Aussichten eines Einspruchs bei Bußgeldbescheid
Im Internet habe ich jetzt sogar schon einen Widerspruchs-Generator entdeckt, der einem ein Schreiben auswirft, womit man Einspruch gegen ein verhängtes Bußgeld einlegen kann. Habt ihr schon mal Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid eingelegt und wurde dem stattgegeben? Wie hoch würdet ihr denn überhaupt die Erfolgsaussichten eines solchen Einspruchs einschätzen? Ist es ratsamer solch einen Einspruch oder Widerspruch durch einen Anwalt ausfertigen zu lassen oder kann man das durchaus auch selbst machen?
Ich hatte mal einen Unfall, da ist mir jemand gegen das Auto gefahren und derjenige war schon sehr alt/ irgendwie durcheinander und hat bei der Polizei nicht schildern können, was passiert ist. Ich habe zwar den Beamten vor Ort gesagt, dass er mir gegen mein Auto fuhr und ich stand, was der Schaden am Fahrzeug auch eindeutig zeigte, aber irgendwie haben die das nicht richtig aufgenommen. Es folgte dann ein Bußgeldbescheid über 35 Euro an mich, weil ich den andren an einer Engstelle hätte angeblich durchlassen müssen, aber nicht vor der Engstelle gehalten hätte.
Daraufhin habe ich dann einen sehr ausführlichen Brief mit Zeichnungen der Situation vor Ort geschrieben und dargelegt, dass der andere an der Engstelle noch gar nicht zu sehen war und es daher keinen Sinn gemacht hätte, vor der Engstelle zu halten und ich habe nochmal betont, dass er gegen mich gefahren ist und nicht anders herum. Daraufhin hat man den Bußgeldbescheid dann zurückgenommen.
Wie Hoch die Erfolgsaussichten eines Einspruchs sind kann man nicht genau sagen. Das kommt ganz darauf an weshalb man ein Bußgeld bekommen hat, wie die Sachlage ist und ob man ggf. einen Beweis dafür hat, dass man die Tat für die man das Bußgeld erhalten hat, nicht begangen hat. Wenn man denkt, dass man im Recht ist und dafür auch Beweise hat, kann man natürlich gerne gegen den Bescheid vorgehen. Ganz unmöglich ist es nämlich natürlich nicht, dass man Erfolg mit seinem Einspruch hat. Auch ein Beamter ist nur ein Mensch und kann sich einmal irren. Oder es handelt sich schlicht um einen (System)Fehler durch den man einen Bescheid bekommen hat.
Außerdem kann sich die Sachlage durchaus auch einmal ändern. Nehmen wir an es wurde etwas beschädigt und man wird dessen beschuldigt. Nun bekommt man einen Bußgeldbescheid. In der Zwischenzeit kann sich aber beispielsweise ein neuer Zeuge gemeldet haben oder gar der Täter um zuzugeben, dass er selbst es war und nicht du. Natürlich ist so ein Szenario unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Es gibt verschiedene Szenarien die darin münden können, dass man ein Bußgeld doch nicht bezahlen muss. Probieren geht also über studieren.
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