Freundin kommt mit dem Glück anderer nicht zurecht
Solch eine Freundin hatte ich bis kurz vor meiner Hochzeit leider auch. Sie hatte am Anfang diesen Jahres eine Affäre mit einem verheirateten Mann, der um einiges älter war als sie (30 Jahre älter) und der eine Familie hatte, die er keinesfalls aufgeben wollte. Sie ließ es sich mehrere Jahre gefallen seine Affäre zu sein und nur für das Eine zu ihr zu kommen und hoffte, das er sich doch irgendwann von seiner Familie trennen würde um mit ihr eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, jedoch hatte er dies nie vor und sagte es ihr auch von Anfang an. Sie hatte eben immer die Hoffnung! In diesem Jahr beendete sie dann diese Affäre und war auch anfangs glücklich drüber, das dieses Hin- und Her endlich weg war.
Sie bekam zu dieser Zeit auch mit, das mein Mann mir einen Heiratsantrag machte und freute sich auch sehr für mich. Ich lud sie auch öfters zu mir ein und sie blieb auch mehrere Tage. Wir hatten eine Menge Spaß miteinander und sie wollte auch immer wieder kommen. Irgendwann lernte sie in einem Flirtportal einen ausländischen Mann kennen, in den sie sich schnell verliebte. Ich sagte ihr, das sie aufpassen sollte, jedoch hörte sie nicht drauf und das erste Date endete damit, das beide gleich im Bett landeten und er sich danach nicht mehr meldete. Sie war total traurig und fertig, denn in ihren Augen, hätte es nicht so ausgesehen, das er sie verarschen wollte, sondern er es auch ernst meinen würde.
Letztendlich war es leider so, das sie immer wieder Männer kennenlernte, die sie ausnutzten und sie das Glück von mir und meinem Mann bzw. die Vorbereitungen meiner Hochzeit nicht mit ansehen konnte. Ich hatte sie schon fest als meine Trauzeugin eingeplant und sie freute sich so sehr, das ich sie ausgewählt hatte. Anfangs half sie mir sehr und hat sich sehr in die Vorbereitungen integriert, jedoch ließ dies immer mehr und mehr nach von ihrer Seite, sodass nur noch ich es war, die sich meldete und von ihr nichts mehr kam. Drei Wochen vor der Hochzeit habe ich mich dann entschieden, sie nicht als Trauzeugin zu nehmen und bis heute (6 Monate später) hat sie sich nicht mehr gemeldet.
Laut einer anderen Freunden, zu dessen sie Kontakt hat, kann sie es nicht ertragen, wenn andere glücklich sind. Sie verkriecht sich dann in ihrem zu Hause oder sucht im Internet nach Männern, die sie für eine kurze Zeit glücklich machen, mit der Hoffnung das daraus etwas festes wird. Wir waren mehrere Jahre miteinander super gut befreundet und haben auch extrem viel zusammen unternommen und erlebt, aber ich hätte nie gedacht, das man sich so verändern kann.
Ich glaube das deine damalige beste Freundin ein Art Trauma durchlebt. Sie wurde zum Teil gedemütigt und hat das größte Glück, das sie hatte, verloren. Dadurch ist sie an einem Tiefpunkt angelangt. Dort herauszufinden ist ziemlich schwer. Aber ich denke es ist nur eine Phase, das sie Menschen fallen lässt, die etwas vorzuweisen haben. Spätestens dann, wenn sie selber wieder Glück erfährt, wird sie wieder anfangen, normal zu denken. Und vielleicht entflammt ja so die Freundschaft von euch beiden neu.
Ob es wirklich Neid oder nur Neid ist, würde ich auch anzweifeln. Ich würde auch, wie einer der Vorredner die Ursache eher in einem mangelhaft ausgeprägten Selbstbewusstsein sehen. Vielleicht hat sie irgendwo Schiss davor, dass sie sich von euch Vorträge anhören muss, wie man "es" richtig macht. Vielleicht hat sie auch Angst, dass ihr heimlich denkt, dass sie ein Versager ist und auf sie herab seht. Das würdet ihr zwar vielleicht nicht machen, aber wenn man kein Selbstbewusstsein hat, das so etwas verkraftet, dann kann das schon erdrückend werden. Gerade wenn man verlassen wird, wie die hier beschriebene Person, kann dass auch selbstbewusste Menschen so in ihrem Ego verletzen, dass sie danach sich minderwertig fühlen.
Du schreibst ja auch nicht, warum sie verlassen wurde. Männer können manchmal recht drastisch sein, mit Trennungsgründen. Möglicherweise hat er ihr ständig in der letzten Beziehung aufgetischt, was sie besser machen soll, wo sie sich ändern soll und was ihr fehlt um liebenswert zu sein. Ich kenne solche Typen, ich bin auch durch eine solche Beziehung gegangen und weiß, wie man sich da fühlt. Zum Glück hatte ich damals die Kraft die Trennung selbst zu vollziehen. Aber wenn man wegen so jemandem sitzen gelassen wird, kann ich mir schon vorstellen, dass man sich wie ein Stück Unrat fühlt.
