Abneigung gegen Kosenamen und Namensabkürzungen
Ich mag nicht gerne Abkürzungen von Namen und wenn ich den richtigen Namen eines Menschen kenne fällt es mir auch schwer eine Abkürzung oder einen Kosenamen zu verwenden. Vielleicht kommt es bei mir davon, dass mein Vorname sehr lang ist und ich schon mehrere Abkürzungen und Verniedlichungen meines Namens gehört habe, auf die ich dann auch hören musste, weil meine Eltern diese auch genutzt haben. Ich frage mich dann immer, warum Eltern ihren Kindern lange Namen geben, die sie dann abkürzen und verniedlichen.
Diese Abneigung gegen Abkürzungen merkt auch mein Umfeld. Da gibt es eine Christine, die Chrissy genannt werden will und ich kann es einfach nicht. Da gibt es einen Roland, der Rolly genannt werden will und auch da fällt es mir super schwer ihn auch so zu nennen. Ich habe auch für meinen Mann keinen Kosenamen. Warum sollte ich ihn mit einem Kosenamen ansprechen, wo er doch einen Namen hat.
Verniedlicht oder verkürzt ihr oft die Namen eurer Mitmenschen? Denkt ihr, dass es schöner ist, wenn man eine Manuela nur Manu oder Ela nennt? Habt ihr Kosenamen eurer Freunde und Familienmitglieder? Habt ihr euren Kindern lange Namen gegeben, die ihr nicht nutzt und eher Abkürzungen nehmt?
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit der Konditionierung zu tun hat. In meiner Familie wurde auch immer die Koseform benutzt - es sei denn man hat Mist gebaut, dann kam der offizielle Name aus den Papieren zum Einsatz.
In meiner Schwiegerfamilie werde ich immer normal angesprochen und besitze keinen Kosenamen. Das war sehr ungewohnt für mich und ich brauchte eine Weile bis ich verinnerlicht hatte, dass ich keinen Mist gebaut habe, sondern das eine normale Anrede ist. Im privaten Umfeld wurde sonst immer der Kosename verwendet, Schule und Arbeit ist noch mal was anderes.
Ich finde Kosenamen sehr schön, weil sie liebevolle Nähe ausdrücken. In unserer Familie waren Kosenamen nicht üblich, wie auch insgesamt eine eher kühle Atmosphäre herrschte, weswegen ich meinen Eltern aber keinen Vorwurf mache. Sie würden ja auch entsprechend sozialisiert. Ich mag meinen Vornamen nicht besonders gerne, man kann ihn auch schlecht abkürzen oder verniedlichen, daher haben mich auch meine Freunde und Verwandte nie mit einem Kosenamen angesprochen.
Da ich gerne einen Kosenamen gehabt hätte, habe ich meinen Kindern jeweils einen gegeben. Aber nur, als sie noch kleiner waren. Ich weiß gar nicht, ob sie den mochten. Beschwert haben sie sich jedenfalls noch nicht darüber. Auch in der Schule hatten meine Kinder wechselnde Kosenamen.
Kosenamen haben verschiedene Zwecke. Babys und Partnern gegenüber wird durch niedliche Tiervergleiche instinktiv Liebe und Zärtlichkeit in seiner urtümlichsten Form ausgedruckt. Die etwas anderen Kosenamen in der Schule werden wohl der Gruppenbindung dienen, die in diesem Alter verstärkt aufgebaut wird und für die psychische Reifung von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist. Gruppen und Vereine geben ihren Mitgliedern im Erwachsenenleben auch oft eigene Namen, das sind zwar nicht unbedingt Kosenamen, aber doch Namen, die das Mitglied im Gegensatz zu seinem richtigen Namen prägnant beschreiben.
Ich hatte als Kind einen Kosenamen, mich hat aber so nur eine bestimmte Person angesprochen. Mittlerweile habe ich einen Spitznamen, den sowohl meine Mutter benutzt, aber auch mein Partner und so sind auch meine Schwiegereltern teils dazu übergangen ihn zu verwenden. Mich stört das nicht. Ich habe eigentlich einen kurzen Vornamen, aber dennoch macht es mir nichts aus. Ich akzeptiere es auch, wenn jemand einen Kürzel seines Namens vorzieht und lieber so angesprochen werden möchte. Natürlich kommt es auch darauf an, um welchen Kosenamen oder Kürzel es sich handelt. Wenn das doch eher peinlich wäre, würde ich das auch eher nicht wollen.
Mit ist es vollkommen egal, wenn jemand als Alex, Steffi, Hajo, Max, Tina, Lisbeth oder Olli angesprochen werden möchte. Das mache ich dann und es geht mir auch leicht über die Lippen. Mein bester Freund hat seinen abgekürzten Vornamen selbst im beruflichen Umfeld zu einem international bekannten Merkmal gemacht. Selbst irgendwelche Urkunden und Preise werden mit seinem abgekürzten Vornamen und dem Nachnamen versehen. Er fühlt sich eben als "Max Mustermann" wohler als als "Maximilian Mustermann". Das muss jeder selber wissen, mich stört es nicht.
Allerdings verbitte ich mir seit Kindertagen jede Abkürzung meines Vornamens, obwohl der mehrere gängige Abkürzungen hat. Nur fühlt sich für mich eben keine davon gut oder richtig an. Deshalb bleibt es bitte bei der Form, die in der Geburtsurkunde steht. Meinem Mann geht es mit seinem Vornamen ebenso. Ein Expartner hatte dagegen die Kurzform eines Vornamens als echten Rufnamen, den hättest du also immer mit der dir unangenehmen Kurzform ansprechen müssen, weil das der Name war.
