Wünscht ihr euch etwas, wenn ihr eine Wimper verliert?
Wenn ich eine Wimper verliere und diese dann irgendwo auf mir entdecke, dann nehme ich sie öfters auf den Finger, schließe die Augen, wünsche mir etwas und puste die Wimper weg. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich mir das angewöhnt habe, aber ich habe das irgendwann als Kind so gelernt, dass das Wünsche erfüllen soll, genauso, wie wenn man eine Sternschnuppe sieht.
Natürlich weiß ich, dass sich keine Wünsche dadurch erfüllen, wenn man eine Wimper verliert und die dann wegpustet. Allerdings kenne ich dieses Ritual seit meiner Kindheit und ich finde es auch irgendwie niedlich und schön und habe es daher auch so beibehalten, wobei ich es natürlich nur dann mache, wenn ich zu Hause bin und nicht etwa in der Öffentlichkeit.
Mein Freund hat sich diese Angewohnheit von mir auch schon angewöhnt und immer wenn wir eine Wimper unter dem Auge des anderen sehen, lassen wir ihn pusten und sich etwas wünschen, wobei man die Wünsche natürlich nicht laut äußern darf. Das finde ich eigentlich ganz niedlich und schön, auch wenn es nun nicht unbedingt so viel Sinn hat.
Wünscht ihr euch etwas, wenn ihr eine Wimper verliert oder findet ihr das kindisch? Woher kommt dieses Ritual oder dieser Aberglaube überhaupt?
Meine Mutter hat das früher auch immer gemacht, wenn ich eine Wimper verloren habe. Das fand ich immer total nett, ein schöner Brauch und ich setze es bei geliebten Menschen, bei meinen Kindern und meinem Partner, fort. Auch bei guten Freunden mache ich das Wimperwünsch- Ritual, weil ich es einfach etwas besonderes finde.
Wir Erwachsenen haben uns doch schon so viel der kindlichen Magie selber geraubt, seit wir erwachsen sind, dass wir auch ab und an auf kindliche Rituale zurück greifen sollten, weil sie uns einfach gut tun. Es liegt dann im Auge des Betrachters, ob man das dann kindisch findet, oder nicht- im wahrsten Sinne des Wortes.
Natürlich bin ich auch schon auf Menschen gestoßen, die das sehr kindisch fanden, dass ich das gemacht habe. Diejenigen habe ich mir aber gemerkt und bei den Personen mache ich so etwas auch nicht. Manche finden es aber sehr nett und eine tolle Geste.
Meine Mutter hat das früher immer gesagt und gemacht, wenn sie eine Wimper gefunden hatte. Auch wenn ich eine lose Wimper auf der Kleidung hatte, meinte sie, dass ich mir doch jetzt was wünschen solle. Damals als Kind habe ich das noch ab und an gemacht, aber mittlerweile mache ich das schon sehr viele Jahre nicht mehr. Ich wüsste auch gar nicht, warum ich das tun sollte, denn rational betrachtet ändert das doch nichts an meinem Glück oder an der Erfolgsbilanz was Wünsche angeht.
Ich kenne diesen Brauch nicht, weswegen er bei mir auch nicht mit Gefühlen der Nostalgie oder Romantik verbunden ist. Generell bin ich kein Typ für "niedliche" Rituale aller Art, auch wenn ich sie anderen Leuten natürlich gönne. Ich schiebe es immer auf meine eher nüchtern gehaltene Erziehung.
Gerade kleine Kinder nehmen so etwas ja noch oft sehr ernst und sind dann entsprechend enttäuscht, wenn sie sich beim Wimpern Wegpusten, den Geburtstagskerzen oder der Sternschnuppe etwas wünschen, was dann nicht in Erfüllung geht. Diesen Erklärungsnotstand haben sich meine Eltern wohl erspart, wobei ich allerdings auch ein sehr praktisch veranlagtes und gewissenhaftes Kind war, welches Wünsche aller Art konsequent verfolgt hat.
