Mann schwer krank und schon neuen Partner

vom 22.10.2008, 12:15 Uhr

am Krankenbett beteuert sie ihrem Mann auch immer die Liebe und weint auch, wenn sie ihn so elendig da liegen sieht.

Und? Sie kann ihn doch trotzdem lieben. Gerade wenn bekannt ist, dass er nicht lange leben wird, kann sie die Zeit nutzen. Und das heißt keines Falles, dass das gespielt sein muss, nur weil sie einen anderen Mann kennengelernt hat. Sie scheint sich nur damit abgefunden zu haben,dass er eben bald nicht mehr da ist. Und soll sie ihr restliches Leben dann damit verbringen zu trauern? Das hätte ihr Mann doch auch nicht gewollt.

Natürlich kann man sagen, dass sie damit bis nach dem Tod hätte warten können, aber wozu?

Aber mich stört es sehr, dass den Kindern ein neuer Papa vorgesetzt wird.

Vielleicht ist es für die Kinder ja so auch leichter, wenn ein anderer an dem Platz sitzt wo sonst der Vater saß, besser als keiner und ein leerer Platz? Und wer sagt, dass er sofort die Vaterrolle einnimmt. Kinder nehmen das so meist gar nicht an. Schon gar nicht,wenn der Vater noch lebt.

Ich finde das sehr merkwürdig, dass dich das so stört. Du kannst weder was dran ändern, noch scheint es irgendwem sonst außer dich zu stören. Die Frau will ihren Mann nicht verletzen und scheint ihn auch noch zu lieben, hat sich aber neu verliebt. Wieso nicht? Vielleicht ist der Freund des Mannes auch wirklich eine große Stütze, vielleicht tröstet er alle und hilft, dass zu überstehen. Dich möchte ich mal in der Situation erleben. Du sitzt dann natürlich 24 h am Bett des Mannes und trauerst,weil er bald sterben wird, satt das Leben weiter zu leben auch wenn es schwer fällt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Naja, ich bin nicht die einzige, die so denkt. Aber wahrscheinlich muss man diese Frau auch erst kennen, ehe man sich darüber wirklich ein Urteil erlauben kann. Vor allem muss man vielleicht auch den neuen Partner der Frau kennen, der sich "ins gemachte Nest" setzt.

Die Frau hat nach Aussagen einer wirklich guten Bekannten, die auch mit der Frau gut bekannt ist erzählt , dass der neue Partner, also der Kumpel des kranken Mannes sich den Kindern auch als Papa gibt und dem jüngsten Kind quasi auch beibringen will, zu ihm Papa zu sagen. Das älteste Kind muss wohl sehr verstört sein, weil es am Papa wirklich hängt.

Und über den Papa wird kaum geredet und die Kinder dürfen auch von der Mutter aus nicht mit ins Krankenhaus. Die Mutter will, dass sie den Vater nicht mehr sehen. Sie meint, dass die Kinder sich so besser an den neuen Mann an ihrer Seite gewöhnen können.

Der Vater wird einfach totgeschwiegen und das finde ich halt irgendwie kurios. Denn schließlich haben in meinen Augen die Kinder ein Recht über den Vater informiert zu sein. Auch wenn sie teilweise noch klein sind.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich könnte sowas nicht, aber das ist ja hier nicht gefragt. Ich finde es sehr komisch, das er schon eingezogen ist, denn selbst wenn der Ehemann nun stirbt und nicht nach hause kommt, muss man jedenfalls mit der Ehe abschließen bevor man eine neue Beziehung beginnt. Meist gehen solche Hoppla Hopp Beziehungen nicht lange gut. Die Kinder tun mir sehr leid, der Papa liegt im sterben und zuhause spielt schon ein neuer Mann die Hauptrolle. Ich denke mal, das die Liebe bei der Frau schon länger weg ist, denn so schnell kommt sonst niemand über die Diagnose Krebs beim eigenen Mann drüber weg.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das ist schon eine ernüchternde Situation, ich kenne sowas auch. Eine Bekannte von mir wurde bereits drei Tage nach dem Tod des Mannes mit einem neuen Mann Hand in Hand gesichtet, eine andere hat ihren Mann einfach ins Pflegeheim abgeschoben, als ihn schon im frühen Alter die Demenz packte. Sie hat sich auch sofort nen Neuen gesucht., dann Scheidung und neue Hochzeit. Das ging alles ganz schnell und einfach für die zwei Frauen.

Nun entweder sind diese Frauen einfach wirklich ungeheuer skrupellos - also gerade bei deinem Beispiel würde ich - selbst wenn ich mich neu verliebt hätte - wenigstens noch bis zum Tod warten, die Beerdigung vorbeilassen und ein bisschen Gras drüber wachsen lassen, bevor ich mich auf nen Neuen einlasse. Sie kann ihn ja nicht wirklich lieben, wenn alles so schnell hintereinanderweg geht. Ich würde bei wahrer Liebe wahrscheinlich Jahre lang, vielleicht für immer, nicht mal auf die Idee kommen, nicht mal in der Lage dazu sein, mir einen anderen Mann zu suchen. Und das noch vor dem Tod, also das ist schon hart.

