältere Männer, so ab etwa 40 sind hingegen entweder nicht offen dagegen oder sogar dafür. Bei noch älteren Männern im Seniorenalter gibt es wieder eine größere Menge, die aus Tradition einfach ablehnen, dass Frauen solche Vorteile bekommen.
Unter den jüngeren höre ich momentan immer wieder solche Kommentare, dass durch die Frauenquote angeblich schlechter qualifizierte Frauen gegenüber besser qualifizierten Männern bevorzugt würden und so Männer im allgemeinen angeblich schlechtere Karriere-Chancen hätten. Dadurch würde angeblich der Arbeitsmarkt und die Politik verzerrt und ungerecht. Beweise können die Vertreter dieser These mir aber nicht liefern.
Ich bin hingegen, zugegeben als Frau, der Meinung, dass man Frauen nicht aufgrund des Geschlechts beruflich benachteiligen darf. Mir wäre es aber auch unangenehm, wenn ich wüsste, dass ich mehr wegen einer Quote als wegen meiner Qualifikation eingestellt worden wäre. Ich vermute auch, dass die mittlerweile schlechteren Karrierechancen der jungen Männer mehr mit globalen Entwicklungen wir Finanzkrise und so weiter zu tun hat und dass sich auch ursächlich wenig bessern würde, wenn man jetzt rein hypothetisch plötzlich Frauen wieder gezielt benachteiligen würde. Ich halte die Schuldsuche in der Frauenquote eher für unreflektierte und vorschnelle Urteile. Jedenfalls in den meisten Fällen.
Ist euch das auch aufgefallen, dass die jüngere Generation der Männer immer häufiger offen so spricht? Oder ist das nur in unserer Region so, wo gute Jobs knapper sind, als in wirtschaftlich leistungsfähigeren Bundesländern? Oder ist das eine allgemeine Tendenz, die durch die Medien verstärkt wird?
Mein Eindruck ist eher, dass es sich um ein Generationenphänomen handelt. Die Männer ab vierzig sind also ungefähr um das Jahr 1974 oder früher geboren. Es war zwar nicht mehr die Hippie- und 68-er-Zeit, aber es war die Zeit, in der die 68er mit dem Studium fertig wurden und anfingen, als Lehrer, Kindergärtner, Filmemacher usw. zu arbeiten. Die jetzt Vierzigjährigen haben die Prinzipien der damaligen Zeit praktisch mit der Muttermilch aufgesogen.
Mittlerweile sind wir meiner Meinung nach wieder, möglicherweise durch die wirtschaftliche Lage und der Terrorangst, in einer eher reaktionären Phase, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Aber wenn ich mich mit so Zwanzigjährigen unterhalte, dann denke ich mir manchmal, dass mich irgendein Außerirdischer ins Jahr 1952 zurückgeschossen hat. Das, denke ich, kann ein Grund sein.
Mir erschließt sich nicht, was das mit dem Alter oder Geschlecht zu tun haben soll. Ich kenne auch fast 60jährige Männer, die die Frauenquote ablehnen. Ich selbst bin weiblich und gehöre der jungen Generation an und ich lehne die Frauenquote auch konsequent ab, auch wenn ich theoretisch in Zukunft davon profitieren könnte. Das liegt an meiner derzeitigen Chefin.
Die Frau hat den Job nur durch die Frauenquote gekriegt und ist dabei absolut inkompetent, unmenschlich und hat keinerlei Führungskompetenz. So etwas wäre mir ohne Frauenquote definitiv erspart geblieben. Mir ist klar, dass das nicht vom Geschlecht abhängig ist und dass ein Mann theoretisch genauso hätte sein können. Ich habe aber die damaligen Bewerber für diesen Posten gesehen und mir einen Eindruck verschaffen können und schließe das wegen meiner Menschenkenntnis aus.
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