Ich finde sogar, dass diese Erfahrung eher die Magie der Kindheit killt, wenn man von Vornherein den Kindern in den Kopf setzt, dass das Universum sich dafür interessiere, was sich der Einzelne wünscht und diese dann früher oder später merken, dass es ganz anders zugeht. Es gibt durchaus auch andere Möglichkeiten, die Magie am Leben zu halten, auch ohne dass man sich von der Zahnfee oder der Wimper ein Pony wünscht und das dann doch nicht bekommt.
Das ist sicherlich etwas, was jeder aus seiner Kindheit kennt, auch ich. Manchmal erwische ich mich auch heute noch dabei, wie ich eine Wimper nehme, sie wegpuste und mir dabei etwas wünsche. Das ist einfach ein liebevolles kleines Ritual, auch wenn einem natürlich klar ist, dass das mit dem Wunsch nichts wird, aber es ist einfach süß. Meinen Kindern zeige ich das auch so, wobei ich nicht weiß, ob die das später auch so machen werden.
Ich höre davon hier tatsächlich zum ersten Mal. Ich kenne das weder aus meiner Kindheit noch aus meinem Freundeskreis. Vielleicht kommt der Glaube daher, dass ausgefallene Wimpern nicht so oft auftreten, bzw. dass man es oft wahrscheinlich gar nicht mitbekommt wenn eine Wimper ausfällt. Denn eigentlich muss das ja täglich passieren bei einer Wachstumsphase von gerade mal drei Monaten und etwa zweihundert Wimpern.
Ich kann mit diesem ganzen übernatürlichen Zeug aber eh nichts anfangen, selbst wenn man mir das in meiner Kindheit beigebracht hätte, hätte ich das wohl schon damals albern gefunden und hätte darauf hingewiesen, dass von den ganzen gewünschten Einhörnern bisher kein einziges aufgetaucht ist.
Ich kenne es auch so, dass man sich etwas wünscht und die Wimper weg pusten soll, wenn man eine Wimper verloren hat. Allerdings sollte es schon eine eigene Wimper sein. Ich habe das als Kind auch immer gemacht. Mittlerweile denke ich oft gar nicht dran. Aber wenn ich doch eine Wimper auf dem Finger habe, dann wünsche ich mir durchaus schon mal etwas. Aber meist geht das doch eher unter.
Mir wurde es auch von Klein auf anerzogen und meine Mutter hat es auch immer mit uns Kindern gemacht. Ich finde die Idee und den Grundgedanken, dass man sich dann was wünschen kann, ganz schön, ähnlich wie bei einer Sternschnuppe. Auch, wenn es in den meisten Fällen nicht in Erfüllung geht - wer weiß, vielleicht muss man ja nur noch fest genug daran glauben?
Ich habe es meinem Freund inzwischen auch mehr oder weniger anerzogen und mache es bei ihm auch ganz gerne, wenn ich sehe, dass er irgendwo eine Wimper hat. Inzwischen findet er es auch lustig und eine nette "Tradition", auch, wenn er es von zu Hause aus gar nicht kennt.
Auch in meiner Kindheit gab es dieses Ritual und wir haben uns nur zu gerne etwas gewünscht wenn uns eine Wimper ausgefallen ist. Natürlich wussten wir relativ schnell das die Wünsche nicht in Erfüllung gehen und das Wünschen einfach nur ein süßes Ritual ist. Aber Spaß gemacht hat es uns trotzdem und wir haben uns dabei nie kindisch gefühlt. Auch nicht als wir schon älter waren. Mit dem Schwarm oder der ersten Liebe schob sich dieses Ritual schließlich nochmal auf eine ganz andere Stufe. Wenn der angebetete vorsichtig die Wimper von der Wange der Partnerin fischt ist das doch total romantisch.
Auch als Erwachsene mache ich es noch hin und wieder. Oft genug denke ich nicht daran. Aber wenn ich daran denke mache ich es ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden was andere darüber denken könnten. Übrigens hält mir mein Mann noch heute seinen Zeigefinger mit meiner Wimper darauf vor die Nase und sagt das ich mir etwas wünschen darf. Und wir sind beim besten Willen keine Romantiker.
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