Wobei es ja auch sein kann, dass sie versucht, sich mit dem anderen zu trösten. Dass sie ihren sterbenden Mann doch noch über alles liebt, aber dass sie einfach alleine nicht mit dem Sterben und seinem Tod fertig wird. Es kann ja sein, dass die Beziehung mit dem Freund mehr so eine Tat aus Verzweiflung ist, dass sie den gar nicht wirklich liebt. Vielleicht sieht sie im Freund des Mannes nur einen Teil ihres Mannes und versucht, diesen Teil bei sich zu behalten, wenn der Mann stirbt. Vielleicht sind die Tränen am Krankenbett daher auch gar nicht so unecht. Ich wäre da schon ein bisschen vorsichtig mit den Vermutungen und den Verurteilungen. Man weiß nicht, was in der Frau vor sich geht.

Vielleicht hilft ihr der Freund wirklich nur, alles irgendwie zu ertragen. Ich finde nur seltsam, dass der Freund des Mannes sich auf die Frau einlässt. Männer sind doch eigentlich eher weniger so, dass sie jemanden brauchen, um einen Freund zu ersetzen. Aber okay, ich kenne die Leute nicht.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also das ist schon sehr dreist, das muss man einfach mal so sagen. Dreist und eiskalt. Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie die Frau so gefühlskalt sein kann. Und der Mann liegt im Sterben und glaubt seiner Frau natürlich, dass sie ihn liebt und alles. Warum sollte er auch nicht. Er hat ja eine glückliche Ehe mit ihr geführt.

Wie so eine Geschichte abläuft, ist ja klar. Das läuft meistens nach dem gleichen Muster ab. Der Mann wird schwer krank, der beste Freund kümmert sich um die Frau, die Frau ist erstmal froh, dass sie jemanden hat, der sie in dieser schweren Zeit unterstützt und am Schluss verliebt sich die Frau in den besten Freund. So weit, so gut. Nur dass die Frau sich in den meisten Fällen erst lange nach dem Tod ihres Mannes in den besten Freund verliebt und mit ihm zusammen zieht usw., weil sie vorher noch um ihren Mann trauert und einfach noch keine neue Beziehung eingehen kann. Aber doch nicht schon während der Mann noch lebt. Auch wenn zu 100% klar ist, dass der Mann sterben wird und nicht mehr lange zu leben hat. Wie dreist und eiskalt kann man denn bitte sein?

Seinem Mann quasi auf dem Sterbebett noch die größte Lüge seines Lebens auftischen. Sie kommt mit ihrem neuen Liebhaber (und seinem besten Freund) ins Krankenhaus und lügt ihrem sterbenden Ehemann eiskalt ins Gesicht, dass zwischen ihr und seinem besten Freund nichts läuft, sondern dass er sich nur um sie kümmert und sie unterstützt. Und der Mann glaubt das natürlich auch noch. Muss er ja quasi, weil er seiner Frau und seinem besten Freund ja blind vertraut und nicht für möglich hält, dass zwischen den beiden etwas läuft.

Am unverantwortlichsten finde ich aber auch, dass ihr neuer Liebhaber sogar schon bei ihr wohnt und für ihre Kinder quasi schon den neuen Vater spielt. Wie sollen die Kinder das denn verstehen, dass sie einen neuen Vater haben, obwohl ihr leiblicher Vater noch lebt? Wie kann man als Mutter seinen Kinder sowas antun? Wenn die Kinder noch kleiner sind, können die das doch gar nicht verstehen. Und wenn sie schon älter sind, können sie das eigentlich nicht einfach so hinnehmen. Ich würde der Mutter was anderes erzählen, wenn ich eines ihrer Kinder wäre.

» Sebbe2307 » Beiträge: 197 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde die Situation etwas komisch. Einerseits kann ich es irgendwie verstehen, andererseits aber auch nicht. Es gibt einfach Situationen, in denen man eine Beziehung nicht beenden will oder moralisch einfach nicht kann (auch wenn sich das blöd anhört) und ich denke, dass die Frau sich in einer solchen Situation befindet. Ich kann aber irgendwie nicht verstehen, dass sie noch vor anderen sagt, dass sie ihren Mann liebt. Natürlich ist es eine schwere Situation für sie, aber ich denke doch, dass sie damit irgendwo auch abgeschlossen hat, wenn sie nun schon einen neuen Partner hat.

Die Sache ist irgendwie nicht gut, aber ich kann sie schon verstehen. Ich war auch einmal in einer Situation in der ich eben meinem Partner die Liebe vorgespielt habe, da ich ihn nicht verlassen wollte. Es ging ihm zu diesem Zeitpunkt schon schlecht genug und ich konnte das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Daher kann ich das irgendwie schon nachvollziehen. Allerdings habe ich damals keinen anderen Partner gehabt (auch wenn ich anders seitig verliebt war), denn das wäre mir doch irgendwie wie Betrug vorgekommen.

