Wie denkt ihr über die aktuelle Fahrradhelm-Kampagne?

Seit einer Weile steht die Fahrradhelm-Kampagne des Bundesverkehrsministeriums in der Kritik. So wird es als unangemessen empfunden, dass in dieser Kampagne Models in Unterwäsche und mit Helm posieren. Dies wird als sexistisch gewertet.

Könnt ihr die Kritik an dieser Kampagne nachvollziehen und schließt ihr euch an? Oder findet ihr die Kampagne sogar gut und lobenswert? Findet ihr, dass diese Kampagne das Image des Bundesverkehrsministeriums positiv oder negativ beeinflusst?

Ich habe da bisher nicht an Sexismus oder sonst was gedacht. Als ich der Kampagne angesichtig wurde, war mein erster Gedanke einfach nur: wie völlig bescheuert ist das denn? Einfach weil das für mich alles vorne und hinten nicht zusammenpasst. Da wusste ich allerdings auch nicht, wer die Kampagne initiiert hat und habe das Ganze noch für einen Modeschwachfug gehalten. Schön udn vor allem praktisch oder alltagstauglich werden die Fahrradhelme davon übrigens auch nicht.

Ich habe diese Kampagne gerade zum ersten Mal gesehen und bin geschockt wie man auf so eine bescheuerte Idee kommen kann. Sex selles oder wie? Ganz ehrlich das ist albern, hat mit dem Thema selber auch nur wenig zu tun und man könnte mit dem selben Plakat genauso gut eine Kondomwerbung gestalten. Ich weiß nicht was das bringen soll und finde es sehr fragwürdig seine eigenen Ideen auf diese Art und Weise zu präsentieren. Generell sollte man es einfach zur Pflicht machen, dieses durchziehen und den bestrafen, der sich nicht daran hält.

Es ist doch auch Schwachsinn für etwas zu werben, was man nicht zur Pflicht macht, was eine kann Entscheidung ist. Wenn es einem eh schon egal ist, dann sollte man diese Einstellung einfach durchziehen und mit den Toten, die man dadurch produziert leben. Entweder man zieht es durch oder eben nicht, aber dieser Weg ist Quatsch.

Zumindest erregt die Kampagne Aufmerksamkeit, wie man hier sehr schön sieht. Und sie trifft meines Erachtens auch zu - Fahrradhelme sehen scheiße aus, sogar an Models.

Von "Sexismus" kann hier meines Erachtens keine Rede sein, weil zumindest auf dem Foto hinter dem Link niemand auf Grund seines Geschlechts objektifiziert, erniedrigt oder sonstwie benachteiligt wird. Schließlich posieren da Männlein wie Weiblein, und auch die Posen selbst sind nicht so gehalten, dass die Abgebildeten auf ihre Brüste oder Ärsche reduziert werden. Und "aufreizender" oder enthüllender als Badeanzüge sind die Outfits auch nicht - da haben die Models sicher schon mehr gelitten. Sie schauen sogar alle gleich blöd.

Das Problem liegt eher darin, dass viele Leute, auch PolitikerInnen, nicht zu wissen scheinen, dass der Begriff Sexismus nichts mit Sex oder sexy zu tun hat, sondern sich auf das biologische Geschlecht (engl. sex) bezieht. Vielleicht sollte ich doch mal ein paar Plakatwände mieten, damit das endlich einsickert. Ob die Kampagne nun sinnvoll und witzig oder doch eher platt und peinlich ist, darüber kann man streiten, aber mir begegnet täglich Werbung, die wahrhaft "sexistisch" ist, und nach der kein Hahn kräht.

Sexistisch? Wie genau wird da denn jemand wegen seines Geschlechts benachteiligt oder diskriminiert? Und wie wäre das überhaupt möglich bei einem Bild, auf dem man Männer UND Frauen in Unterwäsche sieht?

Klar könnte man sich jetzt fragen, ob man die Modells unbedingt so leicht bekleidet inszenieren muss und ob man nicht mit mehr an die gleiche Aussagen machen könnte. Man hätte sich ja auch für teure Abendkleidung entscheiden können und hätte dann auch den Kontrast zwischen schönen Menschen und hässlichen Helmen gehabt.

Aber hätte die Kampagne dann so viel Aufmerksamkeit bekommen? Und davon abgesehen verstehe ich das Gezeter um Menschen in Unterwäsche eh nie. Du kannst in jedes beliebige Schwimmbad gehen und wirst dort reihenweise Menschen sehen, die auch nicht mehr Stoff am Körper haben als die Modells auf diesem Bild.

Es ist doch auch Schwachsinn für etwas zu werben, was man nicht zur Pflicht macht, was eine kann Entscheidung ist.

Die Kampagne fällt auf und es wird darüber geredet. Genau das ist es ja, was der Werbeträger damit erreichen will. Und es schein ja gelungen zu sein, wenn sogar hier darüber geschrieben wird. Mich würden diese Plakat aber nicht stören, ich finde da gab es schon schlechtere Kampagnen. Ob es etwas bringt ist eine andere Frage. Da hätten so "Schockbilder", wie auf Zigarettenpackungen, vielleicht mehr Erfolg.