Letztlich würde ich es vielleicht mit einem Brief versuchen. Vielleicht hilft ihr einfach, wenn man das Problem so offen anspricht und erklärt, dass man sie nicht verachtet und dass man das Verhalten ihres Ex nicht nachvollziehen kann. Vielleicht hilft es auch, wenn man für weitere Treffen unter Freunden Gesprächsregeln vereinbart, dass man beispielsweise verspricht, nicht von der Beziehung zu erzählen, sondern nur über unverfängliche Themen. Ich würde in dem Brief auch klar machen, dass es sich hier um einen finalen Versuch handelt, die Lage zu klären.
Letztlich bleibt auch in meinem Leben die Erkenntnis: Freunde kommen und gehen. Familie bleibt. Wenn einem die Freundschaft nicht selbst sehr wichtig ist, sollte man Reisende nicht länger als nötig aufhalten. Es bringt nichts, wenn man mit den Entscheidungen anderer zu lange hadert, die man eh nicht ändern kann. Manchmal ist ein Schlussstrich besser und heilsamer als ewige unerfüllte Hoffnung.
Wenn die beste Freundin sich gerade in einer starken Veränderung befindet wie zum Beispiel in einer Trennungsphase dann kann es durchaus passieren das sie sich nicht über das Glück anderer freuen kann. Das macht es aber noch lange nicht richtig eine langjährige Freundschaft zu beenden. Freunde sollten auch in noch so schweren Zeiten zu ihren Freunden stehen und sich auch für diese freuen anstatt eifersüchtig auf deren Glück zu sein. Ich finde es echt schade, wenn eine Freundschaft wegen so einer Sache zerbricht.
Normal finde ich das nicht und ich denke, dass ich schon das Gespräch zu dieser Freundin gesucht hätte. Es mag ja sein, dass sie einfach anderen das Glück nicht gönnen kann und selbst damit dann nicht zurecht kommt. Aber es könnte ja auch mehr dahinterstecken. Vielleicht hat die Freundin Angst, dass sie nun nur noch die zweite Wahl ist, wenn jemand von ihren Freundinnen einen Partner hat.
Oftmals ist es dann ja so, dass man andere Personen in seinem Umfeld vernachlässigt. Zumindest zu Angang. Wenn sie gravierende Probleme hat, braucht sie da vielleicht Hilfe und ich würde das einfach mal ansprechen. Vielleicht ist sie gar nicht so missgünstig wie alle meinen.
Eine Freundin ist so etwas wohl wirklich nicht und so etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Man sollte sich auch etwas gönnen im Leben und wenn die Freundin einen Partner gefunden hat, dann sollte man sich doch freuen. Als mein bester Freund seine Freundin gefunden hat, da habe ich ihn unterstützt und habe mich sehr für ihn gefreut, es war ein bisschen so als hätte ich einen Partner gefunden. Er hatte es einfach verdient die richtige Frau zu finden und die hat er nun an seiner Seite.
Vor allem kann man so auch nie richtige Freundschaften pflegen, denn irgendwann sollte man schon einen Partner finden und dann ist sie ja wieder weg. Es ist schon traurig dass sie nur traurige und unzufriedene Menschen um sich herum haben will. Sie könnte doch vielleicht sogar von den neuen Beziehungen profitieren, immerhin haben diese neuen Partner dann auch Freunde und vielleicht lernt man ja jemanden darüber kennen.
Ich muss sagen, dass ich mich hier nicht wirklich auf eine Seite stellen kann. Auf der einen Seite kann ich es total verstehen und mitfühlen, dass sie in ihrer Situation einfach nicht mit dem Glück von dir und deinem Partner und eurer Elternschaft klar gekommen ist. Dadurch, dass in diesem Moment einfach ihre ganze Welt zusammengebrochen ist und das, was ihr beide hattet, genau vor ihrer Nase war und das war, was sie immer wollte - das tut verdammt weh und das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Wenn man selbst so verletzt ist, dann muss man manchmal erst seine Wunden lecken, bevor man bereit ist wieder andere Menschen an sich ran zu lassen.
Ich denke aber, dass es in dem Falle, den du geschildert hast, schon eher in die krankhafte Richtung einer eventuell psychischen Störung geht, da es ja kein einmaliger Vorfall war und scheinbar auch eine ganze Zeit nach der Trennung immer noch ein aktuelles Thema für sie ist, da sie sonst die anderen beiden Mädels nicht fallen gelassen hätte, sobald sie jemanden kennen gelernt haben. Das ist definitiv nicht normal und ich denke, dass man hier eher an seiner eigenen Einstellung arbeiten sollte, als immer die anderen Leute zu verteufeln. Man kann ja nicht nur mit jemandem befreundet sein, unter der Bedingung, dass die andere Person auch Single bleibt beziehungsweise dass man selbst zuerst glücklich werden muss. Ich glaube, dass mit ihr da etwas ganz im Argen ist.
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