Man kann nach außen hin natürlich sagen, dass das berechnend und kalt ist, aber ob es das wirklich ist, weiß nur die Frau selbst. Was wäre es denn, wenn sie ihn nun verlassen würde, in der schwersten Phase seines Lebens und ihm den Rest des Lebens noch so schwer machen muss? Ich weiß nicht, ob das so besser wäre und in diesem Fall die Lüge nicht besser ist. Auch wenn es natürlich komisch wirkt.

Ich würde ihr das auch so sagen. Dass ich es zwar irgendwo verstehen kann, aber dass ich eben denke, dass dieser Umzug des neuen Mannes und das alles ein wenig zu weit für mich gehen würde.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Die Situation ist sicher nicht ganz einfach, allerdings kann ich die Frau zum Teil schon verstehen, auch wenn ich nicht alle Punkte ideal finde. Zum einen kann es wirklich sein, dass sie ihren Mann wirklich sehr liebt und selbst darunter leidet, dass es ihm so schlecht geht und dass er wohl auch kurz- bis mittelfristig sterben wird. Sie war ja immerhin auch eine Weile mit ihm zusammen und hat sich nicht von ihm getrennt, gerade weil sie ihn offensichtlich noch liebt. Wäre das nicht der Fall, wäre sie vermutlich schon weg, oder?

Dass sie einen neuen Freund gefunden hat, finde ich an sich auch nicht schlimm. Es gibt keine Garantie dafür, dass man nur einen einzigen Partner für immer und ewig liebt. Selbst wenn jemand von heute auf morgen seine Familie verlässt, weil er sich neu verliebt hat, ist das für mich verständlich. Man ist doch nicht gebunden, selbst wenn man verheiratet ist, und man ist auch nicht verpflichtet, sich selbst einzuschränken, nur weil der alte Partner schwer krank ist. Mir scheint, dass du aber genau das anprangerst und eigentlich verlangst, dass diese Frau bitte angemessen mit ihrem Mann mitleiden sollte und nach seinem baldigen Tod noch Zeit vergehen lassen sollte, bis sie sich auf eine neue Geschichte einlässt. Warum denn? Sie hat offensichtlich jemanden gefunden, den sie sehr gerne hat und die Beziehung zu ihrem Mann steht vor dem Ende aufgrund seiner infausten Krankheitsprognose. Dieser Mann wird nicht mehr lange leben und ich bin nicht der Meinung, dass diese Frau automatisch auch ihr Leben und ihre Lebenslust aufgeben muss, weil ihr Partner so schwer krank ist. Sie ist zu nichts verpflichtet.

Ich finde es anmaßend, wenn man darüber urteilt, wann und in welchem Zusammenhang Menschen sich einen neuen Partner suchen. Solche Einstellungen sind nun wirklich überholt. Man muss keine Trauerzeit einhalten oder sich dauernd rechtfertigen. Jeder Mensch hat nur ein Leben und im Vordergrund sollte stehen, selbst glücklich zu sein. Das einzige Problem, das ich mit diesem Fall habe, ist die Unehrlichkeit der Frau. Natürlich ist es nicht leicht, dem geliebten Partner, der zudem bald sterben wird, zu sagen, dass man jetzt eine Beziehung mit seinem besten Freund hat. Dennoch bleibt es eine Lüge und ich hoffe, dass die Frau hier nur schweigt, um den totkranken Mann nicht weiter zu belasten und nicht etwa, weil sie zu feige ist, ehrlich zu sein.

Die Sache mit den Kindern würde ich nicht überdramatisieren. Im Vordergrund steht doch erst einmal, dass die Frau einen neuen Partner gefunden hat und nicht, dass sie einen neuen Vater für die Kinder hat. Dieser Mann ist in erster Linie ihr neuer Freund und nicht mehr. Wenn er sich mit ihr gemeinsam um die Kinder kümmern möchte und eine Art Vaterrolle einnehmen will und von ihrer Seite aus auch soll, dann wird sich das im Laufe der Zeit entwickeln. Zunächst einmal ist aber die Beziehung der beiden wichtig. Dieser Mann tut ihr ja offensichtlich gut, sonst wäre sie nicht mit ihm zusammen. Was spricht also gegen diese Verbindung?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Solange die Frau nicht schlecht über ihren Mann redet oder ihn schlecht behandelt, würde ich nichts machen. Die Angehörigen leiden oft jahrelang mit und sind selber mit ihren Nerven fertig. Daraus drehe ich ihnen keinen Strick.

Ich habe durch Zufall mal jemanden kennen gelernt, der eine demente Frau hatte und sich in deren Pflegerin verliebt hätte. Zum Schluss hat sie ihn nicht wieder erkannt und ihn mit Sachen beworfen. Inzwischen ist sie längst verstorben und er ist mit seiner neuen Frau glücklich. Hätte er aufhören sollen, sein Leben zu leben?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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