Kosenamen sind wieder etwas anderes. Die hat bei uns jedes Familienmitglied. Die sind sehr persönlich und aus dem Zusammenleben heraus erwachsen. Allerdings würden wir die niemals vor Fremden nutzen. Ich spreche meine Mann vor Kollegen oder meine Kinder vor Freunden garantiert nicht mit dem Kosenamen an.
Eine Besonderheit haben wir noch. Mein Mann und ich nutzen Schatz und Liebling in Gesellschaft als Code. Je nach Ansprache weiß der andere so sofort, dass man von einem unerträglichen Gesprächspartner befreit werden möchte, etwas Hilfe benötigt oder ein Gespräch unter vier Augen ganz dringend nötig ist. Im Alltag nutzen wir diese weit verbreiteten Kosenamen dagegen nicht.
Ich muss sagen, dass ich in meiner Kindheit eigentlich keinen Kosenamen hatte. Weder meine Eltern, noch meine Kindergarten- und Schulfreunde haben meinen Namen abgekürzt und das ist auch heute noch nicht der Fall. Ich habe zwar Spitznamen im Freundeskreis und bei der Arbeit, aber das sind eben keine Abkürzungen meines Namens.
Ich finde das bei meinem Namen auch genau richtig, weil die Abkürzungen zwar möglich wären, aber dabei würde ich mich nicht wohl fühlen und darum finde ich es gut, dass ich mit dem vollen Namen angeredet werde. Aber wenn sich bei mir jemand anders mit seinem Spitznamen vorstellt, der vielleicht eine Abkürzung des Namens ist, dann habe ich kein Problem damit, eine Stephanie auch Steffi zu nennen.
Ich selbst hatte in meiner Kindheit einen ganzen Haufen Spitznamen, wenn auch keiner davon wirklich kürzer war als der richtige. Von Freunden waren die meisten irgendwelche Abwandlungen meines normalen Namens, die meisten von gleicher Länge, ein oder zwei waren sogar länger. Aus der Familie hatte ich dann noch drei weitere Kosenamen, einer von meinem Vater, einer von meiner Mutter, und einer von meinen Großeltern. Ich weiß, dass ich mal versucht habe, sie zu zählen, allerdings kann ich micht nicht erinnern, wie viele es insgesamt waren. Ich glaube aber, dass es zu Hochzeiten mehr als zehn waren, wobei die meisten nicht regelmäßig benutzt wurden.
Von all denen ist inzwischen sage und schreibe einer übrig, den meine Eltern beide benutzen. Für den Rest bin ich nur mit meinem normalen Vornamen bekannt, wobei eine Freundin mich bisher immer mit einem Online-Handle angesprochen hat, weil wir uns einfach unter dem Namen ursprünglich kennengelernt haben.
In meinem Freundeskreis haben einige einen Sptznamen, aber nicht alle. Und auch die reichen von normalen Verkürzungen - beispielsweise Antonia zu Toni - bis hin zu komplett abwegigen Sachen, wie von Manuela zu James. Und eine nenne ich zwar, wenn ich sie in echt treffe, manchmal mit einem verkürzten Namen und manchmal mit ihrem vollen, aber wenn ich mit ihr oder über sie mit jemanden chatte, dann tippe ich nur die verkürzte Form. Ihr Name ist eben zweisilbig, was zum Sprechen angenehm ist, aber trotzdem recht lang, und ich bin manchmal doch etwas faul
Ich weiß aber auch, dass manche Leute nur bestimmte Namensverkürzungen mögen. So kenne ich beispielsweise eine Susanne, die sich zwar kurz "Sanne" nennen lässt, aber auf "Susi" hört sie nicht. Ich würde mich dann tendenziell einfach danach richten, was der entsprechenden Person lieber ist. Wenn jemand lieber beim Spitznamen genannt werden will, mache ich das, wenn nicht, dann nicht.
Meine Eltern haben mir absichtlich einen Vornamen gegeben, zu dem es keine richtigen Abkürzungen oder Verniedlichungen gibt. Daher habe ich nie besonders viele Spitznamen bekommen und die Leute reden mich meistens mit meinem normalen Vornamen an. Umgekehrt verwende ich auch bei anderen Leuten normalerweise nicht deren Spitz- oder Kosenamen, weil ich es nicht gewöhnt bin. Höchstens eine allgemein übliche Abkürzung verwende ich, wenn sie quasi wie ein normaler Vorname gebraucht wird (z.B. Hans statt Johannes, oder den in Bayern üblichen Sepp statt Joseph).
Bei mir kommt es immer drauf an. Es gibt Namen, die finde ich komplett einfach "furchtbar" (wofür die Leute natürlich nichts können) und diese wollen dann vielleicht selbst nur bei ihrem Spitznamen genannt werden. Manchmal sind diese Spitznamen auch leichter zu merken beziehungsweise man ist einfach schon so an diese Abkürzung gewohnt, dass man die Person gar nicht mehr unter ihrem richtigen Namen "kennt", sondern erst beim Spitznamen wirklich an sie denkt.
Ich selbst finde aber viele Kosenamen furchtbar. Schatz, Spatz, Mäuschen,... Finde ich seit jeher furchtbar und fand ich auch schon in jungen Jahren furchtbar. Ich bin froh, dass mich keiner meiner Freunde jemals so genannt hat und ich habe auch keinen meiner Freunde jemals so genannt. Schatz war da schon das höchste der Gefühle. Ich finde die meisten Kosenamen einfach kitschig und vor allem auch gewöhnlich, da sie fast jeder benutzt.
Die einzige Person, in meinem Freundeskreis, die einen Kosenamen hat, ist eine meiner besten Freundinnen.Sie ist in meinem Handy als "Knödelchen" eingespeichert, was aber einen anderen Hintergrund hat und eben keinen, der kitschig